Die große Geschichtslüge: Wie aus jüdischer Heimkehr arabische Opferpropaganda wurdeDie große Geschichtslüge: Wie aus jüdischer Heimkehr arabische Opferpropaganda wurde
Seit Jahrzehnten heißt es, die Zionisten hätten die Palästinenser aus ihrer Heimat vertrieben. Doch diese Erzählung hält keiner historischen Prüfung stand. Juden lebten hier, lange bevor es Palästinenser gab. Der heutige Hass auf Zionismus beruht auf einer Umschreibung der Geschichte – die Täter zu Opfern macht und das jüdische Volk seiner eigenen Herkunft berauben soll.
Es ist die wohl erfolgreichste Geschichtsfälschung des 20. Jahrhunderts: die Behauptung, die Juden seien erst mit Theodor Herzl nach Palästina gekommen – als Kolonialisten aus Europa, die ein arabisches Land eroberten. Dieses Bild prägt bis heute Schulbücher in arabischen Staaten, Universitätsdebatten im Westen und Resolutionen der Vereinten Nationen. Doch es ist eine Lüge. Eine, die sich über die Wahrheit gelegt hat wie eine Nebelwand, um das moralische Gleichgewicht des Nahostkonflikts zu verschieben.
Denn Juden lebten in Eretz Israel, im Land Israel, seit über drei Jahrtausenden – ununterbrochen. In Jerusalem, Hebron, Tiberias, Safed und Gaza existierten stets jüdische Gemeinden. Selbst nach der römischen Vertreibung blieben jüdische Familien zurück. Pilger kamen aus Jemen, Persien, Marokko, Kurdistan, Polen oder Litauen, um in der Nähe des Tempelbergs zu beten oder in der Heiligen Stadt zu sterben. Reisende wie der amerikanische Schriftsteller Mark Twain beschrieben Palästina 1867 als „ein fast leeres Land, karg bevölkert, ohne nennenswerte Dörfer, das in trostloser Stille liegt“.
In Hebron lebten Juden, die sich als Nachfahren der Patriarchen sahen. In Safed blühte im 16. Jahrhundert die jüdische Mystik, die Kabbala. In Jerusalem bildeten Juden seit dem 19. Jahrhundert sogar die Mehrheit der Bevölkerung – Jahrzehnte bevor der Staat Israel entstand. Die erste Volkszählung der Osmanen von 1876 bestätigte, dass 11 000 der 17 000 Einwohner Jerusalems jüdisch waren.
Wenn also Theodor Herzl Ende des 19. Jahrhunderts den politischen Zionismus formulierte, dann nicht als Kolonialplan, sondern als Antwort auf das europäische Pogromzeitalter – und als Versuch, der zerstreuten Nation ein Dach über dem Kopf zu geben, in der Heimat, in der Juden ohnehin schon lebten.
Ein Land, das nicht leer war – aber auch kein Land, das jemandem „genommen“ wurde
Die britische Mandatsverwaltung erkannte in ihren frühen Dokumenten ausdrücklich an, dass es sich bei der „Jewish Homeland Policy“ um die Wiedererrichtung einer historischen Heimat handelte, nicht um eine neue Besiedlung. Der Völkerbund schrieb 1922 in seinem Mandatsbeschluss:
„Die Verbindung des jüdischen Volkes mit Palästina und die Gründe zur Wiedererrichtung ihrer nationalen Heimstätte sind anzuerkennen.“
Diese Formulierung war kein Zufall. Sie war das Ergebnis intensiver diplomatischer Arbeit zwischen Chaim Weizmann und dem arabischen Prinzen Faisal, dem Sohn des späteren Königs von Irak. Im Faisal-Weizmann-Abkommen von 1919, unterzeichnet in London, erklärten beide Seiten ihre Unterstützung für die Schaffung eines jüdischen Nationalheims in Palästina – parallel zur Unabhängigkeit der arabischen Nationen.
Faisal schrieb an Felix Frankfurter, einen amerikanischen zionistischen Delegierten:
„Wir Araber betrachten das zionistische Bestreben mit größter Sympathie. Wir werden die Juden herzlich willkommen heißen, da sie in unser Land zurückkehren, das seit Jahrhunderten unbebaut liegt.“
Diese historische Realität wird heute systematisch ausgeblendet. Stattdessen hat sich eine umgekehrte Erzählung durchgesetzt: dass Juden als Fremde kamen und Araber als Opfer gingen. Damit wurde ein ganzes Jahrhundert umgeschrieben.
