Eine Stadt in Schockstarre: 16 Jahre Kindesmissbrauch im kleinen Schützenverein von Minden

Eine Stadt in Schockstarre: 16 Jahre Kindesmissbrauch im kleinen Schützenverein von Minden


Die Stadt Minden in Ostwestfalen kämpft mit einer schweren Krise, die nicht nur eine kleine Gemeinde, sondern die ganze Region erschüttert. Der langjährige Jugendleiter eines örtlichen Schützenvereins, Thomas B. (60), wird des sexuellen Missbrauchs und der Vergewaltigung von Kindern beschuldigt.

Eine Stadt in Schockstarre: 16 Jahre Kindesmissbrauch im kleinen Schützenverein von Minden

Seit mehr als zwei Monaten sitzt er bereits in Untersuchungshaft. Die Bürger der Stadt sind schockiert und verunsichert.

Bis zu seiner dramatischen Festnahme durch ein Sondereinsatzkommando galt Thomas B., Familienvater und engagiertes Gemeindemitglied, als freundlich und äußerst hilfsbereit. Über Jahre hinweg leitete er die Jugendabteilung des Schützenvereins "SSV Uphausen". Er gab Schießtraining, organisierte Wasserski-Veranstaltungen, Knobelwettbewerbe und Zeltlager und gab den Posten erst 2019 ab.

Jetzt erhebt die Staatsanwaltschaft schwere Vorwürfe gegen ihn: Thomas B. soll über einen Zeitraum von 16 Jahren wiederholt kleine Jungen (unter 14) sexuell missbraucht haben. Unter den angeblichen Tatorten sollen das Schützenhaus und ein Campingplatz in Rinteln sein. Zur Anzahl der Opfer und der mutmaßlichen Missbrauchsfälle schweigt die Staatsanwaltschaft bislang.

Die Ermittlungen begannen im Sommer 2022, als sich ein mutmaßliches Opfer an die Polizei wandte. Schnell geriet das Ehrenamt von Thomas B. im Schützenverein ins Visier der Kriminalpolizei. Diskret wurden Vereinsmitglieder und potenzielle Opfer befragt. Was zuerst nur ein Verdacht war, verdichtete sich schnell zur Gewissheit. Claudia Bosse, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Bielefeld, bestätigte: "Nach unseren Erkenntnissen begannen die Taten 2006 und endeten 2022."

Thomas B. sitzt derzeit in Untersuchungshaft und hat angekündigt, in Kürze eine Aussage zu machen. Sollte es zur Anklage kommen, drohen ihm eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren und möglicherweise Sicherungsverwahrung.

Die Enthüllungen haben nicht nur die Mitglieder des Schützenvereins "SSV Uphausen", sondern die ganze Stadt Minden in Schockstarre versetzt. Es steht nicht nur das persönliche Schicksal der mutmaßlichen Opfer und ihrer Familien auf dem Spiel, sondern auch das Vertrauen einer Gemeinde, die nun einen schweren Schlag verarbeiten muss. Der Fall wirft zudem ernsthafte Fragen über die Schutzmechanismen für Kinder in Sportvereinen und anderen Gemeinschaftsorganisationen auf.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild


Mittwoch, 07 Juni 2023

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