Verharmlosung von Gewalt? Die Tagesschau und die Berichterstattung über die Ausschreitungen in Leipzig

Verharmlosung von Gewalt? Die Tagesschau und die Berichterstattung über die Ausschreitungen in Leipzig


Die jüngsten gewalttätigen Ausschreitungen linker Chaoten in Leipzig haben deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. Aber ein Teil der Berichterstattung, insbesondere die der Tagesschau, hat eine kontroverse Debatte über den Umgang mit den Vorfällen ausgelöst.

Verharmlosung von Gewalt? Die Tagesschau und die Berichterstattung über die Ausschreitungen in Leipzig

Kritiker werfen der Sendung vor, die Realität des Geschehens herunterzuspielen und damit die Gewalt zu verharmlosen.

In der Tagesschau wurde über die Ereignisse in Leipzig folgendermaßen berichtet: „Nach dem Verbot einer Demonstration der linken Szene in Leipzig hat es Proteste gegeben. Am Nachmittag demonstrierten Hunderte Menschen in der Stadt für Versammlungsfreiheit. Nach Ausschreitungen wurde das Gelände von der Polizei geräumt.“ Was in dieser Beschreibung fehlt, ist jedoch der genaue Umfang der Gewalt, die in der Realität ausgeübt wurde.

In Polizeiberichten ist von "kriegsähnlichen Zuständen" die Rede. Vermummte hätten Steine, Flaschen und sogar Brandsätze auf Polizisten geworfen. Die Kritik lautet, dass die Tagesschau diese Details ausgelassen hat und die Ereignisse so präsentiert hat, als handele es sich um einen normalen Protest, der in Ausschreitungen mündete.

Die Tendenz, die Gewalt zu verharmlosen, setzte sich auch im Video-Beitrag der Tagesschau fort: „Am Abend rücken mehrere Wasserwerfer an, eine Straße wird geräumt, Polizisten kesseln Demonstranten ein. In den sozialen Netzwerken wurde Kritik am Vorgehen der Polizei laut. Zuvor war es im Süden von Leipzig zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen.“

Auch hier wurde die Gewalt gegen die Polizisten als "Auseinandersetzungen" bezeichnet, was den Eindruck erweckt, dass beide Seiten gleichberechtigte Akteure in der Konfrontation waren. Diese Darstellung hat im Netz für Proteste gesorgt. Der Historiker Hubertus Knabe von der Uni Würzburg äußerte sich deutlich zu diesem Thema: “Das Wort 'Auseinandersetzung' lässt die Zuschauer glauben, dass Demonstranten und Polizisten aufeinander losgegangen wären, Doch das ist nicht so, die Gewalt ging eindeutig von Demonstranten aus.”

Die ARD, die für die Tagesschau verantwortlich ist, verteidigte die Berichterstattung und behauptete, sie sei "angemessen". Angesichts der Tatsache, dass bei den Ausschreitungen in Leipzig 25 Polizisten durch linke Chaoten teils schwer verletzt wurden, wirft dies die Frage auf, ob eine derartige Herunterspielung der Gewalt tatsächlich angemessen ist.

Dieses Beispiel wirft ein Schlaglicht auf eine breitere Frage: Wie stellen Medienorganisationen sicher, dass sie in ihrer Berichterstattung wahrheitsgetreu und unvoreingenommen sind? Es ist unerlässlich, dass die Medien den Bürgern ein korrektes Bild der Realität vermitteln, um ihnen dabei zu helfen, informierte Meinungen zu bilden und zu verstehen, was in der Welt um sie herum vor sich geht. In diesem Fall scheint es, dass die Tagesschau in diesem Bemühen gescheitert ist, was zu einer verzerrten Wahrnehmung der Ereignisse geführt hat. Es ist an der Zeit, dass die Medien ihre Verantwortung ernst nehmen und sicherstellen, dass sie ihre Rolle als Informationsquelle korrekt und unparteiisch erfüllen.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Thorsten Samesch - Kristina zur Mühlen, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=94874489


Montag, 05 Juni 2023

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