Windkraftanlagen und das Recycling-Problem: Zehntausende Tonnen Abfall erwartet, Lösungen fehlen

Windkraftanlagen und das Recycling-Problem: Zehntausende Tonnen Abfall erwartet, Lösungen fehlen


In den kommenden Jahren werden Windkraftanlagen für mehrere Zehntausend Tonnen Abfall sorgen, jedoch fehlt bisher ein adäquates Recyclingkonzept.

Windkraftanlagen und das Recycling-Problem: Zehntausende Tonnen Abfall erwartet, Lösungen fehlen

Dies geht aus einer schriftlichen Antwort des Bundesumweltministeriums hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.

Der Parlamentarische Staatssekretär Christian Kühn (Grüne) räumt ein, dass es derzeit noch keine optimal angepassten Verwertungswege für Faserverbundwerkstoffe gibt. Insbesondere das Recycling der Rotorblätter, die aus glas- und carbonfaserverstärkten Anlagenteilen bestehen, stellt eine Herausforderung dar. Das Umweltbundesamt geht in einer beigefügten Studie von mehr als 15.000 Tonnen Müll pro Jahr aus, der durch die Windkraftanlagen entsteht.

Kühn betont die Notwendigkeit von Normen im Bereich der Stilllegung und zum Rückbau von erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen. Die Opposition kritisiert die Ampel-Koalition dafür, dass sie mit den heutigen Windrädern das Problem von morgen schaffe. Fabian Gramling (CDU) fordert mehr Tempo und eine schnelle politische Umsetzung.

Windkraftanlagen sind in der Regel etwa 20 Jahre in Betrieb und produzieren Strom. Danach werden viele von ihnen abgebaut. Laut einer Vereinbarung der EU-Staaten sollen sie anschließend vollständig recycelt werden.

Die Materialien der Rotorblätter, Glas- oder Carbonfaser, die mit einem Kunstharz verklebt sind, machen das Recycling jedoch nahezu unmöglich, da sich das Material nur schwer trennen lässt. Aus diesem Grund landen die alten Windradflügel bisher im Ofen als Brennstoff für die Zementherstellung. Obwohl sie den Einsatz von Schweröl ersetzen, ist dies kein Recycling. Zudem entsteht bei der Verbrennung der alten Rotoren viel CO₂.

Für etwa ein Drittel der über 31.000 deutschen Windkraftanlagen endet 2025 ein Förderprogramm, und sie alle sollen recycelt werden. Die Suche nach echten Recycling-Lösungen wird somit immer wichtiger. Aktuell fallen in Deutschland pro Jahr etwa 10.000 Tonnen Windradmüll an. Bis 2045 rechnet das Fraunhofer-Institut für chemische Technologien mit einer viermal so hohen Abfallmenge.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild


Donnerstag, 20 April 2023

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