Katar streitet jede Verwicklung in "Qatargate" ab – und verteidigt sich gegen Antisemitismusvorwürfe

Katar streitet jede Verwicklung in "Qatargate" ab – und verteidigt sich gegen Antisemitismusvorwürfe


Inmitten wachsender Spannungen zwischen Israel und Katar weist Katars Premier Anschuldigungen energisch zurück – und stellt eigene Bedingungen für eine Waffenruhe in Gaza.

Katar streitet jede Verwicklung in "Qatargate" ab – und verteidigt sich gegen Antisemitismusvorwürfe

Katar reagiert mit scharfen Worten auf die jüngsten Enthüllungen im sogenannten 'Qatargate'-Skandal. Premier- und Außenminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani wies am Sonntag in Doha jede Verbindung zwischen Beratern von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und der katarischen Regierung zurück. Die Anstellung der Berater laufe "offen und transparent" über eine amerikanische Medienfirma, betonte er – mit dem erklärten Ziel, "der gegen Katar gerichteten Medienkampagne in Israel entgegenzuwirken" und "Kommunikation mit den Familien der Geiseln" in Gaza zu erleichtern.

Im Beisein seines türkischen Amtskollegen Hakan Fidan sprach Al Thani außerdem über die stockenden Waffenruhenverhandlungen. Trotz kleiner Fortschritte am vergangenen Donnerstag sei die entscheidende Frage noch ungelöst: "Wie beenden wir diesen Krieg?" Ohne ein gemeinsames Ziel zwischen Israel und Hamas schwänden die Chancen auf ein Kriegsende rapide, mahnte Al Thani.

Hamas habe zwar die Freilassung aller Geiseln im Austausch gegen eine nicht näher bezifferte Zahl palästinensischer Häftlinge angeboten – jedoch unter Bedingungen, die Israel als unannehmbar ablehne, da Jerusalem eine bedingungslose Freilassung verlange, ohne einen dauerhaften Waffenstillstand in Aussicht zu stellen. Katars Regierungschef kündigte an, seine Vermittlungsversuche trotz "politischer Erpressung" fortzusetzen.

Auch die immer lauter werdenden Vorwürfe, Katar steuere anti-israelische Proteste an US-Universitäten, ließ Al Thani nicht unbeantwortet. Die Anschuldigungen seien "absurd" und "völlig haltlos". Katar habe "niemals Antisemitismus unterstützt" und werde dies auch in Zukunft nicht tun.

Währenddessen forderte der türkische Außenminister Fidan erneut internationalen Druck auf Israel, um einen Waffenstillstand in Gaza zu erzwingen. Er deutete an, dass Hamas bei Gesprächen mit türkischen Vertretern Bereitschaft für eine weitergehende politische Lösung signalisiert habe – möglicherweise sogar für eine Zwei-Staaten-Lösung.

Das politische Ringen um Gaza, die Geiseln und die öffentliche Wahrnehmung Katars offenbart einmal mehr: In diesem Konflikt geht es nicht nur um Diplomatie – es geht um Deutungshoheit, Glaubwürdigkeit und letztlich um die Frage, wer am Ende für Frieden oder weiteres Leid verantwortlich gemacht wird.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Chatham House - H.E. Sheikh Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim Al-Thani, Minister of Foreign Affairs, State of Qatar, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=61105566


Montag, 28 April 2025

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