Deichbrand-Festival: Macklemore diffamiert Israel als Völkermordstaat – kein Wort zur HamasDeichbrand-Festival: Macklemore diffamiert Israel als Völkermordstaat – kein Wort zur Hamas
Wie der US-Rapper Macklemore beim Deichbrand-Festival Israel dämonisierte und der Antisemitismus salonfähig wird – mit Beifall vom Publikum.
Während auf Israels Straßen noch immer Angehörige um verschleppte Geiseln der Hamas bangen, machte sich auf der Bühne des Deichbrand-Festivals ein amerikanischer Popstar zum Richter über einen jüdischen Staat im Existenzkampf. Macklemore, mit bürgerlichem Namen Benjamin Haggerty, beschimpfte Israel vor Tausenden Festivalbesuchern als „Völkermörder“ – und erntete Applaus. Dass er dabei den Terror vom 7. Oktober und die systematische Gewalt der Hamas kein einziges Mal erwähnte, scheint kaum jemanden gestört zu haben. Stattdessen ließ er das Publikum euphorisch „Free Palestine“ skandieren – eine Parole, die spätestens seit dem Massaker von Nir Oz und Kfar Aza einen bitteren Beigeschmack hat.
Der Auftritt war keine spontane Entgleisung, sondern das Ergebnis jahrelanger ideologischer Radikalisierung. Schon mit seinem Song „Hind’s Hall“ hat Macklemore sich in antisemitischer Symbolik verfangen: Israel als Täterstaat, palästinensische Kinder als Spiegelbilder jüdischer Opfer im Warschauer Ghetto. Der Holocaust-Vergleich ist perfide und kalkuliert – und fällt genau in jene antisemitische Kerbe, die die Internationale Holocaust-Erinnerungsallianz (IHRA) als klaren Grenzverstoß definiert: Wer die Shoah zur rhetorischen Keule gegen den jüdischen Staat missbraucht, betreibt keine Kritik – er relativiert das Menschheitsverbrechen und diffamiert zugleich dessen Opfer.
Besonders entlarvend ist Macklemores Behauptung, er sei durch die deutsche Politik und Sponsoren unter Druck gesetzt worden, seine Aussagen zu unterlassen. In Wahrheit hat niemand seine Meinungsfreiheit eingeschränkt. Er durfte auftreten, seine Lieder spielen, sogar Hetze verbreiten – mit staatlichem Schutz. Doch was er offensichtlich nicht akzeptieren will, ist das Prinzip der gesellschaftlichen Verantwortung: Wer antisemitische Narrative bedient, muss mit Widerspruch rechnen. Wer sich öffentlich mit einer Terrororganisation wie der Hamas gemeinmacht, kann nicht erwarten, unwidersprochen gefeiert zu werden.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte schon im Vorfeld vor Macklemores Auftritt gewarnt – und wurde dafür von Teilen der Öffentlichkeit als Zensurinstitution dargestellt. Dabei ging es nie darum, jemanden mundtot zu machen. Es ging um die Klarstellung: Wer Israel dämonisiert, ohne Kontext, ohne Fakten, ohne Wahrheit – der spricht nicht „gegen Krieg“, sondern gegen jüdische Selbstverteidigung. Und wenn Macklemore sich nun selbst als Opfer eines angeblichen „Kolonialismus der Sprache“ stilisiert, dann verkehrt er Täter und Opfer auf absurde Weise.
Dass sich die Festivalleitung genötigt sah, ein Antisemitismuskonzept auf den Weg zu bringen, ist ehrenwert – doch es bleibt Symbolpolitik, solange man Künstler auftreten lässt, die aktiv gegen jüdisches Leben hetzen. Macklemore hat sich nicht einfach politisch positioniert – er hat durch Auslassung und Verfälschung die Realität verzerrt. Er spricht von Genozid, verschweigt aber die Vergewaltigungen, Folterungen und Morde der Hamas. Er ruft zur „Befreiung“ Palästinas auf, sagt aber nichts zu den 50 noch immer in Gaza festgehaltenen Geiseln, von denen mindestens 30 tot sein sollen. Das ist nicht Aktivismus – das ist moralische Bankrotterklärung.
Der Antisemitismusbeauftragte Niedersachsens, Gerhard Wegner, brachte es nach dem Auftritt im Stern auf den Punkt: Hier werde letztlich die Gewalt der Hamas gerechtfertigt. Von Israels Existenzrecht bleibe bei solcher Rhetorik nicht viel übrig. Und das ist kein Zufall, sondern Teil eines kulturpolitischen Trends, der sich in den vergangenen Jahren zunehmend entblößt. Israel wird dämonisiert, delegitimiert, dämonisch überzeichnet – und das im Namen von „Menschenrechten“.
Wenn Künstler, die Millionen erreichen, bereit sind, die Stimme zu erheben, wäre es ein Leichtes, für Frieden und gegen Terror zu sprechen – gegen Geiselnahmen, gegen Antisemitismus, gegen islamistischen Fanatismus. Doch Macklemore tut das Gegenteil. Er verteidigt die Narrative einer antisemitischen Bewegung, die seit ihrer Gründung das Ziel verfolgt, Israel von der Landkarte zu tilgen. Und das Publikum? Jubelt.
Es bleibt ein bitterer Nachgeschmack: Wenn ein Rapper aus Seattle in Niedersachsen Israel das Existenzrecht abspricht – und niemand mehr aufsteht, um dem zu widersprechen, dann haben wir ein ernsthaftes Problem. Nicht nur mit Macklemore. Sondern mit einer Gesellschaft, die im Kampf gegen Antisemitismus nur dann wachsam ist, wenn er von rechts kommt – und blind bleibt, wenn er sich im Takt des Zeitgeists tarnt.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Antonia95HH - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=136313358
Montag, 21 Juli 2025