Der Traum vom großen Bruder

Der Traum vom großen Bruder


Von seiner jüngsten Einbestellung nach Washington DC ist Bundeskanzler Olaf Scholz mit neuen rhetorischen Marschbefehlen zurückgekehrt: Die Zerstörung der Nord-Stream-Pipelines wäre demnach das Werk “pro-ukrainischer Gruppen” gewesen. Ob die aus Berlin oder Washington stammten, verriet man uns nicht. Aber das Kiewer Regime hat sich von den amerikanischen Anschuldigungen bereits distanziert.

Der Traum vom großen Bruder

Von Ramiro Fulano

Meine Damen und Herren, man hält uns nicht wirklich für blöd. Man muss nur seitens der amtlichen und halbamtlichen Staatsmedien der Bunterepublik immer deutlichere Anstrengungen unternehmen, um die Fakten der Fiktion anzupassen. Und Letztere besagt nunmal, dass Wladimir Putin - dieser Teufel in Menschengestalt - höchstselbst hinter der Zerstörung seines wichtigsten und wesentlichsten politischen Druckmittels gegen den  westeuropäischen Westen gesteckt haben soll.

Welchen Sinn diese Theorie hat, bleibt das Geheimnis der geistigen Elendsviertel, die sie ersonnen haben. Agatha Christie hätte sich wahrscheinlich zu Tode geschämt, wenn sie einer ihrer Kriminalroman-Figuren derartig abstruse, absurde Überlegungen in den Kopf oder in den Mund geschrieben hätte. Aber im besten Gagaland aller Zeiten hat der Schwachsinn Methode und es verwundert deshalb nicht, dass die aufgeklärte Einheitsmeinung damit durchkommt, wenn sie nur dramatisch genug die Schnappatmung kriegt und jede abweichende Idee mit ihrem politisch korrekten Einheits-Schlachtruf Pu-Pu-Pu-Putin quittiert.

Natürlich ist es bedauerlich, aber auch keineswegs verwunderlich, dass die in der Bunterepublik herrschenden Umstände sich auf die Dummheit und Vergesslichkeit ihrer medialen Zielgruppe und politischen Klientel vollumfänglich verlassen können. Denn offenbar haben 30 bis 50 Jahre linksalternativer Bildungspolitik reife Früchte getragen: Knapp ein Drittel aller Befragten erklärt sich in den handelsüblichen Online-Umfragen inzwischen für geisteskrank. Also für ähnlich “mental herausgefordert” wie seine Teppichetage, das Führungspersonal und die selbsternannte Elite dieser gescheiterten Nation.

Der Schlaf der Vernunft gebiert Monster, heißt es. Und: Wen die Götter zerstören wollen, den machen sie zuerst verrückt. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass der Stern - das Märchenheft für alle, denen die Spiegel-Propaganda zu unromantisch, ein Arztroman hingegen zu unrealistisch erscheint - in dieser Woche anlässlich der deutsch-amerikanischen Beziehungen mal wieder ein Titelblatt und eine damit einhergehende Titelstory kreiert hat, die so bitterblöd und sturzbescheuert ist, dass Dantes Inferno und sein siebter Kreis der Hölle im Vergleich dazu wie ein Kurbad für die Seele wirken.

Zur Erinnerung: Der Stern fantabulierte anlässlich des Scholz-Trips nach Washington von einem “Großen Bruder”, den Germany jenseits des Atlantiks hätte; völlig ungeachtet aller Orwell-Assoziationen, vor allem aber auch des prekären Geisteszustandes eines Presidementen, der im Altersheim besser aufgehoben wäre als im Weißen Haus.

Beim vom Stern zweckdienlich herbeifantasierten großen Bruder scheint es sich angesichts der Nord-Stream-Affäre indes um einen möchtegernkriminellen Mafioso mit Gefängnisambitionen zu handeln, der einem das Kinderzimmer zerlegt, den Hamster an die Wand nagelt und anschließend erwartet, man sollte dafür auch noch dankbar sein. So oder so ähnlich verhält sich schließlich dieses untergehende Imperium auf seinem - hoffentlich finalen - geopolitischen Amoklauf.

Und so ist das eben, wenn ehemalige Konkurrenten zu Komplizen werden. Man kann es Schutzgelderpressung nennen. Oder ganz leidenschaftslos annehmen, dass die Friedensdividende für 80 Jahre Pax Americana fällig wurde. Der Unterschied zwischen einer kriminellen Vereinigung und einem pro-westlich (oder auch “pro-ukrainisch” im eingangs erwähnten Sinn) orientierten Regime scheint nur noch ein nomineller zu sein.

Natürlich verrät der Stern mit seinen propagandistischen Eskapaden und Fantastereien mehr über sich als über das Thema. Und in der deutschen Medienlandschaft ist das Nannen-Blatt vom Stern der Hitler-Tagebücher beileibe nicht das einzige Leit- und Führungsmedium, das Realpolitik vorzugsweise als einen Wettbewerb in Arschkriecherei zu inszenieren versteht (nichts anderes macht übrigens auch die selbsternannte “bürgerliche” Opposition von der Scherz-, äh Merz-Partei).

