Muslimische Brüder wegen Ehrenmord zu lebenslanger Haft verurteilt

Muslimische Brüder wegen Ehrenmord zu lebenslanger Haft verurteilt


Zwei afghanische Brüder wurden vom Berliner Landgericht am 16. Februar 2023 wegen gemeinschaftlichen Mordes an ihrer Schwester zu lebenslanger Haft verurteilt.

Muslimische Brüder wegen Ehrenmord zu lebenslanger Haft verurteilt

Der Mord fand im Juli 2021 statt, als die Brüder ihre 34-jährige Schwester töteten und ihre Leiche in einem Rollkoffer quer durch Deutschland transportierten. Die Strafe wurde vom Gericht gemäß der Forderung der Staatsanwaltschaft verhängt.

Das Gericht befand, dass die Brüder ihre Schwester ermordet hatten, weil sie ihr Leben nach eigenen Vorstellungen führen wollte und sich dem kontrollierenden Einfluss ihrer Brüder entziehen wollte. Die Tat sei von "archaisch anmutenden Überlegungen" geprägt gewesen und die Brüder hätten ihre Schwester "bestrafen und als Familienmitglied entfernen wollen", sagte Staatsanwältin Antonia Ernst in ihrem Plädoyer.

Die Brüder lockten ihre Schwester in Berlin in eine Falle und brachten sie um. Anschließend transportierten sie ihre Leiche in einem Rollkoffer per ICE nach Bayern, wo der ältere Bruder damals lebte. Rund drei Wochen später fanden Ermittler die Leiche der Frau in einem Erdloch nahe dem Ort Holzkirchen, knapp 30 Kilometer von Donauwörth entfernt.

Der Fall sorgte für Schlagzeilen und löste eine Debatte um den Begriff "Ehrenmord" und die gescheiterte Integration von Flüchtlingen aus. Die Frau und die Brüder waren vor einigen Jahren aus Afghanistan nach Deutschland gekommen. Von ihrem afghanischen Mann war sie geschieden.

Der Prozess begann Anfang März 2022 und dauerte 42 Verhandlungstage. Das Gericht verhörte insgesamt 52 Zeugen und war am Ende überzeugt, dass die Brüder aus niedrigen Beweggründen handelten. Der 27-jährige Yousuf H. gestand die Tötung seiner Schwester, stellte dies jedoch als Unfall dar und gab an, ohne seinen 23-jährigen Bruder gehandelt zu haben. Die Verteidigung forderte deshalb für Yousuf H. eine maximal fünfjährige Haftstrafe und für Mahdi H. einen Freispruch.

Das Gericht folgte jedoch dem Plädoyer der Staatsanwältin Antonia Ernst und verurteilte die Brüder wegen gemeinschaftlichen Mordes. Der Vorsitzende Richter Thomas Groß betonte, dass die Brüder ihrer Schwester das Lebensrecht abgesprochen hatten und sie deshalb ermordet hatten. Die Verurteilung der Brüder zu lebenslanger Haft soll ein klares Signal senden, dass solche Taten in Deutschland nicht toleriert werden.


Autor: David Müller
Bild Quelle: Symbolbild


Donnerstag, 16 Februar 2023

Waren diese Infos wertvoll für Sie?

Sie können uns Danke sagen. Geben Sie einen beliebigen Betrag zurück und zeigen Sie damit, wie viel Ihnen der Inhalt wert ist.




empfohlene Artikel
weitere Artikel von: David Müller

Folgen Sie und auf:


meistgelesene Artikel der letzten 7 Tage