Wenn der Mord aufs Land kommtWenn der Mord aufs Land kommt
Hochdorf im Landkreis Esslingen, Baden-Württemberg. Mit rund 5000 Einwohnern, ein Ort auf dem einst beschaulichen Land, das sinnbildlich für die deutsche Heimat stand.
Von Rainer K. Kämpf
Am 15. November dieses Jahres wurden die Einwohner jäh aus dem Traum gerissen und wachten verstört auf. Wirklich? Oder doch nicht?
Was war geschehen? Ein 56-jähriger Einwohner unternahm einen Nachmittagsspaziergang, von dem er nicht zu seiner Frau zurückkehrte. Er wurde niedergestochen, mit zwei gezielten Stichen ins Herz, von einem 24-jährigen afghanischen Asylbewerber. Anscheinend wahllos und, wie es bisher scheint, ohne nachvollziehbaren Grund.
Besonders erschreckend an diesem grausamen Verbrechen ist eben nicht nur die Tat an sich, sondern das Geschehen abseits von den Brennpunkten der Großstädte. Wie ein Myzel unterwandert der Horror das Land. Es scheint unaufhaltsam. Denn nichts geschah bisher.
Offensichtlich teilnahmslos nehmen die Menschen die Bluttat hin, zucken maximal mit den Schultern, wenn es keiner sieht, und lassen den Alltag weiter unverändert an sich vorbei plätschern.
Während die Gesellschaft auf der einen Seite zunehmend verroht und jegliche Werte verliert, verlieren die, die allesamt potentielle Opfer sind, ihre natürliche Empathie. Wenn wir schon so weit sind, dass ein Mord aus dem Nichts heraus in unserer Nachbarschaft keine mitmenschlichen Reaktionen mehr auslöst, dann haben wir offensichtlich schon gänzlich verloren.
Widerstand erfordert Zusammenhalt. Zusammenhalt allerdings definiert sich durch die bewusste Zugehörigkeit zur Gemeinschaft. In guten wie in schlechten Zeiten. Die schlechten Zeiten haben wir jetzt. Und die bitter nötige Gemeinschaft zerfällt. Deutschland, wohin gehst Du?
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Nienetwiler, CC BY 2.5 CH , via Wikimedia Commons
Donnerstag, 28 November 2024