Aber um es mit den unsterblichen Worten von Sir Winston Churchill zu sagen: Die Deutschen fallen einem immer entweder an den Hals oder zu Füßen. Bemerkenswert, aber keineswegs verwunderlich ist wiederum, dass auch die linksalternative Pseudo-Elite der Bunterepublik es in puncto Servilität und Obrigkeitshörigkeit mit jenen Spottfiguren aufzunehmen versteht, die Heinrich Mann in Der Untertan ebenso zutreffend wie schonungslos zur Kenntlichkeit entstellt hat.

Natürlich konnte sich Scholztens Pressestelle anlässlich ihrer Propaganda-Offensive auf alte Hamburger Seilschaften verlassen. Denn seitdem sich selbst die Zeit so liest, als würde sie von Karoline Stöhr aus (Thomas) Manns Zauberberg herausgegeben, war es offensichtlich nicht besonders schwierig, die abstruse und absurde Nord-Stream-Theorie aus Washington - über die sich Miss Marple und Hercule Poirot vermutlich nur kaputt lachen könnten - in den öffentlichen Verkehr der Ansichten und Meinungen einzubringen. Und ja, auch der NDR mit Sitz bei Hagenbecks Tierpark bekam eine Woche lang den Schweinestall nicht wieder zu, als es darum ging, dem Lieblings-Hassobjekt des linksalternativen Milieus etwas ans Zeug zu flicken, das den Staatsfunkerinnen jederlei Geschlechts politisch und biographisch opportun erschien.

Soweit zum Zustand der intellektuellen, politischen und demokratischen Reife der deutschen Medienblase. Aber ihre geistige Fremd- und Selbstzurichtung ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer erheblichen Einflussnahme politisch interessierter Stellen zu sehen. Einer Kleinen Anfrage der AfD-Fraktion war erst jüngst zu entnehmen, dass rund 200 Journalistinnen jederlei Geschlechts von der offiziellen Politik gesponsort werden.  Und das sind vermutlich nicht die Leute, die über den Hasenzüchterverein von Pusemuckel informieren. Sondern bei den politisch Gesponsorten handelt es sich wohl eher um wesentliche Marsch- und Meinungsmacher der linksalternativ gleichgeschalteten Kriegspropaganda der besten Bunterepublik aller Zeiten.

Angesichts ihres eklatanten Zielkonflikts zwischen Wahrheit und Wahrnehmung, zwischen Wunsch und Wirklichkeit, sollte sich für diese soziale Gemengelage eigentlich eine andere Berufsbezeichnung empfehlen. Vielleicht könnte man die politisch opportunen Pressepersonen als Presstituierte (m, w, d, x) bezeichnen. Aber das wäre vermutlich unfair gegenüber den Damen und Herren aus dem horizontalen Gewerbe, die im bemerkenswerten Gegensatz zur deutschen Journaille wenigstens in der Regel einen ehrlichen Job zu machen verstehen.

Man darf sich, meine Damen und Herren, von der linksalternativen Selbst- und Fremdzurichtung durch die gleichgeschalteten Propagandaorgane der Bunterepublik nicht mehr versprechen als eine rapide voranschreitende Eskalation der Idiotie. Verblödung und Verdummung der deutschen Öffentlichkeit haben bereits jetzt erschreckende, aber keineswegs verwunderliche Ausmaße angenommen.  Es ist von daher nicht verwunderlich, dass man im Kreml der Ansicht ist, über keinerlei satisfaktionsfähige Gesprächspartner im Westen zu verfügen.  Die US-Außenpolitik wird von einer Möchtegern-Menschheitsverbrecherin aus dem mittleren Management des State Departements gestaltet, die vor Hass und Rachlust blind, vielleicht sogar wahnsinnig geworden ist. Und in Bullerbü, der deutschen Welthauptstadt, geht von Scholz über Pistolius (*harrharr), von Baerbock bis Haberbeck, ein derartig deprimierend dummes Personal ans Telefon, dass sich die Frage aufdrängt, warum intelligente Menschen in der offiziellen Berliner Politik eigentlich gar keine Chancen mehr haben. Aber natürlich ist es für einen Vasallenstaat nicht nur überflüssig, einen eigenen Kopf zu haben, sondern es könnte sich sogar als höchst unbequem und gefährlich erweisen.

Ich persönlich hätte nicht den geringsten Zweifel daran, dass das Biden-Regime Krautland ohne mit der Wimper zu zucken in einem nuklearen Feuerball verpuffen lässt, wenn es meint, damit seinen eigenen Interessen zu dienen.

Soviel auch nochmal von dieser Stelle zum “Großen Bruder”, von dem die linksalternativ gleichgeschaltete deutsche Lügenpresse in ihrer freiwillig-unfreiwilligen Todessehnsucht träumt. Es wäre vermutlich kein großer Verlust für die übrige Menschheit, wenn der selbstreferentiellen deutschen Medienblase ihr morbider Wunsch recht bald erfüllt werden könnte. Nur warum müssen diese Wahnsinnigen und Kriminellen unbedingt unschuldige Dritte mit sich in den Untergang reißen?

 


Autor: Ramiro Fulano
Bild Quelle: Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE , via Wikimedia Commons


Freitag, 10 März 2023

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