„Entmenschlichendes Schauspiel“ – Kanzler Merz verurteilt Hamas-Video von Geisel Alon Ohel„Entmenschlichendes Schauspiel“ – Kanzler Merz verurteilt Hamas-Video von Geisel Alon Ohel
Mitten an Rosch HaSchana veröffentlichte Hamas ein Video des deutschen Geisels Alon Ohel. Bundeskanzler Friedrich Merz reagierte mit scharfen Worten: Die Veröffentlichung sei „unerträglich und entmenschlichend“.
Mitten am jüdischen Neujahrsfest Rosch HaSchana hat die Terrororganisation Hamas ein Video des seit dem 7. Oktober 2023 verschleppten Geisels Alon Ohel verbreitet. Die Inszenierung, in der der 24-jährige Deutsch-Israeli sichtbar abgemagert und verängstigt wirkt, löste Entsetzen und Wut aus – nicht nur in Israel, sondern auch in Deutschland.
Bundeskanzler Friedrich Merz fand klare Worte: „Die entmenschlichenden Aufnahmen des deutsch-israelischen Staatsbürgers Alon Ohel, die Hamas ausgerechnet an Rosch HaSchana veröffentlicht hat, sind unerträglich. Hamas muss sofort alle Geiseln freilassen.“ Gleichzeitig forderte er ein sofortiges Ende des Leids durch einen Waffenstillstand.
Für die Familie Ohel, die seit fast zwei Jahren zwischen Hoffnung und Verzweiflung lebt, war das Video ein weiterer Schlag ins Herz. Die Eltern Irit und Kobi erklärten, ihr Sohn verliere offenbar das Augenlicht auf dem rechten Auge. Sie verlangten, dass als Bedingung für weitere humanitäre Hilfen an Hamas oder für jede Form von Verhandlungen medizinische Hilfe durch Augenärzte gewährt wird. „Er ist dünn, er ist verängstigt – es ist klar, dass sein Zustand sich verschlechtert“, so die Eltern.
Alon Ohel, ein talentierter Pianist aus dem Norden Israels, war am Morgen des 7. Oktober mit Freunden auf dem Supernova-Festival im Süden des Landes, als die Hamas ihren beispiellosen Angriff begann. Er flüchtete mit anderen in einen Schutzraum, den die Terroristen mit Handgranaten und Sturmgewehren angriffen. Viele der Eingeschlossenen wurden dort massakriert. Ohel wurde verschleppt, zusammen mit Hersh Goldberg-Polin, der später im Gazastreifen ermordet wurde, sowie mit Eliya Cohen und Or Levy, die inzwischen im Rahmen von Geisel-Deals freikamen.
Die Familie appelliert an Regierung und Öffentlichkeit, die Gefangenschaft ihres Sohnes nicht aus den Augen zu verlieren. „Alon lebt, er kämpft ums Überleben. Er braucht medizinische Versorgung und er braucht die Rückkehr nach Hause“, sagte sein Vater.
Das Video, so betonte das Forum der Geiselfamilien, sei nichts anderes als psychologischer Terror. Die Organisation bat Medien ausdrücklich, die Aufnahmen nicht zu verbreiten und so nicht Teil der perfiden Strategie der Hamas zu werden.
Die Veröffentlichung ausgerechnet am jüdischen Neujahrsfest traf Israel ins Mark: Während Familien an festlich gedeckten Tischen saßen, erinnerte Hamas die Welt mit zynischer Kälte daran, dass noch immer Dutzende Menschen in ihren Tunneln gefangen sind – unter ihnen ein deutscher Staatsbürger.
Autor: Redaktion
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Dienstag, 23 September 2025