Neonazi-Demo eskaliert – Gewalt und Festnahmen in Berlin Marzahn

Neonazi-Demo eskaliert – Gewalt und Festnahmen in Berlin Marzahn


In Berlin-Marzahn versammelten sich am Samstag rund 250 Rechtsextreme zu einem Aufmarsch. Die Polizei musste massiv eingreifen – es kam zu Hitlergrüßen, Festnahmen und Gewalt.

Neonazi-Demo eskaliert – Gewalt und Festnahmen in Berlin Marzahn

Ein rechtsextremer Aufmarsch hat am Wochenende im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf für erhebliche Spannungen gesorgt. Rund 250 Neonazis, darunter zahlreiche Mitglieder der Partei „Der III. Weg“, zogen durch den Stadtteil, um das zehnjährige Bestehen ihrer Berliner Gruppierung zu feiern. Ursprünglich waren nur 70 Teilnehmer angemeldet, doch zahlreiche Anhänger aus ganz Deutschland und sogar Skandinavien schlossen sich dem Zug an. Die Polizei begleitete die Demonstration mit einem Großaufgebot, konnte jedoch nicht verhindern, dass es zu Provokationen und Straftaten kam.

Hitlergrüße, verbotene Symbole und aggressive Stimmung
Laut Polizei wurden mehrere Demonstranten aus Dänemark dabei erwischt, wie sie den Hitlergruß zeigten. Gegen sie sowie andere Teilnehmer, die ebenfalls verbotene Symbole verwendeten, wurden Ermittlungen eingeleitet. Auch Angriffe auf Polizeikräfte wurden registriert.

Parallel zu dem Neonazi-Aufmarsch fanden mehrere Gegendemonstrationen statt. Linke Gruppen und Bürgerinitiativen versuchten, den Marsch zu stören und blockierten Teile der Strecke. Die Polizei trennte beide Lager, um direkte Konfrontationen zu vermeiden. Trotzdem kam es am Rande der Veranstaltung zu Handgreiflichkeiten, die in mehreren Festnahmen endeten.

Polizei unter Druck – Gewalt nach Demo-Ende
Besonders brisant: Während die Polizei zunächst bemüht war, den Aufmarsch ohne größere Zwischenfälle abzuwickeln, eskalierte die Lage nach Ende der Demonstration. Laut Augenzeugen kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Neonazis und Einsatzkräften. Mehrere Personen wurden festgenommen, unter anderem wegen Widerstand gegen die Polizei und tätlichen Angriffen auf Beamte.

Bezirksbürgermeisterin: „Kein Platz für Rechtsextremismus“
Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf hatte im Vorfeld bereits klar Stellung bezogen. Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic (CDU) unterstützte die Gegendemonstration „Wir sind laut“ und erklärte: „Wir lassen nicht zu, dass Rechtsextreme unseren Bezirk für ihre Ideologie missbrauchen.“

„Der III. Weg“ – Neonazi-Partei mit wachsendem Einfluss
Die Partei „Der III. Weg“ gilt als eine der radikalsten rechtsextremen Gruppierungen in Deutschland. Seit ihrer Gründung 2013 tritt sie als Alternative zur früheren NPD auf und setzt auf völkischen Nationalismus und offene Neonazi-Rhetorik. Der Berliner Landesverband wurde 2015 gegründet und ist seither in der Region aktiv. Erst vor wenigen Tagen hatten Neonazis versucht, in Friedrichshain zu marschieren, wurden dort aber von Gegendemonstranten gestoppt.

Polizei in Berlin im Dauereinsatz
Die Demonstration in Marzahn-Hellersdorf war nicht das einzige sicherheitsrelevante Ereignis an diesem Wochenende. Zeitgleich fanden auch die jährlichen Al-Quds-Proteste sowie ein Fußballspiel von Hertha BSC statt. Die Berliner Polizei war mit rund 1.000 Beamten im Einsatz und musste ihre Kräfte aufgrund der Eskalation in Marzahn-Hellersdorf kurzfristig neu verteilen.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X @ER_Bund


Sonntag, 30 März 2025

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