Warnstufe für Kanada erhöht: Droht nun auch dort Gewalt gegen Juden?

Warnstufe für Kanada erhöht: Droht nun auch dort Gewalt gegen Juden?


Kanada galt bislang als sicherer Zufluchtsort. Doch jetzt warnt Israels Sicherheitsapparat vor einem „wachsenden Terrorrisiko“ – mit deutlicher Botschaft an alle Juden im Land.

Warnstufe für Kanada erhöht: Droht nun auch dort Gewalt gegen Juden?

Es ist eine Warnung, die viele beunruhigen dürfte: Der Nationale Sicherheitsrat Israels (malal) hat am Sonntag die Reisewarnung für Kanada von Stufe 1 (keine besondere Gefahr) auf Stufe 2 („gelegentliche Bedrohung“) angehoben. Die Ursache: Konkrete Hinweise darauf, dass führende Organisatoren gewaltsamer anti-israelischer Demonstrationen in Amsterdam gezielt nach Kanada gereist sind, um auch dort Proteste zu radikalisieren. Der jüdische Staat zieht daraus eine klare Konsequenz – und appelliert an seine Bürger im Ausland, äußerste Vorsicht walten zu lassen.

Was hinter der Warnung steckt

Seit dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober häufen sich weltweit Übergriffe auf Juden. Auch Kanada bleibt davon nicht verschont. Innerhalb der letzten anderthalb Jahre kam es dort zu mehreren Angriffen auf jüdische Einrichtungen, darunter Schüsse, Molotowcocktails und Drohungen. Allein das wäre schon Anlass zur Sorge – doch nun bringt neue geheimdienstliche Erkenntnis die Lage auf eine neue Stufe.

Der Ursprung der aktuellen Warnung liegt in Europa: In Amsterdam kam es zuletzt zu massiven Ausschreitungen bei pro-palästinensischen Demonstrationen. Nach Informationen des israelischen Diaspora-Ministeriums haben führende Aktivisten dieser Proteste gezielt den Weg nach Kanada gesucht – mit dem klaren Ziel, dort ähnliche Demonstrationen zu organisieren. Die Vermutung liegt nahe: Es geht nicht um friedlichen Protest, sondern um gezielte Provokation, Einschüchterung und – möglicherweise – Gewalt.

Klartext aus Jerusalem

Die Nationalen Sicherheitsbehörden rufen Israelis, die sich derzeit in Kanada befinden, zu erhöhter Wachsamkeit auf. Es wird explizit geraten, sich von pro-israelischen Veranstaltungen fernzuhalten, bei denen mit Störaktionen oder Gewalt zu rechnen ist. Insbesondere heute, am Sonntag, werden in Städten wie Toronto und Waterloo anti-israelische Proteste erwartet – just an Orten, an denen auch Solidaritätsveranstaltungen mit Israel geplant sind. Die Gefahr einer Eskalation ist real.

Israels Sicherheitsrat warnt daher: Vermeidet jüdische oder israelische Symbole in der Öffentlichkeit. Seid wachsam. Und folgt den Anweisungen der örtlichen Sicherheitsbehörden. Wer dennoch an pro-israelischen Veranstaltungen teilnimmt, solle „jeden direkten Kontakt mit Gegendemonstranten meiden“.

Kanadas Bild bröckelt

Für viele war Kanada lange ein ruhiger Gegenpol zur aufgeheizten Stimmung in Europa oder den USA. Das ändert sich offenbar. Immer wieder gibt es Berichte über jüdische Schüler, die im Schulalltag antisemitisch beleidigt werden. Über Synagogen, die ihre Sicherheitsvorkehrungen massiv erhöhen müssen. Über Universitäten, an denen anti-israelische Propaganda Alltag geworden ist. Mit der neuen Reisewarnung erkennt auch Israel offiziell an: Kanada ist kein sicherer Ort mehr für alle.

Ein Symbol für den weltweiten Antisemitismus

Die Entscheidung der israelischen Regierung ist mehr als eine taktische Maßnahme. Sie ist ein Weckruf – an die internationale Gemeinschaft, an jüdische Gemeinden weltweit und an all jene, die noch glauben, Antisemitismus sei ein vergangenes Problem. Wenn selbst in Kanada, einem der liberalsten Staaten der Welt, jüdisches Leben wieder Schutzmaßnahmen braucht, dann ist das ein Zeichen: Der Hass hat Grenzen überschritten, die wir für unantastbar hielten.


Autor: Redaktion
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Sonntag, 25 Mai 2025

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