90 Jahre Reichstagsbrand: Die ungeklärte Tat, die zur Machtübernahme der Nazis führte

90 Jahre Reichstagsbrand: Die ungeklärte Tat, die zur Machtübernahme der Nazis führte


Am 27. Februar 1933 brach im Reichstag in Berlin ein verheerendes Feuer aus. Bis heute ist ungeklärt, wer für die Tat verantwortlich war. Die Nationalsozialisten nutzten den Brand als Vorwand für eine massive Verfolgungswelle gegen politische Gegner und legten den Grundstein für ihre Diktatur. Trotz jahrzehntelanger Forschung ist die Täterfrage immer noch nicht eindeutig geklärt und bleibt ein dunkles Kapitel in der deutschen Geschichte.

90 Jahre Reichstagsbrand: Die ungeklärte Tat, die zur Machtübernahme der Nazis führte

Der Reichstagsbrand vom 27. Februar 1933 war ein entscheidendes Ereignis in der Geschichte Deutschlands und leitete die nationalsozialistische Diktatur ein. Kurz nach 21 Uhr schlug der Feueralarm im Reichstag in Berlin. Der Plenarsaal stand vollständig in Flammen, und 15 Züge der Feuerwehr kämpften hart, um das Feuer zu löschen. Erst kurz nach Mitternacht war das Feuer vollständig gelöscht, aber der Reichstag war für Parlamentssitzungen unbrauchbar. Die Nationalsozialisten verbreiteten das Gerücht, dass die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ihre Finger bei dem Brand im Spiel gehabt habe, um einen kommunistischen Aufstand auszulösen.

In der Brandnacht begann eine Verhaftungswelle. Rund 4.000 KPD-Mitglieder wurden in den folgenden Wochen festgenommen, und ihre Partei wurde verboten. Andere Gegner der Nazis wie die Publizisten Egon Erwin Kisch, Erich Mühsam oder Carl von Ossietzky wurden ebenfalls inhaftiert. Gleich am Tag nach dem Feuer erließen die Nazis die "Verordnung zum Schutz von Volk und Staat", die den Grundstein für die Diktatur legte.

Noch im brennenden Reichstagsgebäude wurde der Niederländer Marinus van der Lubbe festgenommen. Der 24-Jährige gestand sofort, den Brand gelegt zu haben, um damit die deutschen Arbeiter zum Widerstand gegen die NS-Machthaber aufzurufen. Trotzdem setzten sofort Spekulationen darüber ein, ob er Helfer gehabt habe. Während die Nationalsozialisten mit den Fingern auf die Kommunisten zeigten, vermuteten andere, van der Lubbe sei Provokateuren von rechts auf den Leim gegangen, die ihn angestiftet hätten.

Im Prozess gegen van der Lubbe kamen Gutachter zu dem Ergebnis, dass er unmöglich als Einzeltäter gehandelt haben könne. Vier gemeinsam mit van der Lubbe angeklagte Kommunisten wurden im Prozess allerdings freigesprochen. Die Täterfrage ist bis heute nicht eindeutig entschieden, aber es gibt starke Indizien dafür, dass van der Lubbe alleine handelte. Der "Spiegel"-Journalist Fritz Tobias recherchierte 1959, dass van der Lubbe ein Einzeltäter gewesen sein musste. Der Historiker Hans Mommsen bestätigte dies 1964 und verwies auf die Luftzufuhr und die hohen Decken im Plenarsaal, die zusammen wie ein Kamin gewirkt hätten.

Allerdings gewinnt die Mehrtäter-These in der Forschung langsam wieder an Boden. Der Historiker Hersch Fischler hat Indizien zusammengetragen, die zumindest Zweifel an der Einzeltäterschafts-These zulassen. Fischler wertete Zeugenaussagen, Alarmierungs- und Fahrtzeiten der Feuerwehr noch einmal aus und errechnete so, dass van der Lubbe maximal elf oder zwölf Minuten Zeit gehabt hatte, um den Reichstag in ein Flammenmeer zu verwandeln. Ein har


Autor: Redaktion
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Montag, 27 Februar 2023

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