Kann sich Deutschland vom Abstieg erholen?

Kann sich Deutschland vom Abstieg erholen?


Die Migrationsrepublik fällt auf einen Schlussplatz zurück – Zusammenhang mit Arbeitskräftemangel wird ignoriert – Wissenschaftlicher Disput damals und heute – beim WEF?

Kann sich Deutschland vom Abstieg erholen?

Von Albrecht Künstle

Wirtschaftlich fällt Deutschland von Jahr zu Jahr weiter zurück. Absolut, als auch im Vergleich zu anderen Ländern. Nur der Ranglistenplatz unterscheidet sich, je nachdem welches Institut die Standortstärke nach welchen Kriterien untersucht. Zuletzt tat dies das Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung ZEW und kam zum Ergebnis, Deutschland fiel im Jahr 2022 auf den 18. Platz von 21 Ländern zurück. Zwei Jahre zuvor standen wir mit Platz 14 immerhin noch auf einem Spitzenplatz – allerdings des letzten Drittels! Und der ökonomische Abstieg ist politisch selbstverschuldet, führte Tichys Einblick am 16. Januar näher aus.

Die Massenmigration konnte den Arbeitskräftemangel nicht lösen, wie dieser Artikel vom 17. Januar ebenfalls in Tichys Einblick beschreibt. Wobei hier im Besonderen die Gründe des Wanderungssaldos beschrieben werden. Zuviel Abwanderung von qualifizierten Menschen bei noch mehr Zuwanderung Unqualifizierter in unser Sozialsystem, welches wie ein großer Magnet wirkt. Was aber auch in diesem Artikel ausgeblendet wird: Der Zusammenhang zwischen wahnsinnigem Bevölkerungswachstum bei gleichzeitig immer mehr fehlenden Arbeitskräften. Ein Paradoxon? Nein, doch …

Eine wissenschaftliche Debatte wie in früheren Zeiten findet nicht statt. Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte Thomas Robert Malthus das sogenannte Bevölkerungsgesetz, eine Theorie über das weltweite Bevölkerungswachstum, dem lediglich ein geringeres Wachstum der Nahrungsmittelproduktion gegenüberstehe. Was zur Armut führe, wie sich heute z.B. in Afrika zeigt und in China beherzigt wurde. Oder das Eherne Lohngesetz von Ferdinand Lasalle, das besagte, Lohnkämpfe seien ein Nullsummenspiel. Denn mit höheren Löhnen würden die Arbeiterfamilien mehr Kinder durchbringen, was schließlich wegen einer größeren „industriellen Reservearmee“ wieder die Löhne drücke und diese so die mögliche Kinderzahl wieder beschränke. Beides wurde von Karl Marx zerpflückt. Solche grundsätzlichen Debatten fehlen heute. Allenfalls geht es noch um die Auseinandersetzung zwischen Thesen des Nachfragetheoretikers Keynes und des Geldmengen-Papstes Friedman, hier kurz erörtert.

Eine solche Debatte um Gründe des Arbeitskräftemangels? Ebenfalls Fehlanzeige. Fakt: Der beklagte Arbeitskräftemangel entwickelte sich parallel zur Masseneinwanderung. Brauchen wir die Massenmigration, um den unerklärlichen, immer größer werdende Bedarf an Arbeitskräften zu decken? Oder fehlen die Arbeitskräfte, weil Millionen um Millionen mehr Menschen einen entsprechen Bedarf an Allem auslösen, der abgearbeitet werden muss? Und ist die schwankende Kinderzahl der Familien – Geburtendefizit heute oder Baby-Boomer ein Fluch oder ein Segen? Will man dazu Quellen studieren, wird man eher im Ausland fündig, wie hier. Und natürlich auf meiner eigenen Seite https://die-andere-sicht.de/, die sich mehrfach mit solchen Fragen beschäftigte.

China macht ebenfalls so eine Entwickelung durch, die z.B. hier ansatzweise beschrieben wird. Die dortige Bevölkerung ist überaltert und schrumpfte erstmals um 850 000 Mio., wobei dies ganze 0,06 Prozent ausmacht und nicht nur Nachteile hat. Mit der einstigen Ein-Kind-Politik der Machthaber gelang es China zwar, den Hunger zu verbannen, deren Bevölkerungspolitik war aber kontraproduktiv überzogen. Das Gegenteil vollzieht sich z.B. in Afrika, wo die Nahrungsmittel- und andere Produktion mit der Population nicht Schritt halten kann. Die Lösung des demographischen Problems in China ist aber nicht, das Fehlen junger, arbeitsfähiger Menschen durch Massenmigration zu ersetzen. Denn sie wissen dort um die Problematik des Imports aus fremden Kulturen. Es hat schon mit den Uiguren seine liebe Müh‘ und Not.

In Deutschland hingegen versucht man mit demselben Instrument Migration das Problem zu lösen, welches durch die Migration geschaffen wurde. Juristen nennen das für ihren Fachbereich einen Zirkelschluss. Und Albert Einstein meinte sinngemäß, dass es Wahnsinn sei, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. Aber so läuft es in diesem Land. Feuer wird mit Feuer bekämpft, das Migrationsproblem wird versucht mit noch mehr Migration zu lösen.

