„Israel gehört dazu – Punkt.“ Kanzler Merz stellt sich gegen Eurovision-Boykott„Israel gehört dazu – Punkt.“ Kanzler Merz stellt sich gegen Eurovision-Boykott
Der deutsche Kanzler Friedrich Merz bezieht klar Stellung: Sollte Israel vom Eurovision Song Contest 2026 ausgeschlossen werden, müsse Deutschland seine Teilnahme überdenken. Eine Haltung mit Gewicht – und eine überfällige Antwort auf Europas schleichende Doppelmoral.
Es war ein Satz, der Wirkung zeigt – und in seiner Klarheit Seltenheitswert hat. „Israel ist Teil des Eurovision Song Contest, und daran gibt es nichts zu diskutieren“, erklärte der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz am Wochenende in einem Interview mit dem Spiegel. Auf die Frage, ob Deutschland seine Teilnahme zurückziehen solle, falls Israel ausgeschlossen werde, antwortete Merz unmissverständlich: „Ich unterstütze das.“
Damit positioniert sich die Bundesregierung scharf gegen den zunehmenden politischen Druck auf den europäischen Rundfunkverband EBU, Israels Teilnahme an der kommenden Eurovision 2026 zu verhindern. Hintergrund ist eine für November anberaumte Abstimmung der Mitgliedsstaaten, in der offiziell über den Ausschluss Israels entschieden werden soll – eine Entscheidung, die selbst innerhalb der EBU als „moralischer Dammbruch“ gilt.
Während einige westeuropäische Länder, allen voran Spanien, Irland und die Niederlande, bereits erklärten, sich im Falle einer israelischen Teilnahme zurückzuziehen, setzt Merz ein Gegenzeichen. Seine Worte sind nicht nur kulturpolitische Positionierung, sondern eine Grundsatzerklärung: Deutschland erkennt die Delegitimierung Israels – selbst in scheinbar harmlosen Popformaten – als das, was sie ist: eine Form von Antisemitismus in neuem Gewand.
Laut einem in Deutschland veröffentlichten Umfrageergebnis lehnen 65 Prozent der Befragten Sanktionen oder Boykotte gegen israelische Künstler und Sportler ausdrücklich ab. Die Mehrheit befürwortet, dass Israel weiterhin gleichberechtigt an internationalen Wettbewerben teilnimmt. Es ist ein Zeichen, dass die Bevölkerung – anders als viele politische oder mediale Akteure – verstanden hat, dass kulturelle Ausgrenzung keine „Kritik“, sondern Stigmatisierung ist.
In den vergangenen Wochen hatte sich der Eurovision-Diskurs zunehmend von der Idee des „Friedens durch Musik“ entfernt. Der Wettbewerb, einst Symbol für ein geeintes Europa, droht nun zum Instrument politischer Moralrhetorik zu werden. In sozialen Netzwerken und progressiven Medien wurde der Ausschluss Israels nicht selten als „Zeichen der Solidarität mit Gaza“ gefeiert – ein Euphemismus für kulturelle Feindseligkeit, der jede historische Sensibilität vermissen lässt.
Merz’ Haltung fällt daher nicht nur in eine politische, sondern auch in eine moralische Leerstelle. Er erinnert daran, dass Solidarität mit Israel nicht verhandelbar ist. Dass ein Land, das 2025 noch immer von Terrorattacken und internationaler Hetze bedroht ist, nicht zum Spielball europäischer Symbolpolitik werden darf.
Während Spanien und Irland sich in Boykottgesten üben, signalisiert Deutschland: Es gibt noch einen Rest politischer Vernunft in Europa. Merz hat mit seinem Satz eine Grenze gezogen – zwischen moralischem Pathos und historischer Verantwortung.
Sollte die EBU tatsächlich den Ausschluss Israels beschließen, wäre das mehr als ein Skandal. Es wäre das Eingeständnis, dass die westliche Kulturwelt bereit ist, den einzigen jüdischen Staat zu ächten – in einem Wettbewerb, der einst aus den Ruinen des Zweiten Weltkriegs geboren wurde, um Brücken zu bauen.
Dass ausgerechnet Deutschland in diesem Moment Haltung zeigt, ist mehr als Symbolik. Es ist Erinnerung in Aktion – und vielleicht der erste Schritt, dem wachsenden kulturellen Antisemitismus Europas entschlossen entgegenzutreten.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Steffen Prößdorf, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=151722057
Montag, 06 Oktober 2025