Grüne und die Energiewende: Die eigene Parteizentrale lässt zu wünschen übrig

Grüne und die Energiewende: Die eigene Parteizentrale lässt zu wünschen übrig


Es wäre so schön, wenn es so einfach wäre: Solaranlagen auf jeder Hundehütte, erneuerbare Energien an jeder Straßenecke, eine komplette Energiewende und der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas - so der Plan von Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck und seiner Partei, den Grünen.

Grüne und die Energiewende: Die eigene Parteizentrale lässt zu wünschen übrig

Doch wie es so oft ist mit großen Plänen, hakt es in der Umsetzung, und das sogar im eigenen Haus.

In der Bundesgeschäftsstelle der Grünen in Berlin sollte eine Energiewende im Kleinen stattfinden. Dort sollte, ganz im Sinne des grünen Manifests, eine Wärmepumpe installiert werden, die das Gebäude erneuerbar heizt. Doch das Gerät steht seit geraumer Zeit still, wie der "Spiegel" berichtet. Wieso? Weil das ambitionierte Vorhaben offenbar an einer Kombination von Pandemie, Lieferengpässen und bürokratischen Hürden scheiterte.

Der Umbau des Gebäudes begann Ende 2019 unter den damaligen Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck. Geplant war eine umfassende Sanierung und eine hausinterne Energiewende. Doch dann kam die Corona-Pandemie, und die Arbeiten kamen zum Stillstand. Anschließend waren Handwerker knapp, es kam zu Lieferproblemen, und der Wahlkampf verlangte die ganze Aufmerksamkeit - das Projekt scheiterte.

Zudem ist die Installation einer Wärmepumpe kein kleiner Akt. In einem Altbau müssen ein aufwendiges System aus Rohren und Kabeln verlegt werden. Je nach Modell muss zudem ein tiefes Loch für eine Erdwärmesonde gebohrt werden. Zwei Jahre warteten die Grünen auf die Genehmigung der Berliner Behörden dafür. Erst vor wenigen Tagen durfte gebohrt werden, doch die Pumpe steht nach wie vor still.

Diese Schwierigkeiten im eigenen Haus stehen sinnbildlich für die Herausforderungen, die mit der großen Energiewende einhergehen. Sie zeigen, dass gute Ideen und ehrgeizige Ziele allein nicht ausreichen. Es bedarf einer konkreten und durchdachten Planung, ausreichender Ressourcen und einer effizienten Umsetzung, die auch unvorhersehbare Probleme berücksichtigt.

Die Bundesgeschäftsstelle der Grünen sollte ein Vorzeigeprojekt sein, ein Beweis dafür, dass die von ihnen propagierte Energiewende machbar und realistisch ist. Doch das Scheitern des Projekts wirft einen Schatten auf die Glaubwürdigkeit der Partei und ihrer Pläne. Wenn die Grünen ihre eigene Energiewende nicht erfolgreich umsetzen können, wie sollen sie dann die große Energiewende für ein ganzes Land stemmen? Ein solches Scheitern darf nicht zur Norm werden, wenn Deutschland und die Welt die Klimaziele erreichen wollen.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Sven Mandel - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=73823412


Freitag, 09 Juni 2023

Waren diese Infos wertvoll für Sie?

Sie können uns Danke sagen. Geben Sie einen beliebigen Betrag zurück und zeigen Sie damit, wie viel Ihnen der Inhalt wert ist.




empfohlene Artikel
weitere Artikel von: Redaktion

Folgen Sie und auf:


meistgelesene Artikel der letzten 7 Tage