Chat GPT löst Ukrainekonflikt?

Chat GPT löst Ukrainekonflikt?


Künstliche Intelligenz ist anscheinend besser als gar keine Intelligenz. Auf die diesbezügliche Anfrage des ehemaligen indischen Außenministers hat das autonome linguistische Programm Chat-GPT im Handumdrehen eine bemerkenswert realistische Antwort verfasst.

Chat GPT löst Ukrainekonflikt?

Von Ramiro Fulano

1. Verhandlungen: Der erste Schritt zur Lösung des Konflikts sind Verhandlungen zwischen den Staatsoberhäuptern beider Länder. Die Verhandlungen sollten darauf abzielen, eine gemeinsame Grundlage zu finden und einen Rahmen für die künftige Zusammenarbeit zu schaffen.

2. Waffenstillstand: Beide Parteien müssen einem sofortigen Waffenstillstand zustimmen, damit Verhandlungen stattfinden können. Dies ist wichtig, um weitere Tote und die Zerstörung von Infrastruktur zu verhindern.

3. Dezentralisierung: Die Ukraine sollte einer Dezentralisierung der Macht zugunsten jener Regionen zustimmen, in denen die russischsprachige Bevölkerung lebt. Dies würde den Regionen mehr Autonomie geben, einschließlich der Kontrolle über ihre eigene wirtschaftliche Entwicklung, Sprache und Kulturpolitik.

4. Internationales Monitoring: Um sicherzustellen, dass sich beide Parteien an die während der Verhandlungen getroffenen Vereinbarungen halten, sollte ein internationales Monitoring eingerichtet werden.

5. Wirtschaftshilfe: Internationale Organisationen wie der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank sollten der Ukraine helfen, ihre Wirtschaft zu stabilisieren.

6. Anerkennung der Souveränität der Ukraine: Russland sollte die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine anerkennen.

7. Schutz der Kultur: Russland sollte mit der Ukraine zusammenarbeiten, um die kulturellen Rechte russischsprachiger Menschen in der Ukraine zu schützen, wie das Recht zur Anwendung der russischen Sprache im Bildungswesen und im öffentlichen Leben.

8. Militärischer Rückzug: Beide Parteien sollten vereinbaren, ihre Streitkräfte aus der Konfliktzone abzuziehen und entlang der Grenze eine entmilitarisierte Zone zu errichten

 

Chat GPT ist offensichtlich intelligenter als alles, was die vermutlich dümmste und bösartigste deutsche Nachkriegsregierung seit über einem Jahr zur Lösung des Ukrainekonflikts beigetragen hat. Nicht unbedingt und ausschließlich aufgrund mangelnder Intelligenz in Bullerbü, der deutschen Welthauptstadt. Sondern sicherlich auch mangels politischem Interesse an einer diplomatischen und friedlichen Lösung des bewaffneten Konflikts seitens der deutschen Regierung.

 

In einer Analyse des KI-Vorschlags heißt es aus russischer Sicht (wir zitieren leicht gekürzt und stellenweise redigiert):

 

“Alles, was diese KI vorgeschlagen hat, klingt vernünftig. Zwischen den Zeilen kann man herauslesen, dass "ChatGPT" glaubt, dass Kiew für den Ukraine-Konflikt zumindest miterantwortlich ist, solange man sich dort weigert, die von den Vereinten Nationen verankerten Menschenrechte seiner russischsprachigen Bevölkerung zu respektieren – ergo die Vorschläge zur Dezentralisierung und zum Kulturschutz unter Punkt drei und sieben.

“Allerdings weist der Friedensvorschlag von "ChatGPT" auch gravierende Mängel auf. Erstens wird völlig ignoriert, dass die NATO in der Ukraine die roten Linien Russlands in Bezug auf seine nationale Sicherheit überschritten und sich geweigert hat, das daraus resultierende Sicherheitsdilemma auf diplomatischem Weg zu lösen, was bei differenzierter Betrachtung zur Auslösung der militärische Sonderoperation maßgeblich beigetragen hat.

“Zweitens wird auch die Tatsache nicht erwähnt, dass diese Vorschläge größtenteils ein Neuaufguss der Minsker Abkommen sind, bezüglich derer die frühere deutsche Bundeskanzlerin Merkel letztes Jahr zugab, dass nie die Absicht bestand, sie umzusetzen.

“Drittens hat in Moskau kein Friedensvorschlag eine realistische Chance auf Erfolg, der die schleichende Expansion der NATO in die Ukraine unerwähnt lässt, weil dies dazu beigetragen hat, die legitimen nationalen Sicherheitsinteressen Russlands weiter zu untergraben.”

