Kontroverse Debatte in Berlin: Verbot von Öl- und Gasheizungen sorgt für Aufregung

Kontroverse Debatte in Berlin: Verbot von Öl- und Gasheizungen sorgt für Aufregung


Grünen-Chef Robert Habeck hat den Entwurf vorgestellt und fordert den Austausch bereits ab 2024. Eine Entscheidung, die bei vielen privaten Hauseigentümern auf Widerstand stößt.

Kontroverse Debatte in Berlin: Verbot von Öl- und Gasheizungen sorgt für Aufregung

Ein neuer Gesetzesentwurf, der den Austausch aller Öl- und Gasheizungen in deutschen Wohngebäuden ab 2045 verbietet, hat in Berlin für heftige Debatten gesorgt. Grünen-Chef Robert Habeck hat den Entwurf vorgestellt und fordert den Austausch bereits ab 2024. Eine Entscheidung, die bei vielen privaten Hauseigentümern auf Widerstand stößt.

Aktuell werden 75 Prozent aller Wohnungen in Deutschland mit Gas oder Heizöl beheizt. Das geplante Verbot soll dazu beitragen, die deutschen Klimaziele zu erreichen und den Ausstoß von CO2 zu reduzieren. Doch nicht alle sind davon überzeugt, dass dieses Verbot die beste Lösung ist. Insbesondere Experten warnen vor einer zu schnellen Umsetzung und befürchten, dass viele private Hauseigentümer damit überfordert sein könnten.

Laut dem Sanierungsexperten Hermes sind mittlerweile viele seiner Kunden verunsichert. Insbesondere Eigentümer von Mehrfamilienhäusern wollen noch in diesem Jahr in alte Technik investieren, bevor das Gesetz ihnen keine andere Wahl mehr lässt. Hermes betont, dass es bereits Kunden gibt, die aufgrund des Gesetzentwurfs beschlossen haben, ihre alten Gasetagenheizungen durch neue zu ersetzen. Die Kosten dafür belaufen sich pro Wohneinheit auf rund 6.000 Euro. Die Installation einer Wärmepumpe mit den damit verbundenen Umbauten würde mit Berücksichtigung der Förderung 18.000 Euro kosten.

Doch nicht jeder Hauseigentümer hat das notwendige Kapital für eine solche Investition. Viele ältere Eigentümer bekommen aufgrund ihres Alters keinen Kredit mehr von den Banken und können sich die Investition schlichtweg nicht leisten. Für einen Kredit verlangen Banken zusätzliche Sicherheiten, zum Beispiel eine Bürgschaft der Kinder. Die Situation bei Wohneigentümergemeinschaften ist ähnlich dramatisch: Eine Mehrheit von finanziell besser gestellten Eigentümern kann entscheiden, die alte Gasheizung zu entfernen und auf eine Wärmepumpe umzusteigen. Diejenigen, die sich das nicht leisten können, müssen dann unter Umständen sogar ihre Wohnung verkaufen. Laut Hermes kann dies auch als eine Form von Enteignung betrachtet werden.

Angesichts des politischen Drucks und der mangelnden Alternativen befürchtet Hermes, dass es zu einem großen Run auf Gasheizungen kommen wird. Eigentümer haben nur noch bis zum Jahresende Zeit, da sie bei Terminen für Installateure mit langen Wartezeiten rechnen müssen. Die Installateure, mit denen Hermes zusammenarbeitet, finden derzeit kaum noch Fachkräfte.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild


Donnerstag, 09 März 2023

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