Wie „Palästinenser“ zu einer nachträglichen Identität wurde
Bis 1948 bezeichnete sich die jüdische Bevölkerung des britischen Mandatsgebiets selbst als Palästinenser.
Es gab eine Palestine Post (heute Jerusalem Post), eine Palestine Philharmonic, und auf den Briefmarken des Mandats stand in Hebräisch פלשתינה (א״י) – Palästina, Eretz Israel.
Arabische Bewohner nannten sich schlicht „Araber“ oder „Syrer aus Palästina“. Erst nach der israelischen Staatsgründung begannen arabische Nationalisten, den Begriff „Palästinenser“ exklusiv für sich zu beanspruchen – um die jüdische Verbindung zum Land zu kappen.
In dieser neuen Erzählung wird der Zionismus zur Sünde erklärt, und der bloße Akt jüdischer Selbstbestimmung zu einer „kolonialen Aggression“. Die Geschichtsfälschung dient als moralischer Schutzschild, unter dem der alte Hass in neuer Sprache weiterlebt.
Der moderne Antisemitismus tarnt sich als Geschichtsunterricht
Heute behaupten linke Akademiker, Israel sei ein „Siedlerkolonialstaat“. Islamistische Prediger sprechen von „rückkehrenden Besatzern“. Und in europäischen Medien heißt es, der Zionismus habe das „friedliche Miteinander“ zerstört.
Dabei war es nicht der Zionismus, der Pogrome in Hebron 1929 oder Massaker an Juden in Safed auslöste, sondern fanatische Hetze, angestachelt vom Mufti Amin al-Husseini – dem späteren Verbündeten Hitlers.
Die antisemitische Idee, Juden seien keine „echten“ Bewohner dieses Landes, ist also älter als Israel selbst.
Wer heute Israel angreift, greift die Existenz des jüdischen Volkes im eigenen Land an. Der moderne Hass benutzt die Sprache von Menschenrechten, um eine jahrtausendealte Wahrheit auszulöschen.
Doch die Spuren der Geschichte lassen sich nicht auslöschen. Alte hebräische Inschriften in den Synagogen von Jericho, der jüdische Friedhof auf dem Ölberg, die Grabstätte der Patriarchen in Hebron – sie alle bezeugen, dass es nie eine Zeit ohne Juden in diesem Land gab.
Der Zionismus war keine Landnahme, sondern die Rückkehr nach Hause. Er war die Antwort eines Volkes, das die Welt immer wieder zur Flucht zwang – und das am Ende dorthin zurückkehrte, wo es begann.
Wer also sagt, „die Juden hätten die Palästinenser vertrieben“, erzählt nicht Geschichte, sondern Propaganda.
Und wer den Zionismus dämonisiert, bekämpft nicht Politik – sondern Erinnerung.
Denn die Wahrheit bleibt: Israel ist kein koloniales Projekt, sondern der Widerstand des Lebens gegen das Vergessen.
Quellen und historische Belege:
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Faisal-Weizmann-Abkommen (3. Januar 1919): Arab Bureau, Public Record Office, London – abgedruckt in The Israel-Arab Reader (Laqueur/Rubin, 8. Aufl., 2016).
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Völkerbund, Mandatsurkunde für Palästina (24. Juli 1922): League of Nations Official Journal, Vol. 3, No. 8.
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Census of the Ottoman Empire, 1876: Statistical Abstracts of Jerusalem, Ottoman Archives.
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Mark Twain: The Innocents Abroad (1869), Kapitel 56: Beschreibung Palästinas als „land des Schweigens und des Verfalls“.
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Felix Frankfurter – Faisal-Korrespondenz (1919): Weizmann Archives, Rehovot, Dokument Nr. 231.
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Jewish Palestine Post, 1932: Historische Ausgabe im Israel State Archives, Jerusalem.
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Pogrome von Hebron und Safed, 1929: Britischer Shaw-Kommissionsbericht (1930).
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UN-Resolution 181 (29. November 1947): „Future Government of Palestine“, United Nations Archive.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Avraham Soskin - מתוך אתר "תל אביב במבט ראשון" (ובידיעת בעלי האתר), Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2245436
Mittwoch, 22 Oktober 2025