Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und der Kampf gegen Fleisch: Freiheit oder Bevormundung?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und der Kampf gegen Fleisch: Freiheit oder Bevormundung?


Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) plant eine neue „Lebensmittel-Strategie“, die eine Höchstgrenze von zehn Gramm für den täglichen Fleischverzehr vorsieht. Dies hat hitzige Debatten entfacht, da sich viele Menschen von der zunehmenden politischen und gesellschaftlichen Einmischung in ihren Lebensstil belästigt fühlen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und der Kampf gegen Fleisch: Freiheit oder Bevormundung?

Die DGE ist eine renommierte Organisation, deren Zertifikate als Gütesiegel für Kantinen und andere Einrichtungen gelten. Wer kein Zertifikat vorweisen kann, riskiert einen schlechten Ruf.

Bisher erlaubte die DGE einen Verzehr von maximal 600 Gramm Fleisch pro Woche, wobei sie empfahl, auch vegetarische Tage einzubauen. Der durchschnittliche Fleischverzehr in Deutschland beträgt laut "Bild" derzeit 109 Gramm pro Tag bzw. 763 Gramm pro Woche. Die neue Strategie der DGE ist jedoch nicht nur aus gesundheitlichen Gründen motiviert, sondern auch aus Gründen der Nachhaltigkeit und Klimaschutz, da sie die CO2-Bilanz von Lebensmitteln berücksichtigt.

Die DGE argumentiert, dass der Fleischkonsum in der Bevölkerung aus gesundheitlichen und nachhaltigen Gründen insgesamt zu hoch ist, und nennt dies einen "wissenschaftlichen Fakt". Sie ist jedoch keineswegs die erste Organisation, die auf wissenschaftliche Empfehlungen zurückgreift, um Veränderungen in Lebensgewohnheiten vorzuschlagen. Diese Taktik wurde bereits bei Corona-Maßnahmen und Klimaschutzinitiativen angewendet, oft mit dem Argument, dass "die Wissenschaft" dies vorschlägt.

Diese Strategie hat jedoch Kritiker. Heike Harstick, Hauptgeschäftsführerin des Fleischverbands, argumentiert, dass viele Menschen in Deutschland bereits heute mit bestimmten Nährstoffen wie Eisen oder Vitamin B12 unterversorgt sind und dass eine drastische Reduzierung von tierischen Lebensmitteln diesen Mangel verschärfen könnte. Sie behauptet, dass die geplanten Referenzwerte "in keiner Weise gesundheitswissenschaftlich belegt" seien. Auch aus der CDU gibt es Kritik an der Bevormundung durch die DGE.

Dagegen findet die DGE bei dem grünen Landwirtschaftsminister Cem Özdemir Unterstützung. Seit seinem Amtsantritt setzt er sich dafür ein, den Fleischkonsum durch höhere Preise zu reduzieren und damit de facto zu einem Luxusgut zu machen. Er plant, die Empfehlungen der DGE in seine neue Ernährungsstrategie einfließen zu lassen.

Die DGE-Vorschläge werfen wichtige Fragen auf: Wo liegt die Balance zwischen Freiheit und gesellschaftlicher Verantwortung? Wie weit sollte die politische und gesellschaftliche Einmischung in den Lebensstil der Menschen gehen? Während die Wissenschaft und die Politik nach Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit suchen, müssen wir auch unsere individuellen Rechte und Freiheiten schützen.


Autor: Bernd Geiger
Bild Quelle: Screenshot


Sonntag, 28 Mai 2023

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