Inna Zhvanetskaya entdeckte früh die Liebe zur Musik. Sie hatte die Möglichkeit, in Moskau zu studieren, traf dort auch auf Dmitri Schostakowitsch. Sie wird Mitglied im Komponistenverband der UdSSR und verbringt ihr Leben fast ausschließlich mit Musik. 22 Jahre lang unterrichtete sie am Institut für Komposition und Instrumentierung. Sie heiratete einen brillanten Wissenschaftler, Schüler von Andrei Nikolajewitsch Kolmogorow, doch die Leidenschaft für die Musik war stärker als die Ehebande. Frau Zhvanetskaya hat keine Kinder, die sich jetzt um sie kümmern und um ihre Rechte kämpfen könnten – ihre Kinder sind ihre Kompositionen.
Sie schuf zahlreiche Werke, auch für ausgefallenere Instrumente wie Kontrabass, Tuba, Posaune. Sie hat mindestens zwei Opern und zahlreiche Zyklen für Gesang, symphonische Werke, Sonaten und auf Literatur basierende Musikzyklen verfasst. Frau Zhvanetskaya lebte bereits kurz nach Kriegsende mit ihren Eltern in Deutschland, kehrte später zurück. An einen befreundeten Bildhauer schrieb sie: “In Deutschland habe ich mich noch mehr in Russland verliebt. Ist das möglich?”
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Inna erzählt über ihr Leben in Deutschland: „Wenn ich ein Dach über dem Kopf habe und in meinem Fenster Himmel, Bäume, dann ist das ein Grund zur Freude. Ich brauche nicht viel“, und sie ist nicht unaufrichtig, aber meiner Meinung nach vertreibt sie den Gedanken an einen wichtigen Verlust bewusst. In Moskau war sie von hochkarätigen Fachleuten umgeben – Lehrern, Komponistenkollegen, Musikern, Musikwissenschaftlern. Sie kamen zu Treffen der Sektion für Kammer- und Symphoniemusik im Komponistenverband, wo ihre Musik aufgeführt wurde. Unter ihnen – Alexander Georgievich Chugaev, Genrikh Iljitsch Litinsky, Boris Tschaikowsky, Mechislav Weinberg, Alexander Vustin, Inna Iglitskaya, Alfred Schnittke … Einmal hörte Schostakowitsch selbst ihre Arbeit! Sie ist auch stolz auf ihre Freundschaft mit Sofia Gubaidulna. Alle von ihnen sind herausragende Persönlichkeiten!
In Stuttgart wird Inna Zhvanetskaya dieses Umfeld vorenthalten. Hinzu kommt, dass Kunstschaffende schlecht an den realen Alltag angepasst sind. Der Künstler ist oft ein Wesen mit blanken Nerven, ein gar nicht von dieser Welt stammender Mensch. So ist Inna Zhvanetskaya. Als eigennutzfremde Person, kindlich naiv, glaubt sie, dass die Welt ihr die Arme öffnen wird, aber manchmal stößt sie auf Taubheit und Gleichgültigkeit. Aber der Komponist braucht freundliche und mehr noch öffentliche Unterstützung. Wer wird die Musik drucken und veröffentlichen? Wer wird ihre Werke Interpreten empfehlen? Sie hat keinen Impresario, der sie produziert."
Wir wissen nicht, was das Gericht in Stuttgart dazu getrieben hat, diesen Beschluss zu erlassen, von dem Frau Zhvanetskaya denkt, dass er ihren Tod bedeutet. Bestellt wurde er offenbar von ihrer Berufsbetreuerin. Auch das ist bemerkenswert, denn der Verband der Berufsbetreuer nimmt klar gegen Zwangsimpfungen Stellung (siehe auch hier). Es gibt, nachdem die Pandemie in Deutschland für beendet erklärt wurde und selbst die berufsbezogene Impfpflicht gefallen ist, keinerlei Indikation und Rechtsgrundlage mehr für einen solchen Schritt.
Frau Zhvanetskaya spricht zur Bewältigung der einfachen Dinge des Lebens ausreichend Deutsch, doch nicht genug, um sich gegenüber den Vorgängen, die ihre Freiheit und ihr Leben beenden könnten, ausreichend zu wehren. Ob bei Untersuchungen und amtlichen Gesprächen stets ein kompetenter Dolmetscher zur Verfügung stand bzw. ob der befasste Gutachter Russisch sprach, ist stark zu bezweifeln. Die völlige Gleichgültigkeit des Gerichts zeigt sich auch an einer falschen Altersangabe am Beschluss, der als Geburtsjahr 1939 aufweist, obwohl russische und deutsche Pässe und Ausweise klar 1937 beweisen. Angeblich würde man ihr sogar vorwerfen, sich nicht mehr korrekt an ihren Geburtstag erinnern zu können.
Eine menschenwürdige Alternative wäre es, die Künstlerin mit guter Betreuung in privater Unterbringung zu belassen. Dies würde den Staat sicherlich auch weniger kosten als die angeordneten Maßnahmen.
Die Berufsbetreuerin hat Frau Zhvanetskaya mitgeteilt, so unser Wissensstand, dass sie morgen, am 11. Jänner 2023 abgeholt und vermutlich auch zwangsgeimpft werden soll. Das ist nicht nur an und für sich ein Skandal, die Rechtmäßigkeit ist generell in Frage zu stellen, denn gegen den genannten Beschluss wurde das zulässige Rechtsmittel des Einspruchs eingebracht, das allerdings keine aufschiebende Wirkung hat. Sollte der Dame etwas zustoßen, sollten die Verantwortlichen ab sofort wissen: Ihre Taten sind nicht hinter verschlossenen Türen geschehen, wir werden bis zur letzten Konsequenz darüber berichten.
(Quelle: report24)