München: Auto rast in Menschenmenge – Söder spricht von „mutmaßlichem Anschlag“, 28 VerletzteMünchen: Auto rast in Menschenmenge – Söder spricht von „mutmaßlichem Anschlag“, 28 Verletzte
Neue Erkenntnisse zum mutmaßlichen Anschlag in München: Der tatverdächtige Afghane soll kurz vor der Tat einen islamistischen Beitrag in sozialen Netzwerken geteilt haben. Der 24-jährige abgelehnte Asylbewerber war seit Jahren ausreisepflichtig – blieb aber in Deutschland.
Nach dem mutmaßlichen Anschlag in München verdichten sich die Hinweise auf ein mögliches islamistisches Motiv des Täters. Der 24-jährige Afghane, der am Donnerstagvormittag mit einem Mini Cooper in eine Gruppe von Demonstranten fuhr und dabei mindestens 28 Menschen verletzte, soll laut Berichten kurz vor der Tat einen mutmaßlich islamistischen Beitrag in sozialen Netzwerken geteilt haben.
Zuvor hatte bereits der Spiegel von entsprechenden Posts berichtet. Ob diese direkt mit der Tat in Verbindung stehen oder ein Hinweis auf die Beweggründe des Verdächtigen sind, wird nun von den Behörden geprüft.
Täter war ausreisepflichtig, aber nicht abschiebbar
Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen abgelehnten Asylbewerber, der bereits seit Herbst 2020 ausreisepflichtig war. Dennoch blieb er in Deutschland, da eine Abschiebung nicht möglich gewesen sei.
Der Mann war Ende 2016 als unbegleiteter Minderjähriger nach Deutschland eingereist und wurde zunächst in einer Jugendhilfeeinrichtung untergebracht. Zuvor hatte er sich in Italien aufgehalten. Wenige Wochen nach seiner Ankunft stellte er einen Asylantrag, der bereits im September 2017 abgelehnt wurde. Seine Klage gegen die Ablehnung scheiterte.
Polizeibekannt, aber nicht als Extremist erfasst
Laut Herrmann war der Afghane der Polizei wegen Ladendiebstahls und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz bekannt. Hinweise darauf, dass er zuvor als Extremist aufgefallen war, gebe es jedoch nicht.
Die bayerische Zentralstelle für Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft München hat die Ermittlungen übernommen.
Festnahme nach Schüssen der Polizei
Der Verdächtige wurde nach seiner Amokfahrt durch die Menschenmenge von der Polizei gestoppt und festgenommen. Dabei gaben die Einsatzkräfte Schüsse ab. Nach Angaben der Polizei besteht keine weitere Gefahr, und es gibt keine Hinweise auf weitere Beteiligte.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte bereits kurz nach der Tat von einem „mutmaßlichen Anschlag“ gesprochen. Ein Zusammenhang mit der am Freitag beginnenden Münchner Sicherheitskonferenz wird von den Behörden jedoch ausgeschlossen.
Während die Ermittlungen weiterlaufen, steht die Frage im Raum, warum ein seit Jahren ausreisepflichtiger und polizeibekannter Afghane überhaupt noch in Deutschland war – und ob die Behörden diese Tat hätten verhindern können.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X
Donnerstag, 13 Februar 2025