Arbeitskräfte werden insbesondere in jenen Branchen und Berufen gesucht, die zur Versorgung der vielen neuen Menschen gebraucht werden. In meinem Arbeitsamtsbezirk werden 32 626 solcher Leute gesucht. Und wenn die Stellen nach durchschnittlich 148 Tagen besetzt werden können, haben andere schon wieder das Handtuch geworfen. Heute ein Leserbrief dazu: Die 40jährige Tochter des Leserbriefschreibers hängte ein paar Wochen nach dem angeordneten Wechsel in eine „Brennpunktschule“ ihren Beruf als Lehrerin an den Nagel. Ihr erging es so, wie es Friedrich Merz geschildert hat, dass die vielen „kleinen Paschas“ ihrer Klasse von den Eltern, insbesondere von den Väter-Paschas massiv geschützt werden, die sich von weiblichen Lehrkräften nichts sagen lassen. Aber immer mehr solcher Schulen kann man nicht mehr mit durchsetzungsfähigen Lehrern besetzen. Eine Lösung wären vielleicht Lehrkräfte aus dem gleichen Kulturkreis, aber die ticken ähnlich. Obwohl die muslimischen Frauen eigentlich die Machtstellung zur Erziehung einer menschenoffeneren Generation in Händen hätten.

Wir brauchen eine Erhöhung der durchschnittlichen Kinderzahl und ein früheres Gebäralter, statt jenseits von 30 Jahren und statt weiterer Massenmigration. Dabei geht es nicht unbedingt nur um die Frauen, die schon Kinder haben, sondern insbesondere um jene, die Kinder aus ideologischen Gründen – Feminismus oder Klimastreikende – keine Kinder bekommen wollen. 20 Prozent der Frauen bleiben kinderlos. Ein Problem ist auch die zunehmende Zahl der gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften, die keine Kinder bekommen können. Von 40,7 Mio. Hauhalten gibt es nur 11,6 Mio. Familien mit Kindern, dazu 2,6 Mio. „Alleinerziehende“. 16 – 17 Mio. leben in Einpersonenhaushalten, haben also keine Kinder (mehr). Zur Vertiefung.

Einschlägige Kreise sehen die „höhere Fertilität ausländischer Frauen“ als Lösung. 24 Prozent (Berlin 34 Prozent) der Geburten entfielen (2021) auf ausländische Mütter – bei 13,5 Bevölkerungsanteil. Angeführt wird die Hitliste von vorderasiatischen Frauen, zunehmend auch afrikanische. Diese haben jedoch so viele Kinder, dass sie nicht berufstätig sein können. Und es vielleicht auch nicht sein dürfen, wenn die Kinder einmal selbstständig sind. Wie ich mit meinem letzten Artikel hier und hier darlegte, sind Kinder arbeitsaufwändiger als Rentner, insbesondere wenn sie sprachlich und anderweitig besonderer Förderung, Betreuung und Sonstigem bedürfen. Der Arbeitskräftebedarf steigt somit weiter, während die Erwerbsquote sinkt. Eine Quadratur des Kreises.

Alles im grünen Bereich, wenn man dem Wirtschaftsprofessor Enzo Weber glaubt. „Unsere Kinder werden wohlhabender sein“, ist ein Interview in der Badischen Zeitung vom 24. Dezember überschrieben – alle Kinder? Einige Bonbons daraus: Der demographische Wandel samt Arbeitskräftemangel wirke sich positiv auf die Einkommen aus. Was aber, wenn die Unternehmen höhere Löhne und Gehälter nicht zahlen können, weil auch die Energie und anderes nicht mehr bezahlbar sind? Die Energie werde künftig kostenlos zur Verfügung stehen (Wind, Sonne) – aber wer soll die Anlagen bauen ist er zu fragen? Der Wirtschaftsprofessor setzt auf „Entwicklungssprünge“, aber wann gab es solche bei uns (?) – vom Bau der besten Panzer der Welt einmal abgesehen. Aber vielleicht meint der Professor die Entwicklung des Biontech-Impfstoffes in Mainz? Doch die tausende „plötzlich und unerwartet Verstorbenen“ fehlen auch auf dem Arbeitsmarkt, nicht nur in den Familien. Auch setzt der Professor auf höhere Produktivität – doch diese leidet unter einer „nachlassenden Dynamik in Deutschland“.

Die Zahl junger Arbeitskräfte nehme zwar ab, räumt der Professor ein. Deshalb sei die Qualifizierung und Betreuung der Million Langzeitarbeitslosen umso wichtiger. Doch woher soll das Personal für das Aufpäppeln dieser Leute kommen, ist die Frage? Weil das alles schwierig ist, bläst er ins bekannte Horn der „offenen Zuwanderungspolitik“ – aber geht es noch offener als in Deutschland?

Trotz alledem: „Wachsen durch Klasse“ ist sein Erfolgsrezept für den Wohlstand der Nachkommen. Im Übrigen seien diese eine Erbengeneration. Sie erben von uns Eltern, aber sie würden auch öffentlichen Wohlstand“ erben. Soso? Nein, sie werden eine marode Infrastruktur erben und – Schulden der Wumms-Regierung und ihrer Vorgänger. Fazit …

Eine wissenschaftliche Erörterung unserer Probleme geht anders! Sie werden auch aktuell beim WEF vom selbsternannten „Papst der neuen Weltordnung“ in Davos nicht wirklich analysiert, und schon gar nicht gelöst. Den Finger in die Wunden legt immer wieder der bekannte Dipl.-Kfm. Werner Krieger, zuletzt mit der Kolumne „Willkommen in der neuen Weltordnung“ (S.4 linke Spalte). Darin wird ausgeführt, wo Deutschland enden kann, wenn wir uns von den USA weiterhin gegen die Weltmächte Russland und China ausspielen lassen.

 


Dieser Artikel wurde zuerst hier veröffentlicht.

Autor: Albrecht Künstle
Bild Quelle: AnonymousUnknown author, CC BY 4.0 , via Wikimedia Commons [Symbolbild]


Montag, 23 Januar 2023

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