Das große Tabu der deutschen Wirtschaftskrise [Video]Das große Tabu der deutschen Wirtschaftskrise [Video]
Seit letzter Woche hat auch der grüne Wirtschaftsminister als notorischer Märchenerzähler kapituliert und mit dem Eingeständnis weiteren Minuswachstums die Wirtschaftskrise in Deutschland sozusagen besiegelt. Dass Robert Habeck zugleich bessere Zeiten in der Zukunft zu erkennen glaubt, also Visionen hat, liegt sicher an seiner einsamen Überzeugung, demnächst Kanzler werden zu können. Vom Glück und immer mehr Wählern verlassene Politiker neigen eben besonders zu Halluzinationen.
Von Wolfgang Hübner
Doch ist der Grüne wirklich vom Glück verlassen? Oder hat er sich nicht mitsamt der gesamten Elite des Parteienkartells bewusst selbst ums Glück gebracht? Wer sich mit dieser ernsthaften Frage beschäftigt, wird unweigerlich auf das große Tabu in der wirtschaftspolitischen Diskussion stoßen: Den für die deutsche Wirtschaft so selbstschädigenden Wirtschaftskrieg gegen Russland. Ohne die preiswerten und über viele Jahre hinweg sicheren Energielieferungen aus dem größten und rohstoffreichsten Land der Erde ist die deutsche Industrie in ihrer Existenz und der Wohlstand im Volk akut gefährdet.
Am Mittwoch hatte die Fraktion von CDU/CSU im Bundestag eine Aktuelle Stunde zur Wirtschaftssituation im Lande beantragt. Alle Redebeiträge der Vertreter von CDU/CSU, SPD, Grüne, FDP und auch der AfD und der Restlinken vermieden es geradezu krampfhaft, dieses Tabu auch nur anzukratzen. Es war nur der Sprecher der von den Linken abgespaltenen Wagenknecht-Partei, Christian Leye, der das Thema Russland-Sanktionen und Pipeline-Sprengung zur Sprache brachte.
Die Tabuisierung des hauptsächlichen Krisengrundes ist nicht verwunderlich bei den stramm transatlantisch ausgerichteten Vasallenparteien. Diese suchten die Ursachen der Misere in mehr oder weniger unwichtigen Faktoren wie „zu viel Bürokratie“ oder „zu wenig Leistungswille“. Da die CDU in dieser Diskussion außer wohlfeiler Ampel-Schelte und neoliberalen Phrasen nichts zu bieten hatte, forderte sie eine „Agenda 2030“, was für breite Schichten der arbeitenden und verrenteten Menschen im Land nichts Gutes ahnen lässt.
Völlig unverständlich ist die Beteiligung der AfD an der Tabuisierung des wichtigsten Krisenverursachers (Video oben: Rede des AfD-Abgeordneten Bernd Schattner bei der Aktuellen Stunde am Mittwoch). Wieso überlässt deren Fraktion dieses Thema ohne Not der Wagenknecht-Partei? Danken wird ihr das jedenfalls niemand aus dem Kartell. Doch vielen ihrer Mitglieder und Wähler missfallen wird das schon. Nirgendwo ist es dringender notwendig, sich nicht nur als „alternativ“ zu bezeichnen, sondern in der Diskussion um die Wirtschaftskrise auch alternativ zu sein.
Es war schon auffällig genug, dass bei dem kürzlichen Streitgespräch zwischen Alice Weidel und Sahra Wagenknecht die künftige AfD-Kanzlerkandidatin sich im Gegensatz zu ihrer Kontrahentin ebenfalls strikt dem Tabu unterwarf. Das Verhalten Weidels mag Gründe gehabt haben, aber gute können es nicht gewesen sein.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot YT
Sonntag, 13 Oktober 2024