Antisemitische Gewalt erreicht neuen Höchststand in Bayern – Zahl der Übergriffe gegen jüdische Einrichtungen steigt deutlichAntisemitische Gewalt erreicht neuen Höchststand in Bayern – Zahl der Übergriffe gegen jüdische Einrichtungen steigt deutlich
Angriffe auf Synagogen, wachsender Hass ist Alltag in Bayern
Die Zahl antisemitischer Straftaten in Bayern verharrt auf alarmierend hohem Niveau – doch die Gewalt wird brutaler. 579 Straftaten mit antisemitischem Hintergrund wurden im Jahr 2024 erfasst, nur geringfügig weniger als die 589 Fälle im Vorjahr. Was jedoch deutlich zugenommen hat, sind die Übergriffe mit körperlicher Gewalt: 23 antisemitische Gewalttaten mit insgesamt 27 Opfern verzeichnete der Freistaat – ein drastischer Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Besonders häufig betroffen: jüdische Einrichtungen wie Synagogen, etwa in München, Nürnberg und Augsburg.
Damit wird klar: Der Antisemitismus in Bayern ist nicht nur ein statistisches Phänomen, sondern eine reale Bedrohung für das Leben jüdischer Bürgerinnen und Bürger. Auch die Täter sind identifizierbar – mehr als die Hälfte der Straftaten (rund 55 Prozent) wurden dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet. Insgesamt konnten 426 Tatverdächtige ermittelt werden. Die Aufklärungsquote liegt bei 62 Prozent – doch das reicht nicht aus, um Vertrauen in die Sicherheit jüdischen Lebens zurückzugewinnen.
Die eskalierende Situation ist kein Zufall: Seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 ist ein deutlicher Anstieg antisemitischer Vorfälle in Deutschland festzustellen – auch durch importierten Israelhass auf der Straße. Der Nahostkonflikt dient Extremisten als Vorwand, um ihren Hass gegen Juden offen auszuleben. Die steigende Gewalt in Bayern zeigt, wie sehr sich diese Dynamik auch hierzulande verfestigt hat.
Angesichts dieser Lage fordern bayerische Politiker stärkere Maßnahmen: Neben einem Ausbau der Sicherheitsvorkehrungen für jüdische Einrichtungen steht auch eine mögliche Verankerung des Schutzes jüdischen Lebens in der Bayerischen Verfassung zur Debatte. Ebenso müsse die Bildungsarbeit an Schulen deutlich verstärkt werden – nicht nur über Antisemitismus in der Geschichte, sondern auch über seine aktuellen Formen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: KI Symbolbild
Montag, 14 April 2025