Vier Jugendliche in Untersuchungshaft: Mordverdacht in Zella-Mehlis weitet sich aus

Vier Jugendliche in Untersuchungshaft: Mordverdacht in Zella-Mehlis weitet sich aus


Nach dem grausamen Fund im Bachlauf herrscht weiter Sprachlosigkeit in Zella-Mehlis. Zwei Mädchen wurden nun ebenfalls inhaftiert – sie stehen wie zwei junge Männer im Verdacht, an dem gewaltsamen Tod eines 23-Jährigen beteiligt gewesen zu sein.

Vier Jugendliche in Untersuchungshaft: Mordverdacht in Zella-Mehlis weitet sich aus

Zella-Mehlis kommt nicht zur Ruhe. Der gewaltsame Tod eines jungen Mannes am 23. Juni hat die Kleinstadt im Süden Thüringens ins Mark getroffen. Nun nimmt das Entsetzen eine neue Wendung: Zwei Mädchen im Alter von 15 und 16 Jahren sind ebenfalls festgenommen worden – unter dem dringenden Tatverdacht des gemeinschaftlichen Mordes. Wie die Staatsanwaltschaft Meiningen am Mittwoch mitteilte, wurden sie in Justizvollzugsanstalten überstellt. Ein Haftbefehl wurde erlassen.

Bereits in der vergangenen Woche waren zwei 19-jährige Männer wegen des gleichen Verdachts in Untersuchungshaft genommen worden. Sie alle sollen in Zusammenhang mit dem Tod eines 23-jährigen Mannes stehen, dessen Leiche in einem Bachlauf entdeckt wurde – offenbar Opfer eines schweren Gewaltverbrechens. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, aber bisher schweigen die Behörden zu Details: weder zum genauen Tathergang noch zu einem möglichen Motiv wurden Informationen veröffentlicht. Auch ob sich die Tatverdächtigen kannten oder wie ihr Verhältnis zum Opfer war, bleibt unklar.

Die Staatsanwaltschaft beruft sich dabei auf die laufenden Ermittlungen und spricht lediglich vom Verdacht auf ein Tötungsdelikt. Die Öffentlichkeit bleibt somit auf vage Andeutungen angewiesen – und eine bedrückende Stille legt sich über eine Stadt, die Antworten sucht.

Zella-Mehlis’ Bürgermeister Torsten Widder äußerte sich nach den erneuten Festnahmen erneut schockiert: „Dass an einem so grausamen Verbrechen mutmaßlich auch Minderjährige beteiligt sind, lässt mich fassungslos zurück“, sagte er. Er lobte zugleich die Ermittlungsbehörden für ihre „gründliche Arbeit“ und zeigte sich in Gedanken bei der Familie des Opfers.

Diese hatte sich am Samstag auf dem Waldfriedhof von Zella-Mehlis zum letzten Abschied versammelt. Die Anteilnahme war groß, viele Bewohnerinnen und Bewohner nahmen an der Trauerfeier teil. In der veröffentlichten Todesanzeige klangen Schmerz und Unverständnis mit: „Warum... wurdest du so ungerecht und schmerzhaft aus deinem Leben gerissen. Nun bleiben deine Träume unerfüllt.“

Dass nun vier junge Menschen – zwei davon noch minderjährig – unter Mordverdacht stehen, wirft düstere Fragen auf, die derzeit niemand öffentlich beantworten kann. Die Stadt wirkt verstört, viele sprechen nur hinter vorgehaltener Hand über das, was geschehen sein könnte. Doch sicher ist: Zella-Mehlis ist nicht mehr dieselbe Stadt, seit die Nachricht von dem grausamen Fund die Runde machte.

Die Ermittler werden Zeit brauchen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Doch der dringende Tatverdacht allein hat bereits tiefe Risse im sozialen Gefüge hinterlassen – und eine Gemeinschaft, die mit einem unfassbaren Verdacht leben muss: Dass das Böse nicht von außen kam, sondern aus der Mitte der eigenen Jugend.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild


Mittwoch, 16 Juli 2025

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