Iran baut Natanz zur uneinnehmbaren Festung aus: Atombombe in Sicht?Iran baut Natanz zur uneinnehmbaren Festung aus: Atombombe in Sicht?
Iran verstärkt Natanz mit tiefen Tunneln und blockiert UN-Kontrollen. Droht ein neues nukleares Wettrüsten, während die USA zögern und Israel handeln will? Die Welt hält den Atem an.
Ein neuer Bericht des Institute for Science and International Security (ISIS) vom 23. April 2025 hat Alarm geschlagen: Iran errichtet eine gewaltige Sicherheitszone um zwei tief vergrabene Tunnelkomplexe nahe der zentralen Atomanlage Natanz. Satellitenbilder vom 29. März 2025 zeigen verstärkte Eingänge, hohe Schutzpaneele entlang einer Straße, die den Berg Kolang Gaz La umgibt, und laufende Ausgrabungen für weitere Sicherheitsmaßnahmen. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass die Anlagen bald einsatzbereit sein könnten – und sie könnten selbst den stärksten US-„Bunkerknacker“-Bomben widerstehen. Während die USA und Iran sich auf eine dritte Verhandlungsrunde über Teherans Atomprogramm vorbereiten, wächst die Sorge, dass Iran heimlich die Fähigkeit zur Herstellung einer Atombombe entwickelt. Was bedeutet dieser Schritt für die Region und die Welt?
Die Tunnel unter dem Berg Kolang Gaz La, südlich der Hauptanlage Natanz, sind tief in den Felsen gehauen – tiefer als die bereits schwer zugängliche Urananreicherungsanlage Fordow bei Qom. Experten wie David Albright, Präsident des ISIS, warnen: Die Komplexe sind so konzipiert, dass sie selbst den stärksten Angriffen standhalten könnten. Der Bericht hebt hervor, dass die Anlagen nicht nur zur Montage fortschrittlicher Zentrifugen dienen sollen, sondern auch hoch angereichertes Uran oder unangegebene nukleare Materialien lagern könnten. Dies wäre ein Albtraum für westliche Sicherheitsinteressen, da solche Zentrifugen in kürzester Zeit genug Uran für eine Atombombe anreichern könnten.
Iran behauptet, die Tunnel ersetzten eine oberirdische Zentrifugenmontageanlage, die 2020 durch Sabotage zerstört wurde – vermutlich durch Israel. Doch die Größe und Tiefe der neuen Komplexe werfen Fragen auf. Ein ISIS-Bericht von 2022 schätzte, dass die Anlagen bis zu 150 Meter tief liegen und mehr Platz bieten als die ursprüngliche Anlage, was Spekulationen über eine geheime Urananreicherung nährt. Westliche Geheimdienstquellen vermuten, dass Iran hier eine kleine, aber hochmoderne Anreicherungsanlage bauen könnte, ähnlich der in Fordow. Die Tatsache, dass Iran der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) den Zugang verweigert, verstärkt diese Befürchtungen.
Die Satellitenbilder zeigen einen massiven Sicherheitsperimeter, der die Tunnelkomplexe mit dem bestehenden Sicherheitsring der Natanz-Anlage verbindet. Hohe Wandpaneele und laufende Bauarbeiten deuten darauf hin, dass Iran die Anlagen gegen Luftangriffe absichern will. Anders als bei Fordow gibt es keine sichtbaren Ventilationsschächte, was die Anlagen noch schwerer angreifbar macht. Dieser Schutz ist entscheidend, da sowohl die USA als auch Israel wiederholt mit Militärschlägen gedroht haben. US-Präsident Donald Trump, der 2018 aus dem Atomabkommen (JCPOA) ausstieg, hat angekündigt, Iran zu bombardieren, sollte kein neues Abkommen erzielt werden, das Teherans Atomprogramm dauerhaft stoppt.
Israels Premierminister Benjamin Netanyahu geht noch weiter und fordert die vollständige Zerstörung des iranischen Atomprogramms. „Ein Iran mit Atomwaffen ist eine existenzielle Bedrohung für Israel“, sagte er in einer Rede vor der Knesset im März 2025. Die neuen Sicherheitsmaßnahmen in Natanz scheinen eine direkte Antwort auf diese Drohungen zu sein. Mohammad Eslami, Irans Atomchef, betonte am 22. April 2025, dass „Anstrengungen im Gange sind“, um die Schutzmaßnahmen an nuklearen Anlagen zu verstärken. Dies unterstreicht Teherans Entschlossenheit, sein Atomprogramm trotz internationalen Drucks fortzusetzen.
