Brand bei Bayernoil: Vier Verletzte nach nächtlichem Feuer in Neustadt an der DonauBrand bei Bayernoil: Vier Verletzte nach nächtlichem Feuer in Neustadt an der Donau
In der Bayernoil-Raffinerie kam es erneut zu einem Brand. Vier Menschen wurden verletzt, einer davon mittelschwer. Die Anlage wird derzeit kontrolliert heruntergefahren.
In der Nacht zu Donnerstag brach ein Feuer in der Bayernoil-Raffinerie in Neustadt an der Donau im niederbayerischen Landkreis Kelheim aus. Die Flammen griffen auf eine Prozessoranlage über, woraufhin die Produktion an der betroffenen Anlage gestoppt wurde. Vier Personen erlitten Verletzungen, eine davon mittelschwer, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte. Der Brand sei mittlerweile unter Kontrolle.
Laut ersten Einschätzungen entstand das Feuer in einer Prozessoranlage, genaue Ursachen sind jedoch noch unbekannt. Die Raffinerieleitung erklärte, alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen seien getroffen worden. Die betroffene Anlage wird nun kontrolliert abgebrannt, um weitere Gefahren zu vermeiden. Eine erste Schadensabschätzung liegt bislang nicht vor, dürfte sich jedoch in den Millionenbereich bewegen.
Aufgrund der starken Rauchentwicklung sprach das Landratsamt Kelheim eine Gefahrenwarnung aus. Den Anwohnern wurde geraten, Türen und Fenster geschlossen zu halten sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abzuschalten. Diese Warnung wurde inzwischen aufgehoben. Für Fragen und Informationen hat die Stadt Neustadt ein Bürgertelefon eingerichtet, das weiterhin aktiv ist: 09445/971781.
Die Raffinerie, die auf einem rund 300 Hektar großen Gelände betrieben wird, war in der Vergangenheit bereits mehrfach von Bränden betroffen. Erst im Juli und Oktober des Vorjahres hatte es Zwischenfälle gegeben, die teils erhebliche Schäden verursachten. Besonders beim Brand im Herbst 2023 war ein Arbeiter schwer verletzt worden, der Sachschaden belief sich auf mehrere Hunderttausend Euro.
Seit 1964 verarbeitet die Bayernoil-Raffinerie Rohöl, das über die Transalpine Pipeline (TAL) aus Italien geliefert wird, zu Kraftstoffen wie Benzin, Diesel, Heizöl sowie zu Flüssiggasen wie Propan und Butan. Trotz ihrer wirtschaftlichen Bedeutung sorgt die Anlage aufgrund wiederholter Störfälle für wachsende Besorgnis in der Region.
Ob die jüngsten Ereignisse Konsequenzen für die Sicherheitsvorkehrungen oder den Betrieb haben werden, bleibt vorerst unklar. Es ist jedoch offensichtlich, dass die Infrastruktur der Raffinerie auf den Prüfstand gestellt werden muss, um weitere Vorfälle zu vermeiden.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Eppasandas - Selbst fotografiert, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3019226
Freitag, 17 Januar 2025