Eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung hat ergeben, dass radikale Einstellungen zum Klimaschutz in Deutschland "auf niedrigem Niveau weit verbreitet" sind. Die Umfrage, an der mehr als 5.500 Personen teilnahmen, ergab, dass 7 Prozent der Befragten der Aussage "Im Kampf für den Klimaschutz reichen friedliche Mittel nicht aus" voll und ganz zustimmen, während weitere 12 Prozent "eher" zustimmen. Die höhere formale Bildung korrelierte mit einer geringeren Zustimmung zu dieser Aussage.
Obwohl es keine auffälligen Unterschiede zwischen Altersgruppen oder Geschlechtern gab, zeigte die Studie, dass Personen mit "Affinität zu radikalen Einstellungen beim Klimaschutz" eine höhere Akzeptanz von Sachbeschädigung als Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele hatten. Während nur 2 Prozent aller Befragten Sachbeschädigung zur Durchsetzung politischer Ziele für gerechtfertigt halten, liegt dieser Wert bei der Gruppe mit einer "Affinität zu radikalen Einstellungen" bei 9 Prozent. Der Autor der Studie, Dominik Hirndorf, betonte jedoch, dass diese Personen das staatliche System nicht ablehnen und grundsätzlich darauf vertrauen, dass staatliche Organe Lösungen finden.
Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass es in Deutschland eine Minderheit von Personen gibt, die radikale Einstellungen zum Klimaschutz haben und bereit sind, gewaltsame Mittel einzusetzen, um ihre Ziele zu erreichen. Obwohl dies besorgniserregend ist, zeigt die Studie auch, dass diese Personen nicht das staatliche System ablehnen und dass es kein Vertrauensdefizit gegenüber der Politik gibt. Es ist wichtig, zwischen Aktivismus, Extremismus und radikalen Einstellungen zu differenzieren und die Proteste der Klimabewegung, die bisher überwiegend Formen des zivilen Ungehorsams verwendet hat, weiterhin zu unterstützen. Es ist auch wichtig, die Bemühungen zur Sensibilisierung für den Klimawandel und zur Förderung eines friedlichen Engagements für den Klimaschutz zu verstärken, um radikale Einstellungen in der Gesellschaft zu minimieren.