Die Deutsche Bahn hat im vergangenen Jahr einen Rekordbetrag von 92,7 Millionen Euro an Entschädigungen an Kunden zahlen müssenDie Deutsche Bahn hat im vergangenen Jahr einen Rekordbetrag von 92,7 Millionen Euro an Entschädigungen an Kunden zahlen müssen
Aufgrund von Zugausfällen und Verspätungen. Dies ist eine enorme Steigerung von 54,5 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Die gestiegenen Antragszahlen auf Entschädigung haben mehrere Gründe, darunter die Zunahme der Zahl der Reisenden, die nach den Corona-Jahren 2020 und 2021 wieder vermehrt mit der Bahn fahren.
Die hohe Bautätigkeit auf den Bahnstrecken und damit einhergehende Einschränkungen für Reisende tragen ebenfalls dazu bei. Zudem können Kunden seit Juni 2021 ihre Entschädigung online beantragen, was zu einer höheren Nutzung des Verfahrens führt. Die Zunahme der Entschädigungsanträge kommt jedoch nicht überraschend, da die Deutsche Bahn im letzten Jahr erhebliche Probleme mit der Pünktlichkeit hatte. Die Pünktlichkeit im Fernverkehr sank von 75,2 Prozent im Jahr 2021 auf nur noch 65,2 Prozent im Jahr 2022.
Gemäß der Fahrgastrechte erhalten Kunden ab einer Verspätung von 60 Minuten am Zielbahnhof eine Entschädigung von 25 Prozent des gezahlten Fahrpreises für die einfache Fahrt, ab 120 Minuten sind es 50 Prozent. Es ist zu erwarten, dass die gestiegenen Entschädigungszahlungen der Deutschen Bahn sich auch auf die Ticket-Preise auswirken werden.
Es ist jedoch nicht unbedingt eine Lösung, einfach auf das Auto umzusteigen, da der Straßenverkehr in Deutschland oft genauso überlastet ist wie die Bahnstrecken. Es ist wichtig, dass die Deutsche Bahn ihre Bemühungen verstärkt, um die Pünktlichkeit und den reibungslosen Ablauf ihrer Züge zu gewährleisten. Nur so kann das Vertrauen der Kunden zurückgewonnen werden und langfristig die Attraktivität des Zugfahrens gesteigert werden.
Autor: Bernd Geiger
Bild Quelle: Symbolbild
Mittwoch, 05 April 2023