Palästinensertuch in KZ-Gedenkstätten – endlich klare Regeln gegen Provokationen

Palästinensertuch in KZ-Gedenkstätten – endlich klare Regeln gegen Provokationen


In Sachsenhausen und Ravensbrück sollen Besucher künftig Palästinensertücher ablegen. Ein längst überfälliges Signal: Orte des Gedenkens sind kein Platz für politische Parolen.

Palästinensertuch in KZ-Gedenkstätten – endlich klare Regeln gegen Provokationen

Wer eine KZ-Gedenkstätte besucht, betritt keinen gewöhnlichen Ort. Es ist ein Raum, der vom Leid, von den Schreien und vom Verstummen Hunderttausender gezeichnet ist. Orte wie Sachsenhausen, Ravensbrück oder Buchenwald stehen für den dunkelsten Abgrund deutscher Geschichte. Sie sind Stätten des stillen Erinnerns, nicht der politischen Selbstdarstellung. Dass nun die Leitung der Gedenkstätten in Sachsenhausen und Ravensbrück klarstellt, dass Besucher Palästinensertücher ablegen sollen, ist deshalb nicht nur nachvollziehbar, sondern dringend notwendig.

Die Kufiya, das schwarz-weiße Tuch, mag in der arabischen Welt als Sonnenschutz begonnen haben. Doch in Europa, und gerade in Deutschland, ist es längst ein Symbol geworden – und zwar kein neutrales. Es steht für „Free Palestine“, für eine Parole, die allzu oft nicht nur als politische Forderung nach einem Staat, sondern als offene Leugnung des Existenzrechts Israels verstanden wird. Wer ein Palästinensertuch trägt, macht in der Öffentlichkeit eine Aussage. Und wer dies ausgerechnet in einer KZ-Gedenkstätte tut, provoziert.

Das Oberverwaltungsgericht in Thüringen hat im Fall Buchenwald eine klare Entscheidung getroffen: Eine Gedenkstätte darf Besuchern mit Kufiya den Zutritt verweigern. Der Grund ist so einfach wie zwingend: Das Sicherheitsgefühl jüdischer Besucherinnen und Besucher muss geschützt werden. Denn diese Orte sind für viele nicht nur historische Lernorte, sondern auch persönliche Erinnerungsstätten – und leider auch heute noch Zielscheibe antisemitischer Provokationen.

Die Realität ist: Jüdinnen und Juden in Deutschland leben nicht in einer geschützten Normalität. Wer Kippa oder Davidstern trägt, muss mit Anfeindungen rechnen. Dass ausgerechnet in Gedenkstätten – an den Orten, die mahnen sollten „Nie wieder!“ – Palästina-Schals zur Schau gestellt werden, ist eine schreiende Respektlosigkeit.

Die Gedenkstättenleitungen verweisen auf ihre Besuchsordnung: Jede Handlung, die das stille Gedenken stört, ist zu unterlassen. Das gilt für Lärm ebenso wie für Symbole, die andere Besucher in ihrem Erinnern verletzen. Dass es hier überhaupt eine Debatte braucht, ist bezeichnend. Denn es sollte selbstverständlich sein, dass man das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus nicht durch aktuelle politische Parolen überdeckt.

Die Kufiya ist nicht harmlos. Sie ist seit Jahrzehnten ein bewusst eingesetztes Symbol im Kampf gegen Israel, geprägt durch Jassir Arafat und die Propaganda seiner Anhänger. Dass sie in Deutschland heute vor allem in pro-palästinensischen Demonstrationen getragen wird, zeigt, dass ihr Tragen eine klare politische Aussage ist. Wer in einer Gedenkstätte damit auftritt, will nicht „nur“ gedenken, er will deuten, verschieben, vereinnahmen.

Gerade weil die Erinnerung an den Holocaust auch ein Schutzschild gegen Antisemitismus sein soll, darf man es nicht zulassen, dass diese Orte für israelfeindliche Botschaften missbraucht werden. Das Tragen des Palästinensertuchs in KZ-Gedenkstätten ist keine „Meinungsfreiheit“, sondern eine Provokation, die auf dem Rücken der Opfer ausgetragen wird.

Dass nun klare Regeln formuliert werden, ist daher ein wichtiges Signal. Es geht nicht um Verbote religiöser Kleidung oder um Einschränkungen persönlicher Freiheit – es geht um den Respekt vor den Toten und um den Schutz der Lebenden. Wer gedenken will, kann dies ohne politische Symbole tun. Wer provozieren will, soll draußen bleiben.

Die Gedenkstätten sind Orte, an denen die Opfer des Nationalsozialismus im Mittelpunkt stehen. Wer dort Palästinensertücher in Szene setzt, verfehlt diesen Sinn und instrumentalisiert das Gedenken für ein politisches Narrativ, das in vielen Fällen nichts anderes bedeutet als den Ruf nach dem Ende Israels. Und genau das darf niemals Teil unserer Erinnerungskultur werden.


Autor: Redaktion
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Samstag, 23 August 2025

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