Antisemitismus unter dem Deckmantel der Religion – warum DITIB keine staatlichen Gelder mehr erhalten darf

Antisemitismus unter dem Deckmantel der Religion – warum DITIB keine staatlichen Gelder mehr erhalten darf


Deutschlands größter Moscheeverband, die DITIB, steht wegen antisemitischer Tendenzen erneut in der Kritik. Wer Hass predigt, darf kein Partner des Staates sein. Öffentliche Gelder für Hetze sind ein Skandal – und Konsequenzen längst überfällig.

Antisemitismus unter dem Deckmantel der Religion – warum DITIB keine staatlichen Gelder mehr erhalten darf

Rund 980 Moscheen gehören bundesweit zur DITIB, dem größten islamischen Verband in Deutschland. Jahrzehntelang stellte sich die Organisation gern als Brücke dar – zwischen den Muslimen in Deutschland und der Mehrheitsgesellschaft. Doch immer wieder zeigen sich Abgründe: Antisemitische Predigten, Nähe zu islamistischen Strömungen, Verbindungen zur türkischen Religionsbehörde Diyanet. Ausgerechnet diese Behörde hat zuletzt auf einer Konferenz in Istanbul den „Dschihad gegen die zionistische Besatzung“ beschworen. Das ist keine religiöse Andacht, sondern ein Aufruf zum Kampf gegen Israel – und damit gegen Juden.

Dass ein Verband, der eng an diese Behörde angebunden ist, in Deutschland staatliche Unterstützung erhält, ist ein Widerspruch, der nicht länger hingenommen werden darf. Über 450.000 Euro hat das Bundesinnenministerium allein in den letzten Jahren in ein Projekt investiert, mit dem Imame in Deutschland ausgebildet werden sollten. Ziel war es, Imame aus der Türkei schrittweise abzulösen, um mehr Unabhängigkeit zu erreichen. Doch was nutzt ein deutsches Ausbildungsprogramm, wenn im Hintergrund Ankara weiterhin die Strippen zieht? Wer die Satzung der DITIB liest, stößt schnell auf den entscheidenden Passus: Der Vorstand wird faktisch vom Diyanet-Beirat bestimmt, und dieser besteht ausschließlich aus türkischen Funktionären.

Das Ergebnis: Entscheidungen, die in Köln oder Berlin relevant sind, werden in Ankara gefällt. Wenn also der Diyanet-Chef Israel Völkermord vorwirft und den Boykott israelischer Waren fordert, dann hallt das auch in deutschen Moscheen nach. Wer in diesen Strukturen Verantwortung trägt, kann sich nicht herausreden. Die DITIB hat in den letzten Jahren immer wieder beteuert, die Aussagen der Diyanet seien nicht ihre Haltung. Doch diese Distanzierung wirkt wie ein durchschaubares Manöver. Denn wer tatsächlich unabhängig ist, könnte klare Trennlinien ziehen. Die Realität aber lautet: Ankara bestimmt, was in DITIB-Moscheen gesagt wird – und das nicht selten in einem Ton, der mit unserem Grundgesetz unvereinbar ist.

Für Deutschland geht es dabei um weit mehr als um interne Vereinsfragen. Es geht um die Glaubwürdigkeit des Rechtsstaates. Die Zusammenarbeit mit DITIB war immer an Bedingungen geknüpft: ein klares Bekenntnis zum Grundgesetz, zur Ablehnung von Islamismus und – nicht zuletzt – zur Anerkennung des Existenzrechts Israels. Wenn diese Bedingungen gebrochen werden, kann die Konsequenz nur heißen: Ende der Partnerschaft.

Antisemitismus ist kein „kulturelles Missverständnis“, sondern ein Angriff auf die Grundlagen der Demokratie. Er ist der Nährboden für Hass, Gewalt und Spaltung. Wenn antisemitische Narrative in Moscheen verbreitet werden, ist der Staat in der Pflicht, nicht nur zu mahnen, sondern zu handeln. Das heißt konkret: keine weiteren Steuergelder für Verbände, die Hetze dulden oder fördern. Keine stillschweigende Duldung unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit. Wer religiöse Räume missbraucht, um Judenhass zu säen, verwirkt die Legitimation, Teil staatlich geförderter Strukturen zu sein.

Die Verteidiger von DITIB werden einwenden: Man dürfe nicht alle Mitglieder und Gläubigen über einen Kamm scheren. Das stimmt. Hunderttausende Muslime in Deutschland suchen in Moscheen nach Spiritualität, Gemeinschaft, Orientierung – nicht nach Hetze. Aber genau deshalb ist es umso wichtiger, dass diese Gläubigen nicht von Institutionen vertreten werden, die Israel dämonisieren, Hamas relativieren oder antisemitische Ressentiments normalisieren. Wer den Gläubigen dient, muss klare Trennlinien ziehen. Wer dies nicht tut, dient nicht der Religion, sondern politischen Interessen aus Ankara.

Deutschland hat eine besondere historische Verantwortung. Wenn hierzulande wieder antisemitische Parolen über Kanzeln dringen, darf der Staat nicht wegsehen. Die jüngsten Enthüllungen über DITIB müssen deshalb eine Zäsur sein. Es reicht nicht, nur „Besorgnis“ zu äußern. Es braucht politische Konsequenzen: Entzug öffentlicher Gelder, strikte Kontrollen und im Zweifel Schließung einzelner Moscheen, die sich offen gegen die Grundordnung stellen.

Antisemitismus darf keine Heimat in deutschen Moscheen haben. Und schon gar nicht darf er mit Steuergeld finanziert werden. Die Botschaft muss klar sein: Wer hier Hass predigt, verliert jeden Anspruch auf Kooperation mit dem Staat. Religion kann nur da geschützt werden, wo sie das friedliche Miteinander stärkt. Wo sie missbraucht wird, muss der Staat Grenzen ziehen – im Namen der Demokratie, im Namen des Grundgesetzes, im Namen der Verantwortung aus der Geschichte.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=39813393


Mittwoch, 24 September 2025

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