Jüdisches Restaurant in Berlin: Eröffnung erneut blockiert, weil Antisemiten laut genug sind

Jüdisches Restaurant in Berlin: Eröffnung erneut blockiert, weil Antisemiten laut genug sind


Wieder verschoben. Wieder Einschüchterung. Wieder kapituliert ein Teil der Berliner Öffentlichkeit vor einem Mob, der den Hass gegen Israel auf deutsche Straßen trägt.

Jüdisches Restaurant in Berlin: Eröffnung erneut blockiert, weil Antisemiten laut genug sind

Am Gendarmenmarkt, einer der prestigeträchtigsten Adressen der Hauptstadt, wollte das israelische Restaurant „Gila and Nancy“ eröffnen – und musste es nun zum zweiten Mal absagen. Offiziell spricht man von „technischen Problemen“, doch jeder weiß, was dahintersteht: Drohungen, Druck und eine Atmosphäre, die jüdisches Leben in Deutschland immer weniger selbstverständlich sein lässt.

Die Bilder vom Mittwochabend sind eindeutig. Rund 130 Menschen skandierten vor dem Restaurant Parolen, die angeblich Solidarität mit den Palästinensern ausdrücken sollten – tatsächlich aber ein Klima erzeugen, in dem Juden das Recht auf Normalität abgesprochen wird. Journalisten wurden beschimpft, Gäste eingeschüchtert. Das Muster ist bekannt: Dort, wo die israelfeindliche BDS-Bewegung auftritt, geht es nie um friedliche Debatte, sondern um gezielten Druck, um Boykott, um das Ausgrenzen jüdischer Stimmen und Räume.

Dass der Verfassungsschutz die BDS-Bewegung als extremistischen Verdachtsfall einstuft, ist kein Zufall. In Wahrheit ist sie längst mehr als ein Verdachtsfall. Sie ist der legale Arm eines Antisemitismus, der sich hinter Menschenrechtsparolen versteckt. Besonders beschämend: Während das Bundesamt für Verfassungsschutz diese Gefahr klar benennt, relativiert der Berliner Landesverfassungsschutz. Dort scheut man vor klaren Worten zurück – mit fatalen Folgen für die jüdische Gemeinde in der Stadt.

Was hier geschieht, ist mehr als eine verschobene Eröffnung. Es ist ein Symbol für das, was viele jüdische Berliner längst spüren: Wer sichtbar für Israel steht oder sich einfach kulinarisch mit Tel Aviv verbindet, muss mit Anfeindungen rechnen. Das Restaurant selbst hatte noch im Juli auf Instagram geschrieben, man habe die Eröffnung verschoben, weil sie eigentlich ein Moment der Freude sein sollte – doch „der Sturm um uns herum“ habe dies unmöglich gemacht. Es ist bezeichnend, dass jüdische Unternehmer in Deutschland ihre Entscheidungen in dieser Sprache rechtfertigen müssen.

Besonders perfide ist der Versuch einiger linker Medien, den Protest zu legitimieren, indem sie die Biografie eines der Betreiber ins Spiel bringen. Er war zeitweise Sprecher einer Hilfsorganisation, die im Gazastreifen tätig war – eine Tatsache, die plötzlich gegen ihn ausgelegt wird. Dass gerade die Hamas den Zugang zu Hilfsgütern brutal kontrolliert und Menschen als Schutzschilde missbraucht, wird ausgeblendet. Stattdessen entsteht eine absurde Schuldumkehr: Der israelische Unternehmer wird zur Zielscheibe, während die wahren Verursacher von Tod und Leid – die Terroristen – kaum Erwähnung finden.

Berlin hat ein Antisemitismusproblem, das sich nicht länger hinter wohlklingenden Floskeln verstecken lässt. Ein jüdisches Restaurant am Gendarmenmarkt sollte eigentlich Ausdruck für Vielfalt, Offenheit und das gute Leben sein. Stattdessen wird es zum Testfall, ob Deutschland seine eigenen Bekenntnisse ernst nimmt. Der Bundestag hat erst vor kurzem eine Resolution zum Schutz jüdischen Lebens verabschiedet. Worte gibt es also genug. Doch Worte reichen nicht. Jüdisches Leben muss nicht nur abstrakt geschützt, sondern konkret ermöglicht werden – auch wenn ein Mob dagegen brüllt.

Wenn die Eröffnung eines Restaurants in der Mitte der deutschen Hauptstadt nicht mehr ohne Polizeischutz möglich ist, dann zeigt das, wie tief der Antisemitismus längst wieder in die Gesellschaft eingesickert ist. Berlin sollte sich entscheiden, ob es die Bühne für die lautesten Schreihälse sein will – oder ein Ort, an dem jüdisches Leben selbstbewusst, offen und ohne Angst gelebt werden kann.


Autor: Redaktion
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Samstag, 16 August 2025

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