Falkensee: Scholtz macht den Gabriel

Falkensee: Scholtz macht den Gabriel


Die Älteren unter uns werden sich vielleicht noch an Sigmar Gabriel erinnern, besser bekannt als “Kompetenz-Zentrum Goslar” der deutschen Sozialkleptokratie.

Falkensee: Scholtz macht den Gabriel

Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskatastrophe des Jahres 2015, pardon: der christdemagogischen “Willkommenskultur”, hatte Gabriel alle Kritiker seiner offiziellen Politik vollmundig und öffentlich als “Pack” bezeichnet. Anschließend hat man nichts mehr von ihm gehört.

Meine Damen und Herren, wenn es um den Straftatbestand der sogenannten Beleidigung geht, sind die Karten im besten Gagaland aller Zeiten auf fast schon symptomatische Art ungerecht verteilt, vielleicht auch gezinkt, um die rhetorischen Interessen einer sehr genau definierten sozialen und politischen Gemengelage zu schützen.

Denn während man oder frau sicher sein kann, ein Verfahren angehängt zu bekommen, wenn man mit allzu farbenfrohen Äußerungen über unser politisches Spitzenpersonal (*kicher) herzieht, muss man im umgekehrten Fall so manches Verbrechen an der Wahrheit und der Ehre erdulden, ohne gegen derlei Ungerechtigkeiten von Amts wegen viel unternehmen zu können.

Diese offizielle Rollenverteilung nach Gutsherrenart gilt im linksalternativen Establishment der Bunterepublik als nicht weiter bemerkenswerte Selbstverständlichkeit. Was nebenbei den Verdacht nahelegt, dass es  links der imaginären Mitte mindestens genauso viele autoritäre Arschlöcher jederlei Geschlechts geben könnte, wie rechts davon.

Das Volk existiert auch aus Sicht der aktuellen Berliner Hampel-Regierung höchstens als dankbares Publikum für seine Politdarsteller*innen und ganz gewiss nicht als zahlender Akteur und Auftraggeber mit daraus resultierenden Rechten – wie es in einer leidlich funktionsfähigen Demokratie denkbar und sicherlich auch wünschenswert wäre.

Aber wenn es uns hier nicht passt, meine Damen und Herren, dann müssen wir uns eben eine andere Bleibe suchen, um es mit den unsterblichen Worten eines ehemaligen Kasseler Bürgermeisters zu sagen.

In diesem Sinne wurde nun auch der beste Olaf  aller Zeiten gegen sein Publikum, pardon: seine Kulacken, ausfällig, als er ihnen den Verstand absprechen wollte, weil sie seiner Regierungspolitik zu kritisch gegenüberstehen.

Und anscheinend der Meinung sind, dass es stimmen könnte, was böse Zungen behaupten: Dass Scholztens Grusel-Kabinett tatsächlich die mental und moralisch herausgefordertste Bundesregierung seit dem Zweiten Weltkrieg ist.

Was die Demonstranten in Falkensee gegen die offizielle Politik des linksalternativ gleichgeschalteten Juste Milieus vorzubringen hatten, klang gar nicht so unmöglich: Dass eine friedliche, dauerhafte und gerechte Lösung der Ukraine-Krise nicht auf dem Schlachtfeld zu erringen ist, und dass die Berliner Laienspielschar das Ihrige zu diesem Krieg beigetragen hat, indem sie russische Sicherheitsinteressen in Osteuropa über Jahre und Jahrzehnte absichtlich sowohl ignoriert als auch unterminiert hat.

Und ja, all das lässt sich mit dem Ruf “Kriegstreiber” zumindest andeuten, auch wenn der Hintergrund zwangsläufig verkürzt bleiben muss, wenn man ihn in drei Silben unterzubringen versucht.

Natürlich weiß man das auch Scholztens. Und man ahnt zumindest, dass man dem Vorwurf der Kriegstreiberei inhaltlich nichts Vernünftiges entgegensetzen kann. Denn deshalb erfolgte ja dieses rhetorische Standardmannöver, mit dem man seine Gegenüber für bekloppt,  verrückt oder bescheuert erklärt. Am besten alle drei. Für geistig mindermittelt. Wenn einem die Argumente ausgehen, holt man eben auch als politisch angeschlagener Bundeskanzler die Beleidigungen raus.

