Iran und Europa: Scheinverhandlungen unter der Schatten der Atombombe

Iran und Europa: Scheinverhandlungen unter der Schatten der Atombombe


Während Frankreich, Deutschland und Großbritannien Druck auf Teheran ausüben, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren, baut der Iran unbeirrt seine nuklearen Kapazitäten aus. Die Drohung mit „Snapback“-Sanktionen zeigt, wie wenig Vertrauen in die islamische Republik geblieben ist.

Iran und Europa: Scheinverhandlungen unter der Schatten der Atombombe

Die diplomatische Bühne rund um das iranische Atomprogramm wird erneut betreten, doch die Rollen sind unverändert: Teheran spielt auf Zeit, die Europäer drohen mit Sanktionen, und Israel bleibt der Akteur, der die reale Gefahr bereits im Juni durch gezielte Militärschläge eingedämmt hat. Die nun angekündigten Gespräche zwischen den Außenministern Frankreichs, Großbritanniens und Deutschlands mit ihrem iranischen Kollegen Abbas Araghchi sind Ausdruck einer westlichen Ungeduld, die längst in Verzweiflung umgeschlagen ist.

Die Europäer setzen auf das sogenannte „Snapback“-Instrument, also die automatische Wiedereinführung verschärfter UN-Sanktionen, falls Iran sich weigert, zu substantiellen Vereinbarungen zurückzukehren. Es ist ein letztes Druckmittel, das mehr symbolischen als praktischen Wert besitzt – denn Sanktionen allein haben das Regime in Teheran nie von seinem Kurs abgebracht.

Die Realität ist ernüchternd: Seit dem 12-Tage-Krieg im Juni, als israelische und amerikanische Luftschläge zentrale Nuklearanlagen zerstörten, blockiert Teheran den Zugang internationaler Inspektoren. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat seither keinen Zutritt mehr zu kritischen Anlagen. Rafael Grossi, ihr Direktor, spricht von einer gefährlichen „Blindflug-Situation“. Das iranische Parlament hat per Gesetz die Kooperation mit der Behörde weiter eingeschränkt – ein klares Signal, dass es Teheran nicht um Transparenz, sondern um maximale Abschottung geht.

Die Europäer wissen, dass die Zeit knapp wird. Der deutsche Außenminister Johann Wadephul betonte, dass nur ein „verifizierbares und dauerhaftes“ Abkommen die Gefahr bannen könne. Doch wer soll diese Verifikation durchführen, solange Inspektoren ausgeschlossen sind? Und wie belastbar ist ein Vertrag mit einem Regime, das schon die Abkommen der Vergangenheit missachtet hat?

Teheran wiederum reagiert mit gewohnter Rhetorik: Man bezichtigt Europa der „rechtlichen und moralischen Inkompetenz“ und warnt vor Konsequenzen. Dieses Muster ist altbekannt – Drohung, Verzögerung, Scheinverhandlungen. Währenddessen läuft das Zentrifugenprogramm weiter, und die Erinnerung an die Bilder aus Teheran, wo gefallene Generäle und Wissenschaftler nach israelischen Angriffen geehrt wurden, verdeutlicht, dass es hier nicht um friedliche Energieversorgung geht, sondern um militärische Machtprojektion.

Israel hat längst gezeigt, dass es nicht bereit ist, die Gefahr einer iranischen Bombe einfach hinzunehmen. Der Schlag im Juni war mehr als ein militärisches Signal – er war eine Erinnerung daran, dass in dieser Frage das Überleben des jüdischen Staates auf dem Spiel steht. Europa kann Sanktionen androhen und verhandeln, doch die entscheidende Linie verläuft dort, wo Israel seine Existenz verteidigt.

Was bleibt, ist das Bild einer internationalen Gemeinschaft, die immer wieder in denselben Kreislauf gerät: Gespräche, leere Versprechen, gebrochene Abkommen. Teheran nutzt jede Pause zur weiteren Aufrüstung. Europa appelliert, warnt, droht – und hofft auf Wunder. Doch Wunder hat es in der iranischen Nuklearfrage nie gegeben.

Die eigentliche Frage lautet: Wie lange können sich die Europäer noch in diplomatischen Ritualen verlieren, bevor sie anerkennen, dass Teheran sein Atomprogramm nicht aus zivilem Interesse betreibt? Der 12-Tage-Krieg hat die Realität offengelegt – es geht nicht um Energie, sondern um eine Waffe, die das Machtgefüge im Nahen Osten irreversibel verschieben würde.

Israel wird nicht warten, bis es zu spät ist. Das sollten auch Paris, London und Berlin begreifen, wenn sie nächste Woche mit Teheran erneut telefonieren und verhandeln.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Mirada1923 - Own work, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26225503


Sonntag, 24 August 2025

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