Deutschland soll umdenken: Hunderte fordern sofortigen Kurswechsel in Israelpolitik

Deutschland soll umdenken: Hunderte fordern sofortigen Kurswechsel in Israelpolitik


Prominente wie Uschi Glas und Hunderte engagierte Bürger wenden sich in einem offenen Brief an Bundeskanzler Merz. Sie fordern die umgehende Freilassung deutscher und israelischer Geiseln aus der Gewalt der Hamas.

Deutschland soll umdenken: Hunderte fordern sofortigen Kurswechsel in Israelpolitik

Hunderte Menschen aus der Zivilgesellschaft, darunter bekannte Persönlichkeiten wie die Schauspielerin Uschi Glas, haben sich in einem eindringlichen offenen Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz gewandt. Unter dem Banner der Initiative »aMensch« fordern sie entschlossen, dass die Bundesregierung alles in ihrer Macht Stehende unternimmt, um die seit 679 Tagen in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln zu befreien. Darunter befinden sich auch deutsche Staatsbürger, deren Familien in monatelanger Angst und Ungewissheit leben.

Der Brief benennt konkrete Schicksale. So wurde der deutsch-israelische Sicherheitsmitarbeiter Rom Braslavski, der zunächst beim Nova-Musikfestival für Sicherheit sorgte, selbst entführt, als er versuchte, anderen zu helfen. Auch der Pianist Alon Ohel, schwer verletzt und mit gefährdetem Augenlicht, befindet sich in der Gewalt der Hamas. Andere wie Soldat Itay Chen oder Tamir Adar wurden getötet, ihre Leichen nach Gaza verschleppt. Berichte befreiter Geiseln dokumentieren Hunger, Gewalt, Isolation und fehlende medizinische Versorgung in unterirdischen Tunneln.

Die Unterzeichner verlangen, dass die Freilassung der Geiseln höchste außenpolitische Priorität erhält. Die Bundesregierung soll die Namen und Schicksale öffentlich benennen, den diplomatischen Druck auf die Hamas in Abstimmung mit Partnerstaaten erhöhen und die vollständige Entwaffnung der Terrororganisation fordern. Humanitäre Hilfe in Gaza dürfe ausschließlich der Zivilbevölkerung zugutekommen.

Besonders alarmierend sind die jüngst von der Hamas veröffentlichten Videos zweier Geiseln: Rom Braslavski und Evyatar David werden in lebensbedrohlichem Zustand gezeigt. Braslavski schwer verletzt, David gezwungen, sein eigenes Grab zu schaufeln. »Es ist dringend, ihr Leben zu retten, bevor es zu spät ist«, warnt die Initiative.

Der offene Brief erinnert zudem an die Entführung und Ermordung der Familie Bibas: Mutter Shiri und ihre Söhne Kfir und Ariel wurden misshandelt und getötet, ihre Leichen erst nach über einem Jahr übergeben. Der Vater Yarden Bibas überlebte und wurde nach mehr als einem Jahr Freilassung befreit.

Die Initiative warnt auch vor den Folgen in Deutschland: Antisemitische Vorfälle haben sich seit dem 7. Oktober verfünffacht, viele jüdische Menschen leben in Angst oder erwägen, das Land zu verlassen. Übergriffe auf Menschen, die Solidarität mit den Geiseln zeigen, seien längst keine Ausnahme mehr.

Mit ihrem offenen Brief setzen »aMensch« und die Unterzeichner ein starkes Zeichen: gegen Terror, gegen Antisemitismus und für den Schutz der Menschenwürde – in Israel, in Gaza, in Deutschland und weltweit. Unter den Unterzeichnern befinden sich auch frühere Geiseln, Angehörige Ermordeter, Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller und zahlreiche Aktivistinnen.

Die Entscheidung der Bundesregierung, Waffenexporte nach Israel zu stoppen, hatte bereits heftige Kritik hervorgerufen. Der offene Brief verstärkt diese Forderung nach klarem Handeln. Den vollständigen Brief können Interessierte hier einsehen: Offener Brief an Bundeskanzler Merz.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Foto: Stefan Brending, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=142977235


Samstag, 16 August 2025

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