Explosion unter Autobahnbrücke bei Werl: Was steckt hinter dem gefährlichen Vorfall?

Explosion unter Autobahnbrücke bei Werl: Was steckt hinter dem gefährlichen Vorfall?


Ein improvisierter Sprengsatz, drei Festnahmen, massive Verkehrsbehinderungen – und viele offene Fragen.

Explosion unter Autobahnbrücke bei Werl: Was steckt hinter dem gefährlichen Vorfall?

Am späten Samstagnachmittag erschütterte eine Explosion die Region rund um Werl: Unter einer Autobahnbrücke detonierte ein selbstgebauter Sprengsatz, der sowohl den Bahnverkehr zwischen Soest und Dortmund als auch die darüberführende Autobahn 445 zum Stillstand brachte. Der Knall war weithin zu hören, Zeugen berichteten von Feuerschein unter der Brücke. Innerhalb kürzester Zeit rückte ein Großaufgebot von Polizei und Sprengstoffexperten an, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Erst gegen 21 Uhr konnte der Entschärfungsdienst Entwarnung geben.

Vor Ort fanden die Ermittler die Reste eines improvisierten Sprengkörpers: eine verkohlte Gaskartusche, umwickelt mit Folien und Drähten – ein sogenanntes „Selbstlaborat“. Der primitive, aber hochgefährliche Aufbau reichte aus, um die Explosion unter der massiven Betonbrücke wie ein Donnerschlag durch die Umgebung hallen zu lassen. Dass niemand verletzt wurde und die Bahnstrecke unversehrt blieb, ist reines Glück.

Nur wenige hundert Meter von der Explosionsstelle entfernt nahm die Polizei drei Männer im Alter von 21, 23 und 50 Jahren fest. Die Verdächtigen wurden bis tief in die Nacht verhört. Noch hält sich die Polizei bedeckt, was ihre Beweggründe betrifft. Sicher ist nur: Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, drohen den Festgenommenen empfindliche Strafen – denn gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr und Herbeiführen einer Explosion zählen zu den schwerwiegenden Delikten im deutschen Strafrecht.

Auch wenn die Beamten aktuell nicht von einem gezielten Anschlag auf die kritische Infrastruktur der Bahn ausgehen, bleibt der Vorfall hochbrisant. Der Einsatz selbst und die daraus folgenden Sperrungen von Bahnstrecke und Autobahn zeigen, wie verwundbar das öffentliche Verkehrsnetz sein kann. In einer Zeit, in der Sicherheit von Infrastrukturen oberste Priorität hat, dürfen solche Ereignisse nicht als bloße Randnotiz abgetan werden.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild Pixabay


Sonntag, 27 April 2025

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