Hass auf offener Straße: Brutale Attacke in Berlin wegen vermeintlich jüdischer HerkunftHass auf offener Straße: Brutale Attacke in Berlin wegen vermeintlich jüdischer Herkunft
Ein Mann wird Opfer antisemitischer Gewalt – nur weil Täter glaubten, er sei Jude
Mitten in Berlin, in einem öffentlichen Straßenraum im Bezirk Neukölln, wurde ein Mann brutal angegriffen – mutmaßlich allein aus dem Grund, weil die Täter ihn für einen Juden hielten. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat nun Anklage gegen zwei 24-jährige Männer erhoben, die gemeinsam mit mehreren noch unbekannten Komplizen im Februar 2024 auf den 37-jährigen Passanten losgegangen sein sollen.
Die mutmaßlichen Täter prügelten laut Ermittlungen auf Kopf und Oberkörper ihres Opfers ein und sollen dazu skandiert haben, er solle sterben, „weil er Jude sei“. Dabei war das Opfer gar nicht jüdischen Glaubens – aber in den Augen der Täter genügte offenbar die bloße Annahme einer jüdischen Identität für eine öffentliche Gewalttat.
Die brutale Attacke geschah in aller Öffentlichkeit und hatte schwere Folgen: Der Mann erlitt starke Schmerzen und musste ärztlich behandelt werden. Dass die mutmaßlichen Täter von ihm abließen, wertet die Staatsanwaltschaft als strafbefreienden Rücktritt, weshalb kein versuchtes Tötungsdelikt vorliegt, sondern „nur“ gefährliche Körperverletzung.
Die beiden Angeklagten konnten durch Zeugenaussagen identifiziert werden – nach weiteren Tatbeteiligten wird derzeit noch gefahndet.
Dieser Fall ist kein Einzelfall. Er reiht sich ein in eine Serie antisemitisch motivierter Gewalttaten, die Berlin seit dem 7. Oktober 2023 erschüttert. Nach Angaben der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) sind solche Übergriffe seit dem Terrorangriff der Hamas massiv angestiegen. Die Täter kommen dabei nicht selten aus einem islamistisch geprägten Umfeld oder tragen die Symbolik radikaler Palästina-Solidarität offen zur Schau.
Was dieser Fall zeigt: Antisemitischer Hass richtet sich längst nicht mehr nur gegen Angehörige der jüdischen Gemeinschaft, sondern gegen jeden, der in den Augen der Täter als Jude markiert wird. Es genügt eine Vermutung – und schon wird ein Mensch zum Ziel einer enthemmten, politisch motivierten Gewalt. Der Rechtsstaat muss hier klare Zeichen setzen: Diese Form des Hasses darf nicht verharmlost oder als isolierter Einzelfall behandelt werden.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild Pixabay
Montag, 14 April 2025