Juden wieder Freiwild? Angriffe auf Israel-Sympathisanten entlarven eine gefährliche StimmungJuden wieder Freiwild? Angriffe auf Israel-Sympathisanten entlarven eine gefährliche Stimmung
In Frankfurt und Berlin wurden jüdische Aktivisten und eine Politikerin attackiert – nur weil sie Solidarität mit Israel zeigten. Der Zentralrat der Juden warnt: Antisemitische Gewalt ist längst mitten in Deutschland angekommen. Doch die Politik schaut zu, während Hetze und Gewalt gegen Juden alltäglich werden.
Was am vergangenen Wochenende in Frankfurt und Berlin geschehen ist, markiert einen neuen Tiefpunkt. Jüdische Bürger und Sympathisanten Israels wurden offen auf der Straße attackiert, geschlagen, mit Farbe beworfen, verfolgt bis in die U-Bahn. Ihre „Schuld“: Sie hielten Plakate, erinnerten an die Geiseln der Hamas oder trugen eine israelische Fahne.
In Berlin traf es die FDP-Politikerin Karoline Preisler, die seit Monaten unermüdlich daran erinnert, dass noch immer israelische Geiseln – darunter auch deutsche Staatsbürger – von der Hamas in dunklen Kellern gefangen gehalten werden. Ein Mann und eine Frau rissen ihr eine Fahne und ein Plakat aus der Hand, verletzten sie, verfolgten sie bis in die U-Bahn. Dass eine deutsche Politikerin heute unter Polizeischutz gestellt werden muss, weil sie Solidarität mit Israel zeigt, sagt alles über die Lage in unserem Land.
In Frankfurt griffen linke Aktivisten drei jüdische Gegendemonstranten an – mit Farbbeuteln, direkt ins Gesicht. Das Ziel: Einschüchterung, Demütigung, Ausschluss jüdischer Stimmen aus der Öffentlichkeit. Schon im Vorfeld hatten die Teilnehmer des linken „System Change Camps“ Bilder der israelischen Geiseln, die Gegner am Zaun befestigt hatten, heruntergerissen. Wer so handelt, stellt sich faktisch an die Seite der Hamas und deren menschenverachtender Ideologie.
Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef verurteilte den Angriff und kündigte Konsequenzen an, doch Worte allein reichen nicht mehr. In Wahrheit erleben wir eine schleichende Normalisierung antisemitischer Gewalt. Jüdische Menschen können nicht mehr sicher auf Demonstrationen gehen. Politiker, die Israel unterstützen, werden bedroht. Kinder in jüdischen Schulen wachsen mit Polizeischutz auf. All das in Deutschland, 80 Jahre nach der Schoah.
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, findet dafür klare Worte: „Es herrscht eine bedrohliche Stimmung in unserem Land.“ Seine Frage, ob dies das Deutschland sei, an das Juden sich „gewöhnen sollen“, trifft ins Mark. Denn genau das geschieht: Man gewöhnt sich. Man redet von „Einzelfällen“, von „Störungen“ am Rande von Demos. Doch das ist falsch. Es ist keine Ausnahme, sondern Ausdruck einer tief verwurzelten Feindschaft gegen Israel und gegen Juden, die sich wieder offen auf die Straße traut.
Diese Gewalt richtet sich nicht nur gegen Symbole, sondern gegen Menschen, die das Schicksal der Geiseln nicht vergessen wollen. Dass ausgerechnet sie zur Zielscheibe werden, ist ein moralischer Skandal. Wo bleibt der gesamtgesellschaftliche Aufschrei? Wo sind die großen Parteien, die Kirchen, die Gewerkschaften, wenn Juden in Deutschland wieder verfolgt, beschimpft, attackiert werden?
Es reicht nicht, im Bundestag Resolutionen zu verabschieden und am 9. November Kerzen zu entzünden. Der Kampf gegen Antisemitismus muss praktisch werden – mit Konsequenzen für Täter, mit Auflösung von Camps, die Hass schüren, mit einer Polizei, die nicht nur reagiert, sondern schützt. Und mit einer klaren Haltung in den Medien: Wer Israel dämonisiert, leistet Antisemitismus Vorschub.
Die Angriffe von Frankfurt und Berlin sind mehr als Vorfälle. Sie sind ein Warnsignal. Ein Land, das jüdischen Bürgern nicht den Schutz garantiert, frei und ohne Angst auf die Straße zu gehen, hat aus seiner Geschichte nichts gelernt.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild Screenshot X @PreislerKa
Montag, 25 August 2025