Wie das ZDF mit „Palästinensische Gebiete“ eine politische Realität erfindetWie das ZDF mit „Palästinensische Gebiete“ eine politische Realität erfindet
Unter einer scheinbar harmlosen Rubrik enthüllt sich eine tiefe Schieflage: Wenn das ZDF über den Gazastreifen berichtet, steht dort nicht „Gaza“ – sondern „Palästinensische Gebiete“. Damit schafft der Sender eine politische Wirklichkeit, die es so gar nicht gibt – und verschiebt unmerklich, aber folgenreich, die Wahrnehmung Israels.
Am Dienstagabend meldete ZDFheute nüchtern:
„Palästinensische Gebiete: Netanjahu ordnet ‚intensive Angriffe‘ im Gazastreifen an.“
Es ist ein Satz, der sich in jede deutsche Nachrichtenroutine fügt. Doch in diesem einen Wort – „Palästinensische Gebiete“ – steckt mehr politische Absicht, als viele Zuschauer ahnen. Es ist kein geografischer Begriff. Es ist ein Frame, ein semantisches Werkzeug, das eine politische Position transportiert: nämlich, dass der Gazastreifen ein legitimes palästinensisches Staatsgebiet sei – und Israel darin ein fremder Akteur.
Diese Darstellung ist nicht nur unpräzise, sie ist faktisch falsch. Der Gazastreifen steht seit 2007 unter der Kontrolle der Terrororganisation Hamas. Israel hat dort keine Verwaltung, keine Polizei, keine zivile Präsenz. Gaza ist kein „palästinensisches Gebiet“, sondern ein Hamas-Territorium. Die Zivilverwaltung der Palästinensischen Autonomiebehörde wurde von Hamas gewaltsam vertrieben. Wer also von „palästinensisch“ spricht, verschleiert, wer tatsächlich die Macht ausübt: eine islamistische Organisation, die Israel offen vernichten will.
Sprache als Waffe der Wahrnehmung
Was passiert, wenn ein öffentlich-rechtlicher Sender einen solchen Begriff zum festen Bestandteil seiner Berichterstattung macht?
Er verschiebt die Realität – nicht laut, sondern leise, Wort für Wort.
Wenn Israel dann, wie am Dienstag, nach einem erneuten Angriff auf seine Soldaten reagiert, liest sich das plötzlich so, als würde ein Staat fremdes Territorium bombardieren.
Nicht: „Israel reagiert auf Hamas-Angriff“,
sondern: „Netanjahu ordnet Angriffe auf palästinensische Gebiete an“.
Die Schuldfrage verändert sich sprachlich, bevor sie überhaupt gestellt wurde.
Hamas wird zur unsichtbaren Variable, Israel zum handelnden Täter.
Das ist kein Zufall, sondern eine journalistische Rahmung mit politischer Wirkung. Sprache wird zum moralischen Werkzeug, das Mitleid und Verurteilung lenkt – und das ausgerechnet bei einem Sender, der sich Objektivität auf die Fahnen schreibt.
Gestern Hamas, heute Rubrik – dieselbe Blindheit
Erst gestern musste das ZDF eingestehen, mit einer Produktionsfirma in Gaza zusammengearbeitet zu haben, deren Mitarbeiter Kommandant der Hamas war.
Heute setzt derselbe Sender die Rubrik „Palästinensische Gebiete“ über eine Meldung über Angriffe auf Hamas-Ziele.
Das eine ist ein institutioneller Fehler, das andere ein sprachlicher – doch beide entspringen derselben Quelle:
einem moralischen Reflex, der Israel als Ursache und Hamas als Kontext behandelt.
Es ist der Reflex, der in jeder ZDF-Nachrichtensendung dafür sorgt, dass Israel sich erklären muss – während die Hamas nicht einmal benannt wird.
Die Macht der Karte im Kopf
„Palästinensische Gebiete“ klingt nach einem Land, nach Souveränität, nach Verwaltung und Diplomatie.
Doch in Wahrheit gibt es dort keine funktionierende zivile Ordnung, sondern Milizen, Tunnel, Abschussrampen und eine Bevölkerung, die seit Jahren als menschlicher Schutzschild missbraucht wird.
Wer diese Realität sprachlich ausblendet, trägt dazu bei, dass die moralische Karte des Nahen Ostens verzerrt bleibt.
So entsteht beim europäischen Publikum das Bild:
Israel greift ein anderes Land an – nicht: Israel verteidigt seine Bürger gegen eine Terrororganisation, die die Waffenruhe gebrochen hat.
Das ist der Unterschied zwischen Information und Manipulation – und genau an dieser Grenze operiert das ZDF.
Warum diese Rubrik gefährlich ist
Die Rubrik „Palästinensische Gebiete“ ist kein journalistischer Zufall, sondern eine redaktionelle Entscheidung.
Sie steht dort bewusst – als ständige Rahmung für jede Nachricht, die aus Gaza oder Judäa und Samaria kommt.
Damit positioniert sich das ZDF implizit gegen Israels völkerrechtliche Realität und übernimmt ein politisches Vokabular, das seit Jahren von antiisraelischen Aktivisten geprägt wurde.
In den Köpfen der Zuschauer bleibt hängen: Es gibt da ein „palästinensisches Land“, das Israel immer wieder angreift.
Und genau das ist der Punkt: Diese Rubrik entzieht Israel das moralische Recht auf Selbstverteidigung, noch bevor die Fakten überhaupt erklärt werden.
Das Problem des ZDF ist nicht nur ein einzelner Hamas-Kommandant in einer Partnerfirma, sondern ein Haltungsproblem in der Sprache.
Wer über Terror spricht, ohne das Wort „Terror“ zu verwenden, wer über Gaza berichtet, ohne „Hamas“ zu nennen, und wer über Israels Verteidigung schreibt, als handle es sich um einen Angriff auf fremdes Land, der betreibt keine neutrale Berichterstattung – sondern eine Form von politischer Suggestion.
Die Rubrik „Palästinensische Gebiete“ ist dabei mehr als ein redaktionelles Etikett.
Sie ist ein stiller Kommentar.
Ein sprachlicher Grenzstein, der Israel immer wieder in die Rolle des Störers drängt.
Und genau deshalb muss man ihn benennen – nicht, um Israel zu schützen, sondern um die Wahrheit nicht länger zu verschleiern.
Autor:
Bild Quelle: Screenshot ZDF Heute
Dienstag, 28 Oktober 2025