Whistleblower-Verrat: Holger Friedrich und der Fall Julian Reichelt

Whistleblower-Verrat: Holger Friedrich und der Fall Julian Reichelt


Der ehemalige Stasizuträger und Verleger der "Berliner Zeitung", Holger Friedrich, steht im Verdacht, Julian Reichelt verraten zu haben, nachdem dieser ihm vertrauliche Dokumente aus dem Springer-Konzern zukommen ließ.

Whistleblower-Verrat: Holger Friedrich und der Fall Julian Reichelt

Holger Friedrich ist eine kontroverse Figur, die als Verleger der "Berliner Zeitung" tätig ist. Laut Manager-Magazin lehnte er es im April ab, auf der Grundlage von vertraulichen Informationen, die ihm von Julian Reichelt, dem ehemaligen "Bild"-Chefredakteur, zugespielt wurden, etwas zu veröffentlichen. Stattdessen soll Friedrich das Material vernichtet und die Justiziare des Springer-Konzerns über Reichelts Handeln informiert haben, wie der Spiegel berichtet.

Möglicherweise liegt Friedrichs Verhalten in seiner Vergangenheit begründet. Vor dem Erwerb des Berliner Verlags, in dem die "Berliner Zeitung" erscheint, war Friedrich von Dezember 1987 bis Februar 1989 während seines Wehrdienstes in der DDR als IM tätig. Die Welt am Sonntag deckte diese Informationen kurz nach seinem Verlagserwerb auf. Friedrich, der seit 1986 SED-Mitglied war, bestätigte die Vorwürfe im eigenen Blatt in einer ausführlichen Rechtfertigung.

Die Vorgehensweise von Friedrich in Bezug auf Reichelts vertrauliche Informationen wirft Fragen über die Integrität von Medienvertretern und den Schutz von Whistleblowern auf. Es zeigt sich, dass die Bereitschaft, vertrauliche Informationen von Insidern zu veröffentlichen, nicht immer gegeben ist und Whistleblower sich ihrer Sicherheit und Anonymität nicht sicher sein können.

Der Fall von Holger Friedrich und Julian Reichelt wirft ein Schlaglicht auf die Frage, wie vertrauliche Informationen von Whistleblowern in der deutschen Medienlandschaft behandelt werden. Die Vorgehensweise von Friedrich zeigt, dass Whistleblower nicht immer auf den Schutz ihrer Identität und die Veröffentlichung ihrer Informationen vertrauen können.


Autor: David Müller
Bild Quelle: Von usbotschaftberlin - 4T0A8616, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=90695870


Freitag, 28 April 2023

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