Iran besteht darauf, sein Atomprogramm diene friedlichen Zwecken, und beruft sich auf sein Recht auf nukleare Technologie. Doch seit Trumps Ausstieg aus dem JCPOA hat Iran die Beschränkungen des Abkommens systematisch verletzt. Laut IAEA-Berichten vom November 2024 hat Iran seinen Bestand an hoch angereichertem Uran auf über 2.000 Kilogramm erhöht, genug für mehrere Atombomben bei weiterer Anreicherung. Die Weigerung, IAEA-Inspektoren Zugang zu den Tunnelkomplexen zu gewähren, verstärkt den Verdacht, dass Iran heimlich an militärischen Kapazitäten arbeitet.
Die Geschichte von Natanz zeigt ein Muster der Täuschung. Die Anlage wurde 2002 von der Oppositionsgruppe NCRI enthüllt, nachdem Iran sie jahrelang vor der IAEA verborgen hatte. Ähnliches geschah mit Fordow, das 2009 aufgedeckt wurde. Die neuen Tunnelkomplexe könnten Teil eines Plans sein, sensible Aktivitäten noch tiefer zu verbergen. Ein X-Post vom 30. März 2025 (@IranObserver0) behauptete, die Tunnel seien „unpenetrierbar“ und nahezu fertiggestellt, was die Dringlichkeit der internationalen Besorgnis unterstreicht. Obwohl solche Behauptungen nicht verifiziert sind, spiegeln sie die wachsende Sorge wider.
Die Tunnelkomplexe stellen eine strategische Herausforderung dar. Ihre Tiefe macht sie nahezu immun gegen konventionelle Luftangriffe, selbst mit den stärksten US-Bomben. Ein AP-Bericht vom Mai 2023 warnte, dass die Anlagen außerhalb der Reichweite von „Bunkerknacker“-Bomben liegen könnten. Israel, das in der Vergangenheit Sabotageaktionen wie den Stuxnet-Virus (2010) und die Zerstörung der Natanz-Anlage (2020) zugeschrieben wurden, steht vor einem Dilemma. Ein direkter Angriff könnte die Spannungen in der Region in einen offenen Krieg führen, mit unvorhersehbaren Folgen.
Die USA setzen auf Verhandlungen, doch die Gespräche stehen auf tönernen Füßen. Trump fordert ein Abkommen, das Irans Atomprogramm vollständig beendet, während Teheran dies als Verletzung seiner Souveränität ablehnt. Die IAEA hat wiederholt Irans mangelnde Kooperation kritisiert, insbesondere die Weigerung, gemäß dem modifizierten Code 3.1 neue Anlagen frühzeitig anzumelden. Ohne Inspektionen bleibt unklar, was in den Tunneln geschieht – eine Unsicherheit, die das Risiko eines nuklearen Durchbruchs erhöht.
Aus israelischer Sicht ist ein nuklear bewaffneter Iran inakzeptabel. Die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen in Natanz bestärken die Befürchtung, dass Iran kurz vor einem „Breakout“ stehen könnte – der Fähigkeit, in wenigen Wochen eine Atombombe zu bauen. Laut einem Bericht des israelischen Verteidigungsministeriums vom Februar 2025 hat Iran seine Anreicherungskapazitäten seit 2020 verdreifacht, teilweise durch den Einsatz modernerer Zentrifugen wie der IR-2m und IR-4. Israel hat seine Bereitschaft signalisiert, präventiv zu handeln, wie es dies 1981 gegen Iraks Osirak-Reaktor und 2007 gegen Syriens Al-Kibar-Anlage tat.
Die neuen Tunnel machen einen solchen Schlag jedoch schwieriger. Ein X-Post vom 23. April 2025 (@JasonMBrodsky) fasst die Stimmung zusammen: „Iran gräbt sich ein, während die USA verhandeln und Israel zuschaut. Natanz wird zur Festung.“ Für Israel ist die Zeit knapp, und die Frage ist, ob es zuschlagen wird, bevor die Anlagen voll einsatzbereit sind.
Irans neue Tunnelkomplexe in Natanz sind mehr als ein Bauprojekt – sie sind ein klares Signal an den Westen, dass Teheran sein Atomprogramm nicht aufgeben wird. Die massive Sicherheitszone, die fehlenden IAEA-Inspektionen und die Tiefe der Anlagen machen Natanz zu einer potenziellen Festung für nukleare Ambitionen. Während die USA auf Diplomatie setzen, bereitet sich Israel auf das Schlimmste vor. Die Welt steht vor einem gefährlichen Scheideweg: Wird es ein neues Abkommen geben, oder steuert die Region auf einen Konflikt zu, der das Gleichgewicht im Nahen Osten für immer verändern könnte? Eines ist sicher: Irans Tunnel sind ein Weckruf, den niemand ignorieren sollte.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Parsa 2au - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=127036878
Donnerstag, 24 April 2025