Europäischer Haftbefehl gegen Männerhändler: Bundespolizei verhaftet Verdächtigen in FlensburgEuropäischer Haftbefehl gegen Männerhändler: Bundespolizei verhaftet Verdächtigen in Flensburg
Bei einer nächtlichen Kontrolle auf dem Flensburger Bahnhof konnte die Bundespolizei einen flüchtigen Straftäter festnehmen – nun wird über die Auslieferung entschieden.
In den frühen Stunden des 25. Dezember 2024, als die meisten Menschen noch den Weihnachtsmorgen erlebten, geriet ein Mann ins Visier der Bundespolizei. Gegen 03:30 Uhr wurde der 37-Jährige in Flensburg von den Beamten überprüft. Dabei konnte er sich mit rumänischen Dokumenten ausweisen. Doch das, was zunächst wie eine gewöhnliche Routinekontrolle erschien, entpuppte sich schnell als weit schwerwiegender. Eine fahndungsmäßige Überprüfung ergab, dass der Mann unter einem europäischen Haftbefehl gesucht wurde – und dies nicht aus unbedeutenden Gründen.
Die rumänischen Behörden suchten den Mann wegen des Verdachts auf Menschenhandel. Nach den bisher vorliegenden Informationen soll er eine Frau aus ihrer Heimat verschleppt haben, mit dem Ziel, sie zur Prostitution zu zwingen. Der von den Ermittlern rekonstruierten Route zufolge, brachte der Verdächtige die Frau zunächst nach Paris, um sie dann weiter in die italienische Stadt Pisa zu transportieren – immer unter dem drohenden Einsatz von Gewalt.
Sofort nach seiner Festnahme wurde der Mann einem Haftrichter vorgeführt, der die Haftanordnung bestätigte. Der Beschuldigte wurde daraufhin in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert, während die Generalstaatsanwaltschaft in Schleswig nun prüft, ob die formellen Voraussetzungen für eine Auslieferung nach Rumänien gegeben sind.
Der Fall zeigt einmal mehr die Bedeutung des internationalen Austauschs von Fahndungsdaten und die Rolle der Bundespolizei in der Bekämpfung von grenzüberschreitender Kriminalität. Der Mann muss sich nun in einem rechtsstaatlichen Verfahren in Rumänien für seine Taten verantworten. Doch auch die Frage, wie häufig solche Täter tatsächlich über Grenzen hinweg unbemerkt agieren, bleibt eine dringende Problematik.
Autor: Redaktion
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Sonntag, 29 Dezember 2024