Deutschlands Wirtschaftskrise: Ausländische Direktinvestitionen auf niedrigstem Stand seit 2013

Deutschlands Wirtschaftskrise: Ausländische Direktinvestitionen auf niedrigstem Stand seit 2013


Neue Zahlen belegen eine besorgniserregende wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Laut dem jüngsten Bericht der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY), dem "Standort Deutschland 2023. Ausländische Direktinvestitionen in Deutschland und Europa", hat die Zahl ausländischer Direktinvestitionen in Deutschland, etwa in Form von Fabrikneubauten, im Jahr 2022 einen alarmierenden Tiefstand erreicht. Mit nur 832 gestarteten Projekten lag die Investitionstätigkeit auf dem niedrigsten Niveau seit 2013.

Deutschlands Wirtschaftskrise: Ausländische Direktinvestitionen auf niedrigstem Stand seit 2013

Ausländische Investitionen im Sinkflug

Diese Entwicklung markiert einen signifikanten Abfall von den 1.124 Projekten, die 2017 begonnen wurden. Seit dieser letzten Hochphase ist ein stetiger Rückgang zu verzeichnen. Die Gründe für diesen Trend sind vielfältig und spiegeln die anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten wider, mit denen Deutschland konfrontiert ist.

Im Vergleich dazu konnte Frankreich die Zahl ausländischer Investitionsprojekte auf 1.259 erhöhen, was einem Anstieg von drei Prozent gegenüber 2021 entspricht. Damit liegt Frankreich in Europa mit 21 Prozent an der Spitze, gefolgt von Großbritannien mit 16 Prozent. Deutschland belegt mit 14 Prozent den dritten Platz. Polen konnte einen Anstieg von 30, Portugal von 24 und die Türkei um 22 Prozent verzeichnen.

Einflüsse auf die Investitionen: Ukraine-Krise und Energiepreise

Der Bericht deutet darauf hin, dass die Investitionszahlen im Kontext des Kriegs in der Ukraine und den damit verbundenen Auswirkungen auf Deutschland sowie der Sorge vor einer Energiekrise zu sehen sind. Hinzu kommt, dass die COVID-19-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Lieferketten bereits 2021 zu einem Einbruch der ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland um zehn Prozent geführt haben.

Darüber hinaus spiegelt der Rückgang ausländischer Direktinvestitionen auch das schwindende Vertrauen in Deutschland als zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort wider. Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung bei EY, betont die langwierigen und bürokratischen Abläufe in Deutschland, insbesondere im Hinblick auf Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie den Ausbau der digitalen und Energieinfrastruktur.

Bedrohung der deutschen Industrie durch steigende Energiekosten

Eine weitere besorgniserregende Entwicklung ist der dramatische Anstieg der Energiekosten. Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) zahlten Unternehmen in Deutschland im zweiten Halbjahr 2022 durchschnittlich rund 25 Cent für eine Kilowattstunde Strom. Dies liegt deutlich über dem EU-Durchschnitt und ist fast dreieinhalbmal so hoch wie in den USA. IW-Chef Michael Hüther warnt: "Im internationalen Wettbewerb droht die deutsche Industrie damit unter die Räder zu kommen."

Auch die Aufträge aus dem Ausland an die deutsche Industrie nehmen immer weiter ab. Diese Tendenz lässt sich in einem allgemeinen Abwärtstrend der wirtschaftlichen Aktivität widerspiegeln, der sich auf den gesamten gesellschaftlichen Bereich in Deutschland erstreckt.

Zukunftsaussichten: Stagnation und Unsicherheit

Die derzeitige Stagnation und die allgemeine Trübung des gesellschaftlichen Klimas in Deutschland lassen es unwahrscheinlich erscheinen, dass sich an dieser Situation in absehbarer Zeit etwas ändern wird. Obwohl der EY-Bericht am Ende Optimismus zeigt, ist es wichtig zu beachten, dass ähnliche positive Prognosen in der Vergangenheit bereits enttäuscht wurden.

Es ist auch erwähnenswert, dass die aktuelle Krise nicht nur wirtschaftlicher Natur ist. Die Auswirkungen der Pandemie, die instabile globale politische Lage, insbesondere der Krieg in der Ukraine, und der wachsende Druck, den Klimawandel zu bekämpfen, tragen ebenfalls zur aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheit bei.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot


Sonntag, 14 Mai 2023

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