Spanische Regierung am Rande des Nervenzusammenbruchs Spanische Regierung am Rande des Nervenzusammenbruchs
Nach einem Auftritt des argentinischen Präsidenten Dr. (h.c.) Javier Gerardo Milei bei einer Wahlkampfveranstaltung der spanischen VOX-Partei hat der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez die diplomatischen Beziehungen mit der Regierung in Buenos Aires eingefroren und seine Botschafterin nach Madrid zurückbeordert.
Von Ramiro Fulano
Javier Milei war bereits am Donnerstagabend nach Spanien gereist, um sich mit führenden Unternehmern der Halbinsel zu treffen sowie um sein Buch „El Camino del Libertario“ (Der Weg eines Libertären) bei La Razón vorzustellen.
Seine neueste und inzwischen 18. Fachveröffentlichung „Capitalismo, socialismo y la trampa neoclássica“ (Kapitalismus, Sozialismus und die Falle der neoklassischen Theorie) wird Milei am Montag dieser Woche auf einer Großveranstaltung im Stadion Luna Park in Buenos Aires präsentieren und dazu auch eine Gesangseinlage darbieten (er war als Teenager in einer Rock-Band).
Während seines Auftrittes bei einer Veranstaltung der VOX-Partei in Madrid wurde der libertäre Präsident der Argentinischen Republik am vergangenen Samstag von rund 20.000 Anhängern wie ein Rock Star gefeiert, bevor er in einer 30-minütigen Rede darlegte, warum es nötig sei, eine immer weitere Intervention des Staates in alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche der Menschheit sowie den Sozialismus im allgemeinen als zwei auf verheerende Art und Weise gescheiterte Irrwege derselben Ideologie zu bekämpfen, zumal diese die Menschheit heute existenziell bedrohen.
In diesem Zusammenhang verwies der argentinische Präsident auf die historische Tatsache, dass dem internationalen Sozialismus im 20. Jahrhundert rund 150 Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind; die rund 60 Millionen Opfer des nationalen Sozialismus deutscher Prägung (von 1933 bis 1945) blieben in dieser Summe unberücksichtigt.
Allein das sorgte in der spanischen Linken bereits für hysterische Flecken und die ersten Fälle von mentaler Schnappatmung. Mehrere Abgeordnete der PSOE (Sozialistischen Partei Spaniens) meldeten sich vor, während und nach dem Milei-Auftritt in sozialen Medien zu Wort, um den argentinischen Präsidenten nach der inzwischen üblichen Methode der Verdrehung von historischen und politischen Fakten als „Nazi“ zu diffamieren – eine Anschuldigung, die in Österreich vermutlich als Verharmlosung des historischen Faschismus ein juristisches Nachspiel gehabt hätte. Nicht wahr, Saskia „Nazivergleich“ Esken (SPD)?
Offensichtlich hatte Milei also den Finger in die Wunde gelegt und dann noch eine Extraportion Salz draufgestreut, als er auf die aktuellen Ermittlungen der Madrider Staatsanwaltschaft gegen die Frau des spanischen Ministerpräsidenten anspielte. Er brauchte dabei nicht mal Namen zu nennen, um verstanden zu werden.
Deshalb scheint bei Pedro Sánchez schließlich eine Sicherung durchgeknallt zu sein. Unmittelbar nach der Rede des argentinischen Präsidenten ließ er den spanischen Botschafter in Buenos Aires nach Madrid zurückbeordern – ein historisch einmaliger Vorgang zwischen zwei Geschwisternationen, die sich bislang stets ihrer engen Beziehungen versichert haben.
Die extreme Dünnhäutigkeit der sozialistischen Regierung in Madrid hat dabei eine Vorgeschichte, zumal der spanische Verkehrsminister zwei Wochen zuvor Milei auf primitive Art persönlich zu beleidigen versucht hatte, wofür er anschließend einen peinlichen Rückzieher machen und eine halbherzige Entschuldigung zur besten Sendezeit hervorbringen musste.
Auch nach dieser Episode hatte die sozialistische Regierung sich als Opfer eines zweckdienlich herbeigelogenen „Übergriffs“ durch Javier Milei zu inszenieren versucht.
Rings um die Frau des spanischen Ministerpräsidenten, eine sogenannte Marketingexpertin, die auf den blumigen Namen Begoña Gómez hört und gegen die seitens der Staatsanwaltschaft in Madrid wegen eines möglichen Interessenkonflikts bei der Vergabe öffentlicher Gelder ermittelt wird, brodelte indes bereits vor Mileis iberischen Abstecher die Gerüchteküche in den sozialen Medien. Zwischenzeitlich lagen die Hashtags Milei und ein Hashtag zur Verspottung von Pedro Sánchez sowohl in Argentinien als auch in Spanien und sogar in Deutschland auf den ersten bzw. zweiten Plätzen eines populären Kurznachrichtendienstes.
Autor: Ramiro Fulano
Bild Quelle: Ank Kumar, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons
Mittwoch, 22 Mai 2024