Clan-Krieg im Ruhrgebiet eskaliert: Hunderte rivalisierende Mitglieder mobilisiertClan-Krieg im Ruhrgebiet eskaliert: Hunderte rivalisierende Mitglieder mobilisiert
In der Innenstadt von Essen standen sich am späten Freitagabend mehrere hundert Personen gegenüber. Nur 24 Stunden nach den gewaltsamen Auseinandersetzungen in Castrop-Rauxel kam das Ruhrgebiet nicht zur Ruhe. Es drohte erneut ein Gewaltausbruch inmitten des Clan-Kriegs im Revier.
Die Polizei konnte die rivalisierenden Gruppen erst in letzter Sekunde davon abhalten, aufeinander loszugehen. Anfangs befürchteten die Beamten schwere Ausschreitungen und Verletzungen, sodass ein Großaufgebot von Rettungswagen bereitgestellt wurde.
Es wird angenommen, dass es sich bei den Gruppen um die verfeindeten Großfamilien aus Castrop-Rauxel handelt. Diese hatten sich am Donnerstag mit Knüppeln, Messern und Macheten angegriffen. Ein 23-jähriger Mann wurde dabei durch Messerstiche lebensgefährlich verletzt. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen.
Die Lage eskalierte weiter, als die Clans offenbar weitere Familienmitglieder nach Essen mobilisierten. Rund 300 Libanesen und 200 Syrer versammelten sich am Freitagabend in der Metropole des Ruhrgebiets, wo es zu einer Konfrontation kommen sollte.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, darunter die Spezialeinheit BFE, Hundeführer und ein Hubschrauber, der über der Stadt kreiste. Ganze Straßenzüge waren zeitweise gesperrt.
Ein Beamter äußerte gegenüber BILD, dass man befürchte, es könne in den nächsten Stunden oder Tagen zu weiteren Auseinandersetzungen kommen. Die gesamte Polizei in Nordrhein-Westfalen wurde in Alarmbereitschaft versetzt.
Etwa 150 Libanesen konnten von der Polizei festgesetzt werden, die übrigen Personen konnten nur verdrängt werden. Wo sie sich möglicherweise neu formieren könnten, ist derzeit unklar.
In Castrop-Rauxel wurde zuvor eine Schusswaffe sowie mehrere Macheten bei einer Polizeikontrolle gefunden. Nach der Massenschlägerei zwischen den verfeindeten Großfamilien am Donnerstagabend, hatte sich am Freitagabend erneut eine große Gruppe von Menschen in der Stadt versammelt. Die Ansammlung löste einen Großeinsatz der Polizei aus.
Nach Beendigung des Einsatzes wurden den Beteiligten Platzverweise und Betretungsverbote erteilt. Die Polizei teilte mit, dass sie auch in den nächsten Tagen eine verstärkte Präsenz in Castrop-Rauxel zeigen wird.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild
Samstag, 17 Juni 2023