Der Punkt vier der russischen Analyse entfällt aus unserer Sicht, da wir die in den sogenannten Neuen Russischen Regionen bereits durchgeführten Referenden für eine Farce halten. Eine erneute Durchführung ohne Einmischung beider Seiten, die demokratischen Standards entspricht, scheint angezeigt, selbst wenn sie in der Sache keine andere Entscheidung bringt. Deshalb gleich zum fünften Punkt:

“Und fünftens ist es äußerst unwahrscheinlich, dass Russland seine Streitkräfte jemals von der gesamten Grenze abziehen wird, da deren Präsenz dort die Sicherheit der lokalen Bevölkerung garantiert, obwohl die Möglichkeit besteht, dass dies in der Umgebung des Kernkraftwerks Saporoschje der Fall sein könnte – aufgrund der derzeit laufenden Verhandlungen.

“Zusammenfassend konzentriert sich der Friedensvorschlag von "ChatGPT" auf die direkten bilateralen Ursachen des Konflikts, übersieht aber die neuen Realitäten vor Ort sowie die größeren Ursachen dessen, was heute unbestreitbar als ein Stellvertreterkrieg zwischen der NATO und Russland zu verstehen ist.

“Der von Künstlicher Intelligenz getriebene Chatbot "ChatGPT" verdient Lob für den Geist seines Friedensvorschlags, der nicht nur zu Recht impliziert, dass Kiew an diesem Konflikt zumindest mitschuldig sei. Zum Beispiel sollte Selenskij das Gesetz zurückziehen, das er selbst unterzeichnet hat, mit dem Friedensgespräche mit Präsident Putin unmöglich gemacht werden, um so schnell wie möglich mit Verhandlungen über einen Waffenstillstand beginnen zu können.

“Dies könnte eine entmilitarisierte Zone um das Kernkraftwerk Saporoschje und den Einsatz einer vom UN-Sicherheitsrat autorisierten Friedenstruppe entlang der Kontrolllinie umfassen. Der zweitgenannte Aspekt dieses möglichen Ergebnisses könnte bedeuten, dass Kiew die neuen Realitäten durch den Verlust seiner russischsprachigen Regionen im Osten anerkennt, was pragmatisch wäre, da es äußerst unwahrscheinlich ist, dass es diese Gebiete jemals vollständig zurückerobern wird.

“Die westlichen Sponsoren des faschistischen Regimes in Kiew sollten die Ukraine im Idealfall dazu ermutigen, ihren verbleibenden russisch besiedelten Regionen im Osten und Süden eine Autonomie zu gewähren, wenn sie wirklich einen dauerhaften Frieden sicherstellen wollen.”

Auch der Schutz anderer nationaler Minderheiten in der Rest-Ukraine ist dafür erforderlich, die ungarische Regierung hat zuletzt in der Vorwoche eine haarsträubende Missachtung der ungarischen Regionen in der Ukraine beklagt, ohne damit im Westen auf Gehör zu stoßen.

“Aber diese Möglichkeit bleibt natürlich fragwürdig, angesichts der Politik "Teile und Herrsche", die der Westen betreibt. Trotzdem wird der kollektive Westen wahrscheinlich enorme Geldsummen in den Wiederaufbau aller Teile der Ukraine stecken müssen, auch wenn diesen Gebieten keine Autonomie verliehen wird.

“Selbst wenn Brüssel und Washington dieses auseinander fallende Land vorhersehbar bis zum Äußersten ausbeuten werden, ist es immer noch besser, in die Ukraine zu investieren, als sie komplett zu ignorieren, so wie man das seit Beginn dieses Jahrhunderts mit Afghanistan, dem Irak, Libyen und Syrien getan hat. Alles in allem ist der Friedensvorschlag von "ChatGPT" trotz der erwähnten Mängel beeindruckend pragmatisch und wird hoffentlich eine breitere Diskussion über diesen achtstufigen Plan zur Beendigung dieses Stellvertreterkriegs anregen.”

Andrew Korybko ist ein in Moskau ansässiger amerikanischer Politologe, der sich auf die US-Strategie in Afrika und Eurasien spezialisiert hat sowie auf Chinas Belt & Road-Initiative und Russlands geopolitischen Balanceakt und hybride Kriegsführung.

 


Autor: Ramiro Fulano
Bild Quelle: stiefkind, CC0, via Wikimedia Commons


Dienstag, 14 März 2023

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