Gewalt nach Kurden-Demo eskaliert zu Straßenschlacht in Berlin KreuzbergGewalt nach Kurden-Demo eskaliert zu Straßenschlacht in Berlin Kreuzberg
Flaschen, Messer, Metallrohre – was am Samstagabend in der Berliner Schlesischen Straße geschah, ist mehr als ein Streit. Es war ein regelrechter Gewaltausbruch mitten in der Hauptstadt – befeuert von politischem Hass und importierten Konflikten.
Was am Rande einer pro-kurdischen Demonstration in Berlin-Kreuzberg begann, endete in einer blutigen Massenschlägerei. Dutzende Menschen prügelten aufeinander ein, bewaffnet mit Schlagstöcken, Messern und Metallrohren. Zwei Menschen wurden festgenommen, mehrere verletzt – darunter ein Vater, der vor den Augen seines Sohnes niedergestochen wurde. Es ist ein weiteres verstörendes Beispiel dafür, wie sich ethnisch-politische Konflikte zunehmend gewaltsam auf deutschen Straßen entladen.
Die Eskalation begann zunächst scheinbar beiläufig: Eine Gruppe von Männern, darunter ein 51-Jähriger und sein 26-jähriger Sohn, stand am Samstagabend vor einem Spätkauf in der Schlesischen Straße, als eine pro-kurdische Demonstration vorbeizog. Laut Polizei fühlten sich einige der Umstehenden provoziert – wovon genau, ist bislang unklar. Doch was folgte, war alles andere als ein Streit unter Nachbarn.
Wenige Stunden nach der Demo kehrte eine rund 20-köpfige Gruppe zurück. Diesmal waren sie bewaffnet. Metallrohre, Messer, Schlagstöcke – die Männer waren offenbar vorbereitet, auf Rache aus. Die Polizei spricht von einem gezielten Angriff auf die Spätkauf-Gruppe, bei dem es zu einer brutalen Schlägerei kam. Ein 18-Jähriger soll dabei auf den 26-jährigen Sohn mit einem Messer losgegangen sein und anschließend dessen Vater verletzt haben.
Hinzugerufene Polizeikräfte trafen auf ein regelrechtes Schlachtfeld. Menschen mit Platzwunden, blutenden Gesichtern, Prellungen. Zwei Tatverdächtige – 18 und 21 Jahre alt – wurden festgenommen. Der Staatsschutz ermittelt nun wegen eines besonders schweren Falls des Landfriedensbruchs. Es geht nicht mehr um einfache Körperverletzung. Es geht um Gewalt mit Ansage.
Der Fall in Kreuzberg steht dabei nicht allein. Nur wenige Stunden zuvor kam es in Berlin-Gesundbrunnen zu einem weiteren tödlichen Gewaltausbruch, bei dem ein 30-Jähriger getötet wurde. Auch dort: eine größere Gruppe, ein Streit, dann eskalierende Gewalt. Berlin steht unter Strom – die Polizei ist im Ausnahmezustand.
Die Zusammenhänge dieser Gewalt sind nicht zufällig. Immer häufiger entladen sich importierte Konflikte aus dem Nahen Osten, der Türkei, Syrien oder dem Iran auf deutschem Boden. Kurden, Türken, Islamisten, linke und rechte Exilgruppen – viele bringen ihre politischen Feindbilder mit. Doch was früher in den Hinterzimmern von Vereinen diskutiert wurde, spielt sich heute in aller Öffentlichkeit ab. In Parks, auf Demonstrationen, vor Spätis.
Diese Entwicklung ist brandgefährlich. Denn sie zeigt, wie wenig Kontrolle der Staat noch über bestimmte Milieus hat – Milieus, in denen Parallelgesellschaften, Nationalismus und ideologisch aufgeladener Hass gedeihen. Es geht nicht mehr um Integration. Es geht um die Frage, wie viel importierte Gewalt unsere offene Gesellschaft aushalten kann – und will.
Der Berliner Innensenat steht nun massiv unter Druck. Wie konnte sich eine 20-köpfige, bewaffnete Gruppe unbehelligt durch Kreuzberg bewegen? Wurde der Demo-Zug nicht überwacht? Und warum werden politisch motivierte Gewalttäter so oft nur auf Bewährung verurteilt – oder gar nicht?
Der Staat darf in solchen Fällen keine falsche Rücksicht nehmen. Es geht nicht darum, politische Demonstrationen einzuschränken. Aber wer mit Messern und Rohren auf Menschen losgeht, weil ihm die Meinung anderer nicht passt, hat das demokratische Grundprinzip bereits verlassen.
Berlin ist nicht Diyarbakir. Wer hier lebt, muss sich an unsere Regeln halten – oder Konsequenzen tragen. Sonst verlieren wir die Straßen nicht nur symbolisch, sondern ganz real.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild
Montag, 21 Juli 2025