Mit der Machete im Bus – und wieder landet der Fall in der Psychiatrie

Mit der Machete im Bus – und wieder landet der Fall in der Psychiatrie


Ein 20-Jähriger fuchtelt in einem vollen Linienbus mit einer Machete – und wird nicht etwa verhaftet, sondern in eine Klinik eingeliefert. Was läuft hier falsch?

Mit der Machete im Bus – und wieder landet der Fall in der Psychiatrie

Sonntagnachmittag in Osnabrück, ein Linienbus, Alltag. Menschen steigen ein und aus, Kinder, Rentner, Berufstätige. Plötzlich ein Moment der Angst: Ein junger Mann zieht eine Machete. Nicht lang, nicht laut – aber lang genug, dass Panik entsteht. Dass Menschen Angst um ihr Leben haben. Dass sich ein Fahrgast, der eigentlich helfen wollte, plötzlich in einer potenziell tödlichen Lage wiederfindet.

Der Täter? Ein 20-Jähriger, offenbar betrunken. Die Polizei stellt ihn später in der Nähe eines Hotels. Die Waffe wird sichergestellt. Die Konsequenz? Keine Haft, keine Untersuchungshaft, kein sofortiges Verfahren. Stattdessen: geschlossene psychiatrische Klinik. Schon wieder.

Es ist ein Muster, das sich immer häufiger zeigt. Gewaltbereite Männer mit Messern oder Macheten – und am Ende landen sie nicht vor dem Haftrichter, sondern in der Psychiatrie. Natürlich: Wenn jemand wirklich psychisch krank ist, dann braucht er Hilfe. Aber immer häufiger wirkt es, als sei diese Einweisung auch ein Weg, Verantwortung zu verschieben. Als ob die Justiz sich die Hände wäscht – während die Gefahr nur verlagert wird.

Was ist mit den Fahrgästen? Mit dem Busfahrer? Mit den Menschen, die in Panik aussteigen mussten? Die tagelang nicht schlafen, ihre Kinder nicht mehr mit dem Bus fahren lassen, selbst Angst haben, wenn sie nur zur Arbeit wollen? Ihre Sicherheit scheint nebensächlich zu sein, wenn die Diagnose „psychisch auffällig“ lautet.

Und doch: Diese Täter sind real. Ihre Waffen sind scharf. Die Bedrohung ist keine Einbildung. Ob sie in der Psychiatrie landen oder nicht – sie greifen in das Leben anderer ein, mit Gewalt. Das darf kein Routinefall bleiben.

Wir müssen reden – über Verantwortung. Über den Umgang mit Gewalttätern, die unter dem Radar durchrutschen, weil sie als „auffällig“ gelten. Über das Recht der Allgemeinheit, sicher im öffentlichen Raum zu leben. Und über den Mut, auch da hinzusehen, wo es unbequem wird: Wenn ein junger Mann mit Migrationshintergrund mit einer Machete herumfuchtelt, dann darf die Debatte nicht bei der Frage enden, ob er schuld war oder krank. Sondern sie muss beginnen bei der Frage: Wer schützt uns?

Denn das ist keine Einzelfall-Statistik. Das ist ein Klima. Ein Klima, in dem Waffen in Busse mitgebracht werden. In dem ein Messer reicht, um ganze Gruppen in Angst zu versetzen. In dem sich immer mehr Menschen fragen, ob man in Deutschland überhaupt noch eingreifen darf – oder ob man am Ende selbst derjenige ist, der auf der Anklagebank sitzt.

Sicherheit ist kein Luxus. Und auch keine Therapiefrage. Sie ist ein Grundrecht.


Autor: Redaktion
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Mittwoch, 23 April 2025

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