Die hilflose Idiotisierung des politischen Gegners wirkt ebenso unhöflich, wie sie gemeint ist. Und sie ist genauso impotent, wie sie rüberkommt. Aber sie ist juristisch nicht als Beleidigung zu belangen. Denn in der Bunterepublik Hammerland ist die Verbalinjurie das letzte verbleibende Privileg von gescheiterten Potentaten aller Art. Deren Schlägerbanden indes pochen auf ihr “Recht”, sich mit groben Geräten handfesten “Respekt” zu verschaffen, wie am Wochenende in Leipzig-Connewitz geschehen.

Wenn die Sonne der Propaganda sehr niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten. Und wenn man – wie bei der Bild-Zeitung – noch immer nicht sicher zwischen Journalismus und Arschkriecherei unterscheiden kann (vielleicht in der Hoffnung, einst als Bundespressesprecher jederlei Geschlechts vor den Presstituierten der linksalternativ gleichgeschalteten Hofberichterstattung in der Bütt zu stehen, was ja ein durchaus handelsüblicher Werdegang bei Springer zu sein scheint), dann muss man dem besten Olaf aller Zeiten natürlich anlässlich der von ihm erlittenen Falkenseer Unbill beizuspringen versuchen und seinem gekränkten Ego etwas Trost durch Beifall spenden; im Sinne einer Initiativbewerbung, weil man sich wie gesagt zu höheren Ämtern berufen fühlt und man ja,  wie ebenso gesagt, aus naheliegenden Gründen nicht zu genau zwischen Journalismus und Arschkriecherei unterscheiden möchte.

Tatsächlich war der stellvertretende Bild-Chefredakteur – ein Name, den man sich glaube ich nicht merken muss – einer der letzten verbliebenen Profis der polit-medialen Kaste, der schamlos, vielleicht auch verzweifelt genug war, sich mit der geballten Macht seiner schmelzenden, verkümmernden Auflage vor seinen Wunschboss zu stellen.

Aber vielleicht ist Herr Ronzensdorfer (oder so ähnlich) vom Ressort “Inland” auch einfach noch zu jung, um sich an das schwere Schicksal von Sigmar Gabriel zu erinnern, der bald nach seiner verbalen Attacke auf die Wahlberechtigten und nachdem er seine Partei, die deutsche Sozialkleptokratie, erfolgreich von 35 auf damals immerhin noch 25 Umfrageprozent heruntergeredet hatte, mehr oder weniger sang- und klanglos in der Versenkung verschwinden musste. Denn nicht nur seine Parteifreunde jederlei Geschlechts, sondern vor allem deren Wählerinnen und Wähler in spe bekamen Pickel,  wenn der Name Gabriel fiel.

Und ja, damals fühlte die Bild-Zeitung sich immerhin noch stellvertretend für ihre Auflage angegriffen durch die Schimpfkanonade des Herrn Gabriel.

Derlei Sozialromantik ist bei Axel Springer heute völlig fehl am Platz. Und nun macht eben das Kompetenz-Zentrum Altona dort weiter, wo Unser Sigmar 2015 aufhören musste, und redet die deutsche Sozialkleptokratie erfolgreich von 25 auf 15 Prozent hinab, liebe Genossinnen und Genossen (m, w, d, xxl, xxs).

Und das wäre angesichts der aktuellen Umfrage-Ergebnisse der SPD noch ein höchst mittelprächtiges Desaster – wie es sich für diese höchst mittelmäßige Partei allerdings auch geziemt. Denn es liegt anscheinend sogar in einer bloß halbwegs satisfaktionsfähigen Demokratie kein Segen auf der Beleidigung seiner Auftraggeber und Auftraggeberinnen (vulgo: der Wählerschaft). Zumindest so viel lässt sich der Vita Gabriel entnehmen.

Aber weil es unwahrscheinlich scheint, dass man all das Scholztens nicht weiß, muß man sich nach dem missglückten Auftritt dieses glücklosesten deutschen Nachkriegskanzlers wundern, ob die Spitze der Hampel-Koalition nicht vielleicht doch einen unbewussten Todeswunsch hat – natürlich nur einen politischen.


Autor: Ramiro Fulano
Bild Quelle: By Moritz Kosinsky - Own work, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=29668785


Dienstag, 06 Juni 2023

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