Deutsche Innenministerin Nancy Faeser fordert Aufklärung nach Auftritt eines Taliban-Funktionärs in Kölner MoscheeDeutsche Innenministerin Nancy Faeser fordert Aufklärung nach Auftritt eines Taliban-Funktionärs in Kölner Moschee
Bundesinnenministerin Nancy Faeser verurteilt den Auftritt eines hochrangigen Taliban-Funktionärs in einer Kölner Moschee und fordert vom Dachverband Ditib eine schnelle Aufklärung des Vorfalls.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat den kürzlichen Auftritt eines hochrangigen Taliban-Funktionärs in einer Kölner Moschee, die dem Dachverband Ditib angehört, heftig kritisiert und eine umgehende Aufklärung des Vorfalls gefordert. "Der Auftritt des Taliban-Vertreters in Köln ist vollkommen inakzeptabel und scharf zu verurteilen", äußerte die SPD-Politikerin gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Faeser betonte, dass radikalen Islamisten in Deutschland keine Bühne geboten werden dürfe und verwies auf die Menschenrechtsverletzungen der Taliban, vor denen viele afghanische Geflüchtete in Deutschland Schutz suchen.
Die Forderung nach Aufklärung richtet sich an den Dachverband Ditib, zu dem die Moschee gehört. Ditib selbst hatte sich von dem Auftritt distanziert und erklärt, dass ein Kulturverein für die Veranstaltung verantwortlich war, die als religiös angekündigt wurde, sich jedoch nicht an die vertragliche Vereinbarung hielt. Der "Afghanische Kulturverein Köln Meschenich" wies jede Beteiligung an der Veranstaltung zurück und erstattete Anzeige wegen Rufschädigung.
Die Frage, wie der Taliban-Funktionär nach Deutschland einreisen konnte, bleibt weiterhin ungeklärt. Das Auswärtige Amt verurteilte den Auftritt und stellte klar, dass der Bundesregierung die Reise nicht angekündigt wurde und dem Mann kein Visum erteilt worden war. Die Bundesregierung erkennt die Taliban nicht an und lehnt eine Normalisierung mit dem Taliban-Regime ab, solange dieses die Menschenrechte verletzt.
Das nordrhein-westfälische Innenministerium identifizierte den Mann als Leiter der Lebensmittel- und Arzneibehörden in Afghanistan. Auch die Staatskanzlei Nordrhein-Westfalens verurteilte den Auftritt. Das Düsseldorfer Innenministerium verwies allerdings auf eine Bewertung des Generalbundesanwalts, nach der die Taliban seit ihrer Machtübernahme in Afghanistan im September 2021 nicht mehr als kriminelle oder terroristische Vereinigung gelten.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X
Samstag, 18 November 2023