Fast 20 Prozent mehr Sterbefälle

Fast 20 Prozent mehr Sterbefälle


Woran kann das nur liegen? In Deutschland lag die Übersterblichkeit im Vergleich zu den Nachbarländern (ohne Maskenzwang) im Oktober besonders hoch. Angeblich sind im Oktober die Todesfälle „durch Corona” wieder angestiegen, doch selbst das erklärt nicht die rasante Zunahme. Die Impfung ist natürlich sicher und hat nichts mit Affenpocken, Gürtelrose oder Turbokrebs zu tun.

Fast 20 Prozent mehr Sterbefälle

destatis: Im Oktober 2022 sind in Deutschland nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 92 954 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 19 % oder 14 560 Fälle über dem mittleren Wert (Median) der Jahre 2018 bis 2021 für diesen Monat. Während zu Beginn des Monats die Sterbefallzahlen sowie ihre Differenz zum Vergleichswert deutlich angestiegen sind, gingen beide Werte am Ende des Monats wieder zurück. Auch die COVID-19-Todesfallzahlen erreichten Mitte des Monats ein zwischenzeitliches Maximum, können die Differenz aber nur zum Teil erklären. Die Alterung der Bevölkerung wirkt sich dabei nur geringfügig auf den Unterschied zum Niveau der Vorjahre aus. In welchem Ausmaß weitere Faktoren zu den erhöhten Zahlen im Oktober beigetragen haben, lässt sich derzeit nicht einschätzen. Zu dieser Frage können die später vorliegenden Ergebnisse der Todesursachenstatistik zusätzliche Hinweise geben.

Erhöhte Covid-19-Todesfallzahlen gegenüber dem Vormonat

Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten COVID-19-Todesfälle nach Sterbedatum ist derzeit bis einschließlich der 42. Kalenderwoche 2022 (17. bis 23. Oktober) möglich. Beim RKI wurden bislang 939 COVID-19-Todesfälle mit Sterbedatum in dieser Woche gemeldet. Gegenüber der Vorwoche sind die Zahlen erstmals seit Anfang September wieder leicht gesunken (um 50 Fälle). Dennoch ist das Niveau deutlich höher als noch im September. Die gesamten Sterbefallzahlen lagen in der 42. Kalenderwoche um 3 829 Fälle oder 22 % über dem mittleren Wert der vier Vorjahre.

 

Übersterblichkeit nimmt in der ersten Oktoberhälfte europaweit zu

Das EuroMOMO-Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen ordnet Befunde zur Übersterblichkeit auf Basis einer eigenen Hochrechnung unvollständiger Meldungen und eines eigenen Übersterblichkeitskonzepts europaweit vergleichend ein. Während in den Septemberwochen nur für wenige Länder erhöhte Sterbefallzahlen ausgewiesen wurden, betraf dies in den Oktoberwochen immer mehr Länder. Im Gegensatz zu den deutschen Nachbarländern, in denen die Übersterblichkeit weiterhin niedrig (“low excess”) bzw. moderat (“moderate excess”) war, wird für Deutschland in zwei Oktoberwochen eine hohe Übersterblichkeit (“high excess”) ausgewiesen.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Archiv


Mittwoch, 16 November 2022

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