In Berlin wird mit Plakaten zum Mord an Juden aufgerufen – und viele schauen weg

In Berlin wird mit Plakaten zum Mord an Juden aufgerufen – und viele schauen weg


Ein antisemitisches Plakat direkt vor der Humboldt-Universität zeigt: Der Aufruf zur Gewalt gegen Juden ist in der deutschen Hauptstadt längst kein Tabubruch mehr.

In Berlin wird mit Plakaten zum Mord an Juden aufgerufen – und viele schauen weg

In Berlin, mitten im intellektuellen Herzen der Hauptstadt, wenige Meter von einer der angesehensten Universitäten Deutschlands entfernt, klebte ein Plakat, das in seinem Hass und seiner Menschenverachtung keine Fragen offen lässt: Ein Bild des ermordeten israelischen Diplomaten Yaron Lischinsky, darüber das rote Hamas-Dreieck und der Aufruf: „Make Zionists afraid“.

Es ist ein Satz, der in der deutschen Sprache harmlos klingt, aber in seinem Kontext eindeutig ist. Es ist ein Befehl. Ein Aufruf zur Angst. Und damit ein Aufruf zur Gewalt. Lischinsky war kein Soldat, kein Politiker, kein Kriegsakteur – er war Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington und wurde in dieser Woche zusammen mit seiner Partnerin in den USA erschossen. Jetzt wird sein Gesicht in Berlin benutzt, um erneut Hass zu säen – gegen ihn, gegen Israel, gegen Juden.

Die Polizei hat das Plakat entfernt, nachdem zwei Bürger auf Social Media Alarm schlugen. Der Staatsschutz ermittelt. Das ist die formale Seite. Die andere Seite, die viel dunklere, ist die Tatsache, dass diese Plakate überhaupt dort hängen konnten – mitten in einem sogenannten „Bildungsviertel“, in unmittelbarer Nähe zur Humboldt-Universität und dem Grimm-Zentrum, einem Ort, an dem eigentlich Wissen, Forschung und Aufklärung regieren sollten. Stattdessen wächst auch hier der Hass.

Das rote Dreieck auf dem Plakat ist kein zufälliges Symbol. Es ist das Markenzeichen der Hamas, jener Terrororganisation, die am 7. Oktober in Israel ein beispielloses Blutbad anrichtete, über 1.200 Menschen ermordete und Hunderte entführte. Dieses Symbol ist längst zu einem Erkennungszeichen radikaler palästinensischer Gruppen geworden. Es prangt inzwischen auf T-Shirts, Stickern, Transparenten. Es ist ein Drohsymbol, vergleichbar mit Runen und Hakenkreuzen.

Der Ruf „Make Zionists afraid“ ist in diesem Kontext keine Meinungsäußerung, sondern ein Aufruf zur Einschüchterung, zur Angst, zum Terror. Wer diesen Satz über dem Bild eines Ermordeten platziert, sagt nicht „Ich bin solidarisch mit Palästinensern“. Er sagt: „Ich wünsche mir mehr Tote wie ihn.“

Was derzeit in Berlin geschieht, ist keine zufällige Entgleisung. Es ist die Folge eines Klimas, das seit Monaten mit Duldung der Politik gedeiht: Demonstrationen, auf denen das Existenzrecht Israels in Frage gestellt wird, Universitäten, an denen jüdische Studierende sich nicht mehr sicher fühlen, Kunstprojekte, die antisemitische Botschaften verharmlosen, Parteien, die den Hass auf Israel relativieren oder schweigend hinnehmen.

Der Staatsschutz ermittelt nun wegen Billigung von Straftaten und des Verwendens von Kennzeichen terroristischer Organisationen. Das ist das Mindeste. Doch es reicht nicht. Wer Plakate klebt, die das Gesicht eines Ermordeten mit einem Terrorzeichen und einem Gewaltaufruf verbinden, begeht mehr als eine Ordnungswidrigkeit. Er stellt sich bewusst auf die Seite der Mörder.

Dass dieses Plakat in Berlin hing, ist nicht nur ein Fall für Ermittler. Es ist ein moralischer Offenbarungseid für jene, die sich immer noch in der Komfortzone des liberalen Antisemitismus wiegen. Für all jene, die „Israelkritik“ sagen, aber Hass meinen. Für jene, die das rote Dreieck nicht sehen wollen, weil es nicht zu ihrem Weltbild passt.

Der Vorfall ist ein Weckruf – und er darf nicht ungehört bleiben. Denn was in Berlin öffentlich plakatiert wird, ist nicht weniger als eine digitale Kopie dessen, was die Hamas auf Flugblätter druckt, bevor sie Raketen schießt. Es ist eine Frontlinie, direkt vor unseren Türen. Und jede Toleranz gegenüber diesen Zeichen und Parolen ist nichts anderes als eine Mittäterschaft.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Christian Wolf (www.c-w-design.de), CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=42539903


Samstag, 24 Mai 2025

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