Anschlagsplan gegen israelische Botschaft: Terrorverdacht gegen 18-Jährigen erhärtet sichAnschlagsplan gegen israelische Botschaft: Terrorverdacht gegen 18-Jährigen erhärtet sich
Ein junger Tschetschene plante offenbar einen Angriff im Namen des Islamischen Staats – Ziel war laut Ermittlern die israelische Botschaft in Berlin.
Drei Monate nach der Festnahme eines damals 18-jährigen Mannes am Flughafen BER sieht die Generalstaatsanwaltschaft Brandenburg den Verdacht eines geplanten Terroranschlags bestätigt. Der Verdächtige soll einen Angriff auf die israelische Botschaft in Berlin vorbereitet haben – im Namen der Terrormiliz Islamischer Staat. Er sitzt weiterhin in Untersuchungshaft.
Der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Gernot Bantleon, erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, der Anfangsverdacht habe sich im Laufe der Ermittlungen „erhärtet“. Aus ermittlungstaktischen Gründen nannte er keine Details, doch der Haftbefehl wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat bleibt bestehen. Wie lange die Untersuchungen noch andauern werden, ist derzeit unklar.
Der Mann mit russischer Staatsangehörigkeit stammt offenbar aus Tschetschenien und lebte bis zu seiner Festnahme in Potsdam. Er wurde im Februar am Flughafen Berlin Brandenburg gefasst, kurz bevor er Deutschland verlassen wollte – mutmaßlich mit dem Ziel, sich dem sogenannten Islamischen Staat anzuschließen. Ermittler vermuten, dass er einen Anschlag mit einem Messer oder Sprengstoff plante.
Besonders alarmierend: Sein erklärtes Angriffsziel war laut den bisherigen Erkenntnissen die israelische Botschaft in Berlin. Eine bewusste Wahl – denn kein anderes Land steht so häufig im Fokus islamistischer Gewalttäter wie Israel. Dass ein junger Mann aus Brandenburg in den Dunstkreis des IS gerät, verdeutlicht, wie aktiv und greifbar die Propagandamaschinerie islamistischer Netzwerke weiterhin auch in Deutschland wirkt.
Die Herkunft des Verdächtigen – ein Tschetschene, aufgewachsen in Deutschland – ist dabei kein Einzelfall. Immer wieder werden Fälle bekannt, in denen junge Männer mit Migrationsgeschichte radikalisiert werden, sei es durch Online-Propaganda, Kontakte in Moscheen oder über soziale Netzwerke. Die Sicherheitsbehörden stehen vor der Herausforderung, solche Entwicklungen frühzeitig zu erkennen – bevor sich Anschlagspläne realisieren.
Auch wenn in diesem Fall ein möglicher Terrorakt verhindert wurde, ist die Bedrohungslage nicht gebannt. Der Zugriff am Flughafen BER zeigt, wie engmaschig die Beobachtung potenzieller Gefährder inzwischen funktioniert. Doch gleichzeitig verdeutlicht er auch: Die Gefahr kommt nicht immer aus dem Ausland – sie wächst auch mitten in deutschen Städten.
Der Fall wirft erneut ein Licht auf die Anfälligkeit junger Menschen für extremistische Ideologien und auf die Gefährdung jüdischer und israelischer Einrichtungen in Deutschland. Der Schutz solcher Orte bleibt Aufgabe des Staates – genauso wie die frühzeitige Erkennung von Radikalisierungstendenzen. Der Fall in Brandenburg ist Mahnung und Warnung zugleich.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Fridolin freudenfett (Peter Kuley) - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10226228
Sonntag, 11 Mai 2025