„Du Kindermörder!“ – Messerangriff auf Davidstern-Träger im Berliner Park„Du Kindermörder!“ – Messerangriff auf Davidstern-Träger im Berliner Park
Ein Mann zeigt Solidarität mit Israel – und wird mit dem Tod bedroht. Der Täter schreit: „Ich stech dich ab!“ Das Video des Vorfalls schockiert.
Peter K. wollte mit seinem Hund nur eine Runde im Park am Gleisdreieck in Berlin-Kreuzberg drehen. Es war früher Abend, der Park voll mit Familien, Paaren, spielenden Kindern. Eine Kette mit einem Davidstern baumelte an seinem Hals – nicht aus religiösem Glauben, sondern aus Solidarität mit Israel. Was dann geschah, war ein antisemitischer Albtraum mitten im Herzen der Hauptstadt.
Ein 29-jähriger Mann, offenbar völlig außer sich, fixierte ihn. Dann kamen die Schreie: „Du Kindermörder! Hau ab! Ich stech dich ab!“ Der Mann zeigte den Mittelfinger, beschimpfte Peter K. als Verbrecher, brüllte: „Ein Davidstern ist wie ein Hakenkreuz!“ und zog ein Messer. Er fuchtelte damit bedrohlich in Richtung von Peter K. und dessen Hund – vor den Augen der Parkbesucher, in einem Berliner Naherholungsgebiet, in einem Rechtsstaat.
Der dramatische Moment wurde von Passanten gefilmt – das Video zeigt die nackte Realität: ein Mann, gehetzt und bedroht, gejagt wegen eines Symbols, das in Deutschland nie wieder Grund für Angst sein dürfte. Doch genau das ist wieder Realität.
Peter K. flüchtete mit seinem Hund. Die Polizei kam schnell – Beamte der 32. Einsatzhundertschaft waren zufällig in der Nähe. Einer von ihnen musste seine Waffe ziehen, um den Täter zu stoppen. Erst unter vorgehaltener Pistole ließ der Mann das Messer fallen. Er wurde festgenommen, in die Psychiatrie gebracht. Nach Polizeiangaben ist er österreichischer Staatsbürger.
Der Staatsschutz ermittelt – wegen eines antisemitischen Angriffs. Und doch bleibt der bittere Beigeschmack: Hätte Peter K. nicht fliehen können, hätte es ein weiteres jüdisches Opfer in Deutschland geben können – allein wegen eines sichtbaren Symbols der Solidarität.
Das Video des Angriffs kursiert inzwischen im Netz – es zeigt nicht nur den Täter, sondern auch die Ohnmacht, die viele empfinden, wenn sie in Deutschland jüdische Symbole tragen.
Peter K. aber bleibt standhaft. Trotz der Todesdrohungen. Trotz des Angriffs. Trotz der Angst. „Ich werde den Davidstern weitertragen“, sagt er. Es ist ein stilles Statement – aber eines, das lauter wirkt als viele Worte der Politik.
Dass jemand heute in Berlin mit dem Tod bedroht wird, nur weil er einen Davidstern trägt, ist ein Skandal. Kein Einzelfall, kein „psychischer Ausnahmezustand“, sondern Teil eines gesellschaftlichen Klimas, in dem jüdisches Leben wieder zur Zielscheibe wird.
Autor: Redaktion
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Samstag, 21 